0133 - Roboter, Bomben und Mutanten
neben ihm und versuchte, die Bewegungen des Technikers einigermaßen echt zu imitieren. Kakuta und Gucky machten sich an den Funkanlagen zu schaffen, als hätten sie niemals zuvor in ihrem Leben etwas anderes getan. Plötzlich begann das Schiff sich zu bewegen, ein Zittern lief durch seinen mächtigen Rumpf. Die Antigravkräfte hoben es vom Wüstenboden ab, als sei ein lautloser Antrieb am Werk. Vorsichtshalber hielt sich Marshall an der Steuerung fest, aber die TOTZTA IX blieb in horizontaler Lage.
Islacker kam in die Zentrale herein und ging unauffällig bis dicht an Marshall heran. ,,Der Transmitter befindet sich in einem der unteren Laderäume", sagte er. „Nach den ersten Untersuchungen zu schließen, ist er vollkommen in Ordnung."
„Ich glaube fast, daß die Kraftstationen noch arbeiten", bemerkte Dr. Bryant beiläufig. „Es sieht so aus, als hätten wir Glück."
„Ich habe mir den Transmitter genau angesehen", sagte Islacker. Etwas in seiner Stimme ließ Marshall mißtrauisch werden. „Es handelt sich um einen der Großtransmitter der Akonen", fuhr der Techniker fort. „Wir werden Schwierigkeiten mit den Anschlüssen haben, Doc."
Beleidigt erwiderte Dr. Bryant: „Zusammen mit Atkins bringe ich Ihnen jeden Apparat in Gang, der nur halbwegs wie ein Transmitter aussieht." Atkins pflichtete ihm bei, aber Islacker ließ sich nicht beirren. „Wir müssen mindestens vier Sammelrelais einbauen", erklärte er. „Es ist unmöglich, den Transmitter direkt an die Kraftstation anzuschließen, das wäre zu riskant. Ich bin mit allen Technikern einig, daß wir die Energiezufuhr zum Transmitter nur durch Zwischenschaltungen unter Kontrolle halten können. Sie wissen, wie wichtig gerade bei den Transmittern der Akonen eine geregelte Energiezufuhr ist. Kleine Abweichungen genügen schon, um eine Katastrophe herbeizuführen."Marshall hielt den Zeitpunkt für gekommen, in das Gespräch einzugreifen. „Wie lange würde es Ihrer Ansicht nach dauern, diese Zwischenschaltungen einzubauen?" fragte er. „Mindestens sechs Stunden", gab Dr.
Bryant widerwillig zu. Marshall sah ihren bisher so gut funktionierenden Plan wie ein Kartenhaus zusammenfallen. Er mußte sich ganz auf das Urteil der Fachleute verlassen. Sechs Stunden! In der Zwischenzeit konnten die Posbis alles entdeckt haben. Marshall wußte, daß sie sich unmöglich sechs Stunden nur mit den Vorbereitungen aufhalten konnten. Auf diese Weise würden sie es nicht schaffen. „Was nun, John?" fragte Gucky niedergeschlagen. „Es sieht ganz so aus, als müßten wir aufgeben", meinte der Telepath. „Warten Sie", mischte sich Atkins ein. „Soviel mir bekannt ist, haben die Springer nicht viel Ahnung, wie sie einen solchen Transmitter anschließen können."
„Bei allen Planeten!" entfuhr es Marshall. „Ich weiß, worauf Sie hin- auswollen."
„Die Akonenwissenschaftler unter den Gefangenen", erklärte Atkins. „Sie sollten den Großtransmitter montieren. Die Posbis werden sie zusammen mit den Springern in eine der Kuppeln gebracht haben." Mit der Hoffnung kehrte auch Marshalls Entschlußkraft zurück. Noch bestand eine geringe Aussicht, das Unternehmen weiterzuführen. Sie mußten jetzt schnell handeln.
„Wir brauchen diese akonischen Wissenschaftler, Cliff", sagte er zu Atkins. „Es muß einen Weg geben, sie an Bord der TOTZTA IX zu bringen, ohne daß die Posbis Verdacht schöpfen." Die Techniker aus dem Blauen System waren bestimmt dazu in der Lage, den Transmitter mit Hilfe aller Terraner in kürzester Zeit anzuschließen. Es würde allerdings mit großen Schwierigkeiten verbunden sein, unter den etwa neuntausend Gefangenen die wenigen Akonen zu finden. Marshall sagte sich jedoch, daß während der Zeit, die Gucky und Kakuta benötigen würden, um die Akonen in das Schiff zu bringen, die terranischen Techniker bereits alle Vorbereitungen treffen konnten. „Wir holen sie", sagte Gucky kühn, womit er einmal mehr zugegeben hatte, daß er ab und zu in den Gedanken seiner Vorgesetzten „mithörte".
„Das ist wahrscheinlich die einzige Möglichkeit. Kakuta und Gucky können sich schnell von Kuppel zu Kuppel bewegen, bis sie die Akonen gefunden haben." Marshall überlegte einen Augenblick. „Die Akonen müßten allerdings mit Robotausrüstung und Individualabsorbern versorgt werden, sonst fällt den Posbis ihr Wirken sofort auf."
„Wenn wir sie gefunden haben, können wir in unserem Lager in der Wüste die betreffenden Sachen holen", schlug Kakuta vor.
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