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0133 - Roboter, Bomben und Mutanten

Titel: 0133 - Roboter, Bomben und Mutanten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Marshall machte eine abschließende Handbewegung. „Beeilt euch", sagte er drängend. „Aber verlaßt die Zentrale, bevor ihr entmaterialisiert. Ich weiß nicht, wie unsere Freunde reagieren würden, wenn direkt vor ihnen zwei echte Springerroboter verschwänden."
    Tohobal war der älteste der Gefangenen in der Wohnstation V.
    Obwohl ihn niemand dazu aufgefordert hatte, war er seit einiger Zeit eine Art Befehlshaber innerhalb der Kuppel. Tohobal war nicht überragend intelligent, obwohl er sich durchaus für befähigt hielt, das Amt eines Patriarchen zu übernehmen. Vor seiner Gefangennahme war Tohobal Aufseher der Ersatzabteilung VII gewesen und hatte dort eine ruhige, angenehme Arbeit verrichtet.
    Sein Groll gegen die Posbis war in jenem Moment gewichen, als er bemerkt hatte, daß sich die übrigen Händler leicht von ihm lenken ließen. In der Wohnstation Vhielten sich zur Zeit etwa sechshundert Springer auf.
    Tohobal hatte eine Art Büro eingerichtet, einen Tisch und einen Stuhl, beide von weiteren Tischen umgrenzt, so daß der Eindruck entstand, hier sei etwas Besonderes im Gange. Der Springer hockte auf seinem Platz und suchte nach Gelegenheiten, um sein Prestige zu stärken.
    Innerlich gestand er sich ein, daß die meisten Gefangenen seinem „Büro" ziemlich gleichgültig gegenüberstanden, sie ignorierten es einfach. Einige andere hielten es für wichtig, auch in der Gefangenschaft eine straffe Ordnung aufrechtzuerhalten. Diese Gruppe unterstützte Tohobal nach besten Kräften. Tohobal sortierte zum unzähligsten Male die wenigen Blätter Papier, die er auf dem Tisch ausgebreitet hatte. Sie waren mit sinnlosen Notizen beschmiert. Vorsichtig blickte er zu den Akonen hinüber, die sich abgesondert hatten. Die Wissenschaftler aus dem Blauen System waren Tohobal unheimlich. Der Springer glaubte eine unüberwindliche Arroganz dieser Männer zu spüren, eine ablehnende Überheblichkeit gegenüber den Händlern, mit denen sie zusammenarbeiten mußten. Jedesmal, wenn er mit einem der Akonen sprach, wurde ein gewisser Trotz in Tohobal wach. Er wußte, daß dieses Gefühl ein Zeichen seiner geistigen Unterlegenheit war. Tohobal kam es so vor, als sei die Luft innerhalb der Kuppel dumpf und stickig. Natürlich, sagte er sich wütend, diese mysteriösen Roboter hatten ihre Gefangenen in wenigen Räumen untergebracht. Der Springer beugte sich über seinen Tisch und schaute versonnen auf das freie Viereck, das er mit Tischen umstellt hatte, so daß eine Art Zugang in sein „Büro" geschaffen wurde. Da erschien urplötzlich eine Gestalt direkt vor seinem Tisch! Sie tauchte aus einem schwachen Flimmern auf, wirkte sekundenlang wie ein Zerrbild, bis sie stofflich wurde. Später behauptete Tohobal, daß nur ein Mann mit eisernen Nerven, ein Mann wie er, diesen unverhofften Anblick überleben konnte, ohne vor Schreck zu sterben. Die Wahrheit jedoch war, daß Tohobal im ersten Augenblick dachte, daß er einer Halluzination zum Opfer gefallen wäre. Er wischte mit seiner behaarten Hand über die Augen, schloß sie für einen kurzen Moment und hoffte, daß danach alles verschwunden sei. Als er aufblickte, war eine zweite Gestalt neben der ersten aufgetaucht. Tohobal schrie gellend um Hilfe und wollte hinter dem Tisch Deckung suchen. „Dieser Narr!" meinte Kakuta verärgert. „Er wird sie alle verrückt machen mit seinem Geschrei." Die Gefangenen wurden auf den Japaner und Gucky aufmerksam. Da sie jedoch nicht gesehen hatten, wie die beiden hereingekommen waren, beschränkten sie sich darauf, sie mit mißtrauischen Blicken zu mustern. Tohobal klammerte sich an der Tischkante fest. Sein schweißbedecktes Gesicht war verzerrt, seine Augen rollten. Kakuta öffnete seinen Druckhelm, so daß der Springer sehen konnte, wen er vor sich hatte. Der Individualabsorber würde dafür sorgen, daß kein in der Nähe wei- lender Posbi die mentalen Ausstrahlungen bemerken würde. „Beruhigen Sie sich", sagte Kakuta eindringlich. „Wo kommen Sie her?" fragte Tolobal in einer Mischung von Intercosmo und einem fürchterlichen Springerdialekt. Kakuta lächelte sein asiatisches Lächeln.
    „Wir haben keine Zeit für Erkläungen. Wahrscheinlich wollen Sie hier aus der Gefangenschaft entfliehen. Wenn Sie sich rasch auf die neue Situation umstellen, können wir Ihnen helfen." Schwer atmend versuchte Tohobal das alles zu begreifen. Sein Gehirn, das nur systematisches Denken gewohnt war, arbeitete schwerfällig an dem Problem. Mehrere Springer

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