0132 - Die Macht der Unheimlichen
gewiß, ob der Spruch tatsächlich aus dem Trifugusystem gekommen ist.” „Hm... tut mir leid, Chef, der Name Trifugu ist mir unbekannt.” „Mir auch”, fügte Bully hinzu.
„Das wundert mich nicht. Ich habe mich auch erst danach erkun- digen müssen. Das Trifugusystem ist nur einigen Springersippen bekannt. Es muß eine Sternenballung mit außergewöhnlichen phy- sikalischen Bedingungen sein. Das alles ist unbedeutend, wenn man dagegenhält, daß Sie sich über Totztal so viel Sorgen ge- macht haben, Mercant. Ihr Freund Totztal will ins Panotolsystem einfliegen.” „Er wird sich hüten, nachdem es zum erweiterten Sperrbezirk ge- hört!” „Wenn er die entsprechende Nachricht empfangen hat, Mercant.
Wenn nicht...” „Dann fangen wir ihn mitsamt seinen Walzenraumern vorher ab”, meinte Reginald Bull.
„Wie?” fragte Rhodan lakonisch. „Wo?” Bully antwortete im brummigen Ton: „Verdammt, stimmt!” Mercant war disziplinierter. Er spielte mit dem Stanzstreifen. Lan- ge blickte er den Chef an, um schließlich zu fragen: „Sollte der Überschwere über Strukturabsorber verfügen?” „Mit einem Ja auf die Frage gäbe es auf vieles eine Antwort, Mer- cant. Fragt sich nur, woher der Überschwere diese Absorber bezo- gen hat.” Bully mischte sich wieder ein: „Ich traue den Akonen nicht über den Weg. Wer weiß, was die alles noch in ihren positronischen Ar- chivunterlagen gefunden haben, wo sie jetzt wieder konventionel- len Raumschiffsbau betreiben.” Rhodan erhob sich. „Ich habe in diesem Sinn schon die erforder- lichen Anweisungen gegeben. Um das Panotolsystem stehen im Augenblick sechs Wachkreuzer. Sie warten darauf, daß ein Ver- band von Walzenraumern, ohne Strukturerschütterung aus dem Hyperraum kommend, ins Panotolsystem einfliegt. Sie haben den Befehl, Totztals Verband aufzubringen und aus der Sperrzone zu schaffen.” „Sechs kleine Wachkreuzer gegen acht Walzenraumer vom Typ Schlachtschiff, Perry? Na, ich weiß nicht, ob das gut geht”, gab Bully zu bedenken.
Zu einer Antwort ließ die Bordverständigung keine Zeit.
„Funkzentrale: Meldung an Chef!” klang es im Lautsprecher auf.
Der Bildschirm flackerte. Er zeigte, als er stabil geworden war, die Hyperkomkurve. Von irgendeinem Schiff lief ein wichtiger Funk- spruch ein.
Aber dann kam nichts. Die Durchsage blieb aus.
„Hier Chef”, meldete sich Rhodan. „Was war das?” Zögernd kam die Antwort aus der Funkzentrale der THEODE- RICH: „Sir, die Beobachtungskreuzer im interkosmischen Raum haben ihre Meldung annulliert.” „Welche Meldung? Ich möchte sie trotzdem übermittelt haben!” sagte Rhodan scharf.
„Kreuzer der Städteklasse MADRID will über Ortung undefinier- bare Bewegung um den Posbiplaneten Frago bemerkt haben. Auf Einspruch der anderen Kreuzer ist diese Meldung zurückgezogen worden.” „Danke, Ende.” Verärgert schaltete Rhodan ab. „Unsere Männer beginnen Gespenster zu sehen. Kein Wunder, bei diesen Gerüch- ten, die über die Posbis in Umlauf sind.” „Dabei ist die Wirklichkeit noch tausendmal schlimmer!” lachte Bully bissig auf. „Dieser Moders mit seiner Verzanungsgeschichte hat mir einen schönen Schrecken eingejagt. Die Posbis sollen demnach auf dem, besten Weg sein, Überroboter zu werden.
Nanu, von euch widerspricht ja keiner.” Er erhielt keine Antwort, wie in derselben Sekunde auch Leutnant Eskens, diensttuender Offizier in der Funk- und Ortungszentrale der MADRID, keine Antwort von Captain George Lassalle bekam.
Leutnant Eskens hatte dagegen protestiert, daß man seine Or- tungsbeobachtungen nicht ernst nehmen wollte.
„Du redest dich noch um dein Leutnantspatent”, warnte ihn sein Freund, Leutnant Daumier. „Du wirst bald als lästiger Querulant verschrien sein!” Eskens gab weder um das eine noch um das andere viel. Er stellte erneut Verbindung zum Captain her.
„Was wollen Sie denn schon wieder, Eskens?” fragte der Kom- mandant der MADRID ungehalten.
„Captain, ich bitte um Ihre Erlaubnis, Alarm an die Flotte zu ge- ben. Wenn das nicht Impulswellen auf meinem Orter sind ...” Captain Lasalle fiel ihm ins Wort: „Es sind keine. Experten haben es festgestellt! Schalten Sie ab.” Leutnant Eskens schaltete ab. Er blickte sich nach seinem Kame- raden um. „Daumier?” „Fängst du jetzt mit mir an, Eskens? Laß mich doch in Ruhe.” „Will ich ja auch. Nur schau dir das mal an. Komm schon, bevor es verschwunden ist. Neu, was?” Er deutete auf eine von innen be-
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