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0134 - Die Kanonen von Everblack

Titel: 0134 - Die Kanonen von Everblack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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solchen Zufälligkeiten in Konflikt zu kommen. Haben Sie nicht auch ein Sprichwort, das auf solche Dinge Bezug nimmt?” „Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um”, sagte ich rasch.
    Spöttisch fügte ich hinzu: „Darüber sollten Sie sich aber keine Gedanken machen, lieber Doktor. Die menschliche Rasse ist in dieser Hinsicht unbelehrbar.
    Schon ihre frühen Vorfahren fühlten sich am wohlsten, wenn sie mit Steinkeilen auf Höhlenbären losgehen konnten. Dabei gab es genügend andere Tierarten, die wesentlich leichter und gefahrloser zu erlegen waren. Die heutigen Terraner sind um keinen Deut bes- ser.” „Du redest zu viel, Arkonide!” „Schon wieder einmal? Nun schön, konzentrieren wir uns darauf, wie wir unsere kostbaren Körper sowohl aus den Rüstungen als auch aus dem intergalaktischen Raum befreien können. Ich würde es unter diesen Umständen riskieren, die THEODERICH anzuru- fen.” Perry zögerte. Schließlich meinte er: „Es ist anzunehmen, daß die GZ-24 geortet wurde. Weshalb wur- den wir nicht beschossen?” „Einem Robot genügt eine Todesart. Der Einsatz der Geschütze wäre Energieverschwendung gewesen.” „Zugegeben. Was wird aber geschehen, wenn die Posbis unse- ren Hyperspruch auffangen? Die Richtstrahler der Rüstungen sind miserabel, was konstruktiv bedingt ist. Wir werden ein Streufeld er- zeugen.” Ich schaute wieder zur fernen Milchstraße hinüber. Das Klimage- bläse meines Panzers summte beruhigend. Meine Füße wurden allmählich taub. Ich versuchte, sie etwas aus den starren, Bein- schienen zu ziehen. Die Bewegung half.
    „Sollen sie uns einpeilen. Es ist fraglich, ob sie über Kleinraum- schiffe verfügen. Einen Linearriesen werden sie unseretwegen wohl kaum in Marsch setzen. Diese Gefahr ist sekundär. Ich denke in erster Linie an die Schockwellen ankommender Transporter.” Er erkannte, wo unsere Chance lag. Wir mußten alles auf eine Karte setzen. Augenblicke später vernahm ich in meinem Hyper- komempfänger ein Zirpen. Es war das Anrufzeichen für die THEO- DERICH, die hundert Lichtjahre entfernt auf Warteposition stand.
    „QQRXT”, gab Rhodan als Kurzimpuls durch. Wenn er von dem Superschlachtschiff empfangen wurde, mußte die Besatzung jetzt schon wissen, daß wir uns in Lebensgefahr befanden und das Boot vernichtet worden war.
    „QQRXT, QQRXT - Rho - QQRXT - 4 PAX - QQRXT...!” Ich lauschte auf den Text. Rhodan hatte alles getan, was noch getan werden konnte. Claudrin würde nun schon versuchen, die vier treibenden Körper zu orten und anzupeilen. Dieser Fall war in der Planung selbstverständlich vorgesehen worden. Terraner ver- gaßen solche Dinge niemals. Auf Zufälligkeiten verließen sie sich nicht.
    Ich drehte den Anzug um hundertachtzig Grad und versuchte, Everblack auszumachen. Sein Name war zutreffend. Trotz seiner Größe war er nicht zu entdecken. Ich schaltete die Infrarotortung ein. Da erschien die rötliche Scheibe auf dem Spezialschirm des Helmes.
    Die THEODERICH meldete sich nicht. Wir konnten nur hoffen, daß unser Notruf gehört worden war. Wenn ich die Terraner aber recht kannte, so gab es daran keinen Zweifel. Wahrscheinlich hatte Claudrin die Funkzentrale mit seinen besten Männern besetzt.
    Sobald sich die THEODERICH in der Kalupschen Zwischenzone befand, konnte sie nicht mehr antworten. Außerdem hatte Claudrin strengstes Funkverbot erhalten.
    Ich beschäftigte mich mit den Problemen des Bergungsmanö- vers. Natürlich würde die THEODERICH mit wenigstens dreißig Prozent der Lichtgeschwindigkeit aus der Librationszone kommen.
    Wahrscheinlich schleuste Claudrin ein Beiboot aus, um mit dem schwerbewaffneten Riesenschiff einen Ablenkungsangriff auf Ever- black zu fliegen. Wenn er seinen Fiktivtransmitter richtig einsetzte, hatten wir eine gute Chance.
    Sekunden später fiel das Barometer meiner Hoffnungen auf den tiefsten Stand.
    Rhodan hätte keinen Warnruf auszustoßen brauchen. Wir hatten schließlich ebenfalls Einfalltaster in den Anzügen. Ihr Zirpen be- wies eindeutig, daß wir mit hyperschnellen Refleximpulsen ange- messen wurden. Etwas war da, was sich für die vier Stäubchen im All interessierte. Das Metall unserer Rüstungen war ein ausge- zeichneter Reflektor für Ortungswellen.
    Erschreckt sah ich mich um, aber ich gewahrte nur die trostlose Schwärze des Raumes. Die ferne Milchstraße leuchtete wie glü- hender Stahl in einer Gußform.
    Schön war sie, unsere Heimat - atemberaubend schön. Es war bitter, wenn man bei so

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