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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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etwas sehen zu können, aber nichts.
    Oder?
    Doch, da waren Gestalten. Und sie schwebten auch nicht, sondern schritten durch die Nebelwand, standen mit ihren Beinen fest auf dem Boden. Ich hörte auch Stimmen, Kommandos erschollen, häßliches Lachen ertönte, ein Schuß fiel…
    Ein Schuß?
    Auf einmal wurde mir klar, daß der Schuß nicht draußen abgegeben worden war, sondern im Innern der Kirche.
    Dort mußte der Teufel los sein.
    Sofort drehte ich mich um, ließ das letzte Stück des Holzkreuzes fallen und rüttelte an der Klinke.
    Das Portal war verschlossen!
    ***
    Die Angst der Menschen steigerte sich!
    Kaum jemand wagte noch zu sprechen – und wenn, dann taten sie es flüsternd. Sie hockten in den Bänken, hatten die Hände zum Gebet gefaltet und schauten ängstlich zu den Fenstern der Kirche hoch, als erwarteten sie jeden Augenblick den Einbruch des Mördernebels.
    In der Tat hatte der Nebel bereits die Fenster erreicht. Er trübte die Scheiben, machte hinter den Fenstern alles unklar und verschwommen. Er war da, das wußten alle.
    Der Pfarrer stand bei Bill Conolly und Suko. Auch sie sprachen nicht, sondern schauten angestrengt und betreten zu Boden. Niemand wußte einen Ausweg, und die Gedanken der Männer drehten sich um den, der die Kirche verlassen hatte, um sich den Nebelgeistern zu stellen.
    Bill schlug mit der Faust gegen seine flache Hand. »Aber es muß doch ein Motiv geben«, sagte er. »Verdammt noch mal, es muß einfach.« Er schaute den Pfarrer dabei an.
    Der Geistliche hob die Schultern. »Ich weiß es nicht.«
    Niemand hatte bisher auf den alten Zybbak geachtet. Durch das Seitenschiff der Kirche hatte er sich angeschlichen und stand jetzt in der Nähe der Männer. Er räusperte sich und sagte: »Sie suchen nach einer Erklärung?«
    Die drei Männer fuhren herum.
    »Du, Zybbak?« fragte der Pfarrer.
    »Ja, ich.« Der Alte grinste zahnlos. »Wie ich sehe, kommt ihr nicht weiter.«
    »Stimmt.« Bill nickte.
    Zybbak kam noch einen Schritt vor. »Ich weiß, weshalb uns dieses Schicksal beschert wird«, flüsterte er.
    Der Geistliche schaute skeptisch, Bill und Suko jedoch interessiert. »Reden Sie schon«, sagte der Reporter.
    »Die Geschichte liegt lange zurück, und die Leute von Grynexxa sind selbst daran schuld, daß sie dieses Schicksal getroffen hat, das mal vorweggenommen. Der Nebel ist eine Strafe für das, was vor langer Zeit einmal geschah.«
    »Fang nur nicht mit der alten Geschichte an«, redete der Pfarrer dazwischen.
    »Doch, das muß ich.«
    »Unsinn!«
    »Lassen Sie ihn doch«, sagte Bill Conolly. »Oft ist an diesen Legenden viel Wahres dran.«
    »Wenn Sie meinen…«
    Der alte Zybbak begann wieder zu sprechen. »Also es ist so«, sagte er. »Vor 150 Jahren, als dieser Ort hier noch in voller Blüte stand und sehr reich war, strandete draußen vor den Klippen ein Schiff. Die Menschen sahen es wohl, aber niemand griff ein, weil es ein französisches Schiff war. Und die Franzosen waren verhaßt. Unsere Leute standen am Kai und schauten zu, wie das Schiff sank. Menschen, die sich retten wollten, wurden wieder ins Wasser gestoßen, man wollte keine Franzosen an Land haben. Nun, das Schiff sank, aber bevor es unterging, zeigte sich der Kapitän noch einmal an Deck und stieß einen schaurigen Fluch aus. Irgendwann würden sie zurückkommen und grausame Rache nehmen. Ihre Körper starben zwar, aber ihre Seelen würden sich mit den Geistern des Nebels verbünden, und wenn der Tag reif war, wenn einer sie aus dem Meer holte, dann sollten die Menschen dieses Ortes fürchterlich bestraft werden. Das ist geschehen, die Nebelgeister sind zurückgekehrt, wir müssen darunter leiden.«
    Bill und Suko hatten zugehört, während der Pfarrer immer wieder abwinkte. »Das glaube ich einfach nicht«, sagte er. »Das können Sie mir nicht erzählen.«
    »Es stimmt aber.« Der alte Zybbak schaute Bill und Suko an.
    »Glauben Sie mir?«
    »Im Prinzip schon«, meinte der Reporter. »Was sagst du, Suko?«
    Auch der Chinese nickte.
    »Aber Sie sagten vorhin, daß ein anderer noch dahintersteht. Wer kann das sein?«
    »Keine Ahnung. Irgendein Magier, der sich sehr gut auskennt und die Nebelgeister beschwören kann.«
    Bill und Suko schauten sich an.
    Zybbak bemerkte den Blick. »Wissen Sie was?« fragte er.
    »Vielleicht«, sagte Bill.
    »Sagen Sie es.«
    »Nein, es sind Spekulationen. Mit den Namen Dr. Tod oder Asmodina können Sie doch nichts anfangen.«
    Der Alte nickte. Zybbak wollte noch etwas

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