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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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tat das einzig Mögliche, er schwenkte vor dem Pier in den Hudson Parkway nach Süden ein, fuhr ein paar Yards weit und stoppte dort. Er hatte sich eine Entfernung ausgesucht, aus der er gerade noch mit bloßem Auge die Lichter des Lastwagens auf dem Pier verfolgen konnte.
    Ich konnte ebenfalls nichts anderes tun und geriet dadurch neben unseren Chrysler.
    »Hallo, Jerry!«, murmelte mein Kollege und zeigte mit ausgestrecktem Arm hinüber in die Dunkelheit, wo man schwach die Umrisse des Piers auf dem fast schwarz wirkenden Fluss aufsteigen sah.
    »Die Lichter da hinten?«, fragte ich leise.
    »Ja. Das muss der Wagen sein. Er hat gestoppt. Natürlich kann man aus dieser Entfernung und in der Nacht jetzt nicht erkennen, was sie dort machen.«
    »Beobachte weiter!«
    Ich stieg zurück in den Jaguar und rief die Leitstelle.
    »Eine Verbindung mit der Coast Guard, schnell!«, verlangte ich.
    Es dauerte trotzdem fast zwei Minuten, bis ich die gähnende Stimme eines Mannes von unserem Küstenschutz hörte, der gleichzeitig so eine Art Hafen- und Flusspolizei darstellt.
    »Hier spricht G-man Jerry Cotton, FBI-District New York. Wir sind einer Bande auf den Fersen, die vermutlich im Auftrag der Mafia arbeitet«, erklärte ich. »Die Burschen sind vor ein paar Minuten mit einem Lastwagen, der ein gefälschtes Nummernschild trägt, auf den Pier der Hudson River Day Line gefahren. Lassen Sie den Pier vom Wasser her unauffällig beobachten. Greifen Sie nicht ein, bevor Sie nicht vom FBI offiziell dazu aufgefordert werden! Stoppen Sie auch kein Schiff, das zu diesem Pier fährt oder von dort kommt. Versuchen Sie in diesem Fall nur die Identität des Schiffes festzustellen.«
    »Okay, Cotton. Ich bin Sergeant McMallone. Freue mich, dass ich mal mit Ihnen Zusammenarbeiten kann. Dachte schon, ich müsste die ganze Nacht hier am Telefon hocken und gähnen. Verlangen Sie mich, wenn Sie weitere Anweisungen haben. Ich werde die Sache schon in die Hand nehmen.«
    »Okay, McMallone!«
    Ich legte den Hörer auf und schmunzelte. Manchmal begegnet man recht erfreulichen Kollegen unter unseren anderen Polizei-Organisationen.
    Ich stieg wieder aus und trat dicht neben meinen Kollegen, der an der Motorhaube seines Chryslers lehnte und kein Auge von dem Pier ließ.
    »Er wendet«, sagte er. »Sie kommen wieder zurück. War ein verdammt kurzes Vergnügen.«
    »Heften Sie sich wieder an seine Spur. Nach ungefähr einer Meile bestellen Sie sich von unserer Zentrale einen Ablösungswagen. Vielleicht einen neutralen Ford oder Mercury oder so etwas.«
    »Okay!«
    Ich startete meinen Jaguar und fuhr ein paar Yards weiter, bis ich eine Stelle fand, um auf die Grünanlage zu kommen. Ich ließ den Wagen hinter ein paar Büschen stehen, sodass er zur Straße hin gegen Sicht gedeckt war.
    Gerade als ich die Türen abgeschlossen hatte, brauste auf der Straße der Lastwagen an mir vorüber.
    Ich machte mich auf die Socken. Im Laufschritt legte ich die kurze Strecke bis zum Pier zurück. Von da ab musste ich vorsichtiger sein. Es konnten ja immerhin einige von den Gangstern aus irgendwelchen Gründen auf dem Pier zurückgeblieben sein.
    Natürlich hatte ich eine Taschenlampe bei mir. Aber ich war sehr im Zweifel, ob ich sie gefahrlos würde benützen können, und unterließ es deshalb lieber.
    Ich brauchte etwa drei oder vier Minuten, um den Pier bis hinaus zu seiner äußersten Stelle abzuschreiten. Selbstverständlich versuchte ich das, indem ich mich immer im Schatten von kleinen Gebäuden aufhielt. Aber meine ganie Vorsicht war vollkommen überflüssig gewesen.
    Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Es gab auch kein Boot, kein Schiff, keinen kleinen Schlepper. Der Henker mochte wissen, was die Burschen eigentlich auf dem Pier gewollt hatten.
    Ich ging rasch landwärts zurück und war dabei so in meine Gedanken versunken, dass ich mit dem Schienbein gegen eine Kiste rannte, die neben einem kleinen Wellblechschuppen stand. Fluchend rieb ich mir die schmerzende Stelle und humpelte weiter.
    Acht Minuten später wäre ich an der gleichen Stelle eine Leiche gewesen.
    ***
    Nachdem ich meinen Jaguar wieder erreicht hatte, steckte ich mir erst einmal eine Zigarette an.
    Wenn die Burschen aus lauter Spaß in der Gegend herumfahren, dann müssten sie ihren Verstand nicht mehr beisammenhaben. Andererseits gab es absolut nichts auf dem Pier, was einen Rückschluss auf ihre Tätigkeit dort ermöglicht hätte.
    Ich setzte mich ans Steuer und nahm den Hörer des

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