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0132 - Die Macht der Unheimlichen

Titel: 0132 - Die Macht der Unheimlichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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leuchtete, im Blaßblau schimmernde Mattscheibe, auf der einge- drückte Kreise sich gegenseitig zu belästigen schienen. „Noch nie gesehen, was?” „Noch nie!” gab Daumier zu, der sich wieder vor den Posbis zu fürchten begann.
    „Und darum riskiere ich's!” „Was?” „Das hier!” sagte Eskens.
    Auf eigene Verantwortung strahlte er auf der MADRID über Hy- perkom zum zweitenmal seine Alarmwarnung an die Solare Flotte ab. Nur mit dem Unterschied, daß er die zweite Meldung um einen Satz erweitert hatte. Und der lautete: Leutnant Eskens gibt Meldung gegen Befehl von Captain Lassal- le ab.
    „Du bist die längste Zeit Leutnant gewesen”, sagte Daumier mit lächelnder Stimme, als Eskens die Dauertaste des Hyperkomgerä- tes immer noch betätigte.
    „Dann will ich wenigstens zu Recht degradiert werden!” erwiderte Eskens bockig. „Und wenn es mir auch keiner glaubt, für mich sind diese eingedrückten, rotierenden Kreise Impulswellenechos...” Captain Lassalles Brüllstimme unterbrach Eskens Ausführungen.
    „Leutnant Eskens, sofort in die Zentrale kommen!” Jetzt erst er- schien sein zorngerötetes Gesicht auf dem Bildschirm.
    „Sofort, Captain!” erwiderte der junge Leutnant gelassen und hielt immer noch den Finger auf der Dauertaste. Eskens nicht geneh- migter Hyperkomspruch strahlte immer noch ab. Laut Zählwerkan- zeige schon zum vierunddreißigsten Male.
    Die fünfunddreißigste Wiederholung erfolgte nicht mehr. Die Dau- ertaste rastete wieder auf Null ein. Mitten im Wort brach die Hyper- komsendung ab.
    Eskens befand sich auf dem Weg zu Captain Lassalle, dem Kommandanten der MADRID. Daß er gleich aller Funktionen ent- hoben werden und Captain Lassalle ihm eröffnen würde, ein De- gradierungsverfahren gegen ihn anzustrengen, war ihm klar. Aber das beunruhigte ihn nicht. Er hatte seiner Meinung nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt.
    Zehn Minuten später ging ein komprimierter Spruch von der MA- DRID an den Chef ab. Rhodan unterhielt sich zu diesem Zeitpunkt per Hyperkom mit Imperator Gonozal VIII. Der Arkonide hörte da- durch mit.
    Sein Gesicht drückte immer größer werdendes Erstaunen aus.
    Rhodan zeigte keine Reaktion. Bully war bei den ersten Sätzen aufgesprungen und lief unruhig in der großen Kabine hin und her.
    Allan D. Mercant strich sich einige Male über seinen kahlen Kopf.
    Wer den Solarmarschall gut kannte, wußte diese Bewegung zu deuten.
    Für Leutnant Eskens auf der MADRID standen die Chancen nicht gut.
    Die Solare Flotte wie auch die Arkon-Flotte hatten aufgrund des Eskenschen Alarmes auf allen Schiffen die Geschützklappen auf- springen lassen und durch rhythmisches Sirenengeheul die Frei- wachen aus den Betten geholt.
    Und nun sollte der Alarm unbegründet sein? Das behauptete Captain George Lassalle von der MADRID. Das behaupteten mit ihm die Experten, die sich an Bord der Beobachtungskreuzer be- fanden.
    Der Funkspruch der MADRID war zu Ende.
    „Dieser Leutnant...”, begann Reginald Bull, sah aber noch früh genug Rhodans nachdenkliches Gesicht und redete nicht mehr weiter.
    Der Chef beugte sich zum Mikrophon vor.
    „Claudrin, der Alarm bleibt bestehen! Keine Antwort an die MA- DRID. Aber über den Fall Eskens möchte ich laufend unterrichtet werden. Dieser Leutnant interessiert mich. Ende.” Rhodan sah wieder zum Bildschirm. „Du hast alles mitbekom- men, Atlan?” „Alles, und ich beneide euch Terraner wieder einmal.” „Wieso?” „Weil dieser Eskens mit seiner unerschütterlichen Zivilcourage kein Einzelfall ist. Ihr Terraner seid alle tüchtige Burschen.” „Für Leutnant Eskens hoffe ich, daß sein eigenmächtiges Han- deln berechtigt war”, erwiderte Perry Rhodan ernst.
    „Damit wünschst du indirekt die Posbis und ihre Fragmentraumer herbei, Barbar?” fragte Atlan.
    „Über kurz oder lang werden sie in der Milchstraße auftauchen.
    Lieber heute als in drei Jahren, denn dann sind wir nicht mehr so darauf vorbereitet wie jetzt.” „Wenn dein Schwarzseher Van Moders mit seiner Hypothese auch noch recht hat, dann schließe ich mich deinem Wunsch an.
    Bei allen Göttern, Perry: Biopositronische Roboter mit Lerninstinkt und enthemmter Positronik ... nein, die hat es in dieser Milchstraße bestimmt noch nie gegeben. Nur eine selbstmörderisch veranlagte Intelligenz kann als Prototyp solch ein Ungeheuer gebaut haben. Übrigens: Ich habe Kenntnis erhalten, daß deine Solare Abwehr den Überschweren Totztal vergeblich sucht. Ich habe geglaubt, euch

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