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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mehr unnötig verlieren.
    Hinter dem Dach befand sich ein Schuppen. Und sein Dach war nur zwei Yards entfernt.
    Die Distanz überwand ich mit der Frau auf dem Rücken. Ich landete gut, doch das Gewicht warf mich nach vorn, so daß ich Mühe hatte, mich abzustützen.
    Aber es ging alles glatt.
    Hinter dem Schuppen sah ich in einen kleinen Garten, der noch nicht vom Nebel bedeckt war.
    Wieder sprang ich.
    Diesmal dämpfte Rasen meinen Fall. Trotzdem fiel ich der Länge nach hin, und die Frau rutschte von meiner Schulter. Sie schimpfte, aber nicht auf mich, sondern auf ihre Krankheit.
    Ich packte sie mir, hievte sie wieder auf meine Arme und schlug einen gewaltigen Bogen durch die Gärten, um wieder an die Hauptstraße zu gelangen.
    Ich blickte nach rechts und schluckte.
    Vom Hafen her rollte der Nebel heran.
    Lautlos, wie ein gefährliches, schleichendes Gift. Er bedeckte jedes Haus, kroch durch jede Ritze, es gab praktisch nichts, wo er nicht hineinkam.
    Schrecklich…
    Ich schüttelte mich unwillkürlich, und die alte Dame merkte es.
    »Haben Sie Angst?«
    »Ja.«
    »Ich auch.«
    »Dann sind wir uns ja einig.«
    Humor hatte sie. Und das gefiel mir. Mit meiner menschlichen Last überquerte ich hastig die Fahrbahn und tauchte in eine schmale Gasse zwischen zwei Häusern ein.
    »Jetzt nach rechts«, wies mich die Frau an. »Springen Sie einfach über den Zaun.«
    Himmel, ich war doch kein Gaul, schaffte es dennoch und versank mit den Füßen im Hühnermist. Die Tiere hatten sich vor der drohenden Gefahr verkrochen.
    Ich lief quer durch den ungepflegten Garten. Mein Atem ging keuchend. Lange würde ich die Frau nicht mehr halten können, da verlangte man einfach ein wenig zuviel von mir.
    Abermals sollte ich einen Zaun überklettern, doch er war so morsch, daß ich ihn kurzerhand durchbrach. Wir erreichten einen schmalen Weg, den ich keuchend entlangstolperte, und schließlich sah ich die Kirchenhecke vor mir.
    Geschafft!
    Ich wandte mich nach rechts. Parallel zur Hecke lief ich entlang, schlug an deren Ende einen Bogen nach links und gelangte auf den Platz vor der Kirche.
    Er war noch frei!
    Oder fast.
    Von der gegenüberliegenden Seite krochen die langen Schwaden auf den Platz zu. Die Wand rollte immer näher, die grauweiße, gefährliche, lautlose, schleichende Hölle. Wenn man sie so anschaute, konnte man schon Angst bekommen, und auch ich schluckte.
    Das Kirchenportal war noch nicht völlig geschlossen. Pfarrer Dempsey stand in der offenen Tür und winkte mir zu.
    »Endlich, Mr. Sinclair, endlich.«
    »Jetzt weiß ich wenigstens, wie mein Retter heißt«, sagte die Frau und lachte.
    Ich gab keine Antwort, denn ich brauchte meinen Atem. Wie ein Betrunkener stolperte ich über den Platz. Trotz des herankriechenden Nebels lief der Pfarrer mir entgegen. Ohne etwas zu sagen, nahm er mir die Last ab.
    »Wir hatten Sie schon vermißt, Mrs. Corcoran.«
    »Ach, Unkraut vergeht nicht.«
    Der Geistliche ließ mich vorbei. Erschöpft stolperte ich in die Kirche, wo die anderen angstvoll warteten.
    Dann rammte der Pfarrer die Tür hinter mir zu.
    Und der Nebel draußen kroch näher…
    ***
    Viel sah ich nicht von der Kirche. Die Gesichter der Menschen verschwammen vor meinen Augen, überhaupt schien sich alles zu drehen, und die Stimmen vernahm ich nur als fernes Gemurmel.
    Am Taufbecken stützte ich mich ab, blieb gebückt stehen und atmete erst einmal tief durch. Mein Herz pumpte wie das bei einem Langstreckenläufer, der Schweiß lag mir auf dem Gesicht, und so dauerte es einige Zeit, bis ich wieder voll da war.
    Bill und Suko standen neben mir.
    »Alles klar?« fragte der Reporter.
    Ich nickte. »Himmel, das war ein Lauf!« keuchte ich noch immer schweratmend. »Der hat mich ganz schön geschlaucht. Was ist mit der alten Dame?«
    »Sie befindet sich bei den anderen«, sagte Suko.
    Die anderen!
    Ich schaute mich um. Der Innenraum der Kirche hatte tatsächlich alle Einwohner aufgenommen. Sie standen bis oben hin zum Altar.
    Das große Holzkreuz war kaum zu sehen.
    In sämtlichen Gesichtern sah ich den gleichen Ausdruck.
    Angst!
    Angst vor der ungewissen Zukunft.
    »Wie geht es den Verletzten?« fragte ich Bill.
    »Der Kaufmann lebt noch.«
    Das war eine gute Nachricht.
    »Und wie sieht es draußen aus?« wollte der Chinese wissen.
    Ich winkte ab. »Verdammt schlimm. Der Nebel kriecht näher und näher.«
    Ich senkte die Stimme, weil niemand etwas mitbekommen sollte.
    »Das heißt, er wird auch die Kirche nicht verschonen«,

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