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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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Sprechfunkgerätes. Phil teilte mir in knappen Worten mit, dass der Lastwagen über die großen Verteilerschleifen am Westende der 96sten Straße auf dem Riverside Drive eingebogen sei und diesen wieder nach Norden fahre.
    Ärgerlich gab ich Gas. Praktisch war der Lastwagen dadurch wieder im Begriff, in meine Nähe zu kommen. Wenn wir aneinander vorbeifuhren, trennten uns nur ein paar Yards Grünstreifen. Aber auf meiner Seite konnte man nur nach Süden fahren und bei der ununterbrochenen Autokette wäre es reiner Selbstmord und ein bisschen mehr gewesen, jetzt die Fahrbahn zu wechseln. Mir blieb also nicht anderes übrig, als ebenfalls nach Süden zu jagen, um über den Verteiler hinüber zum Riverside Drive zu kommen.
    Ich hatte den Verteiler noch nicht ganz erreicht, als in meinem Rücken für einen Augenblick ein grelles Licht aufflammte. Ich warf einen kurzen Blick zurück, konnte aber die Ursache nicht erkennen. Mir war es auch, als habe es ein fernes Geräusch gegeben, ähnlich dem schwachen Grollen eines sehr weit entfernten Gewitters, aber bei dem ewigen Verkehrsgetöse, das auf unseren großen Straßen herrscht, kann man sich bei Geräuschen leicht täuschen.
    Ungefähr zehn Minuten später war ich den Riverside Drive wieder nach Norden hinaufgebraust bis kurz vor der Höhe der 116ten Straße. Da bekam ich Bescheid, dass der Lastwagen nach Osten abgeschwenkt sei in die 125ste Straße.
    Ich kürzte den rechten Winkel, den die Gangster gefahren waren, ab, so gut es ging.
    Phil gab mir laufend den Kurs durch. Bei seiner letzten Meldung erkundigte ich mich: »Ist eigentlich unser Chrysler schon abgelöst?«
    »Ja. Er bog in die Seventh Avenue ein, während von Norden her ein anderer Wagen von uns die Verfolgung weiterführte.«
    »Gut. Gib mir Bescheid, wenn wieder etwas ist.«
    »Natürlich, Jerry!«
    So ging es insgesamt zwei Stunden und zwanzig Minuten weiter. Die Burschen fuhren zunächst zur Triborough Bridge, hielten dort wieder aus unerfindlichen Gründen etwa drei Minuten, dann brausten sie hinauf zu den Harlem Houses und stoppten dort ebenfalls wieder für ein paar Minuten.
    »Langsam zweifle ich an ihrem Verstand«, sagte Phil. »Das ist jetzt der dritte Aufenthalt, den sie machten. Ich möchte nur wissen, was das ganze Theater soll.«
    »Irgendetwas steckt dahinter«, sagte ich in den Hörer meines Sprechfunkgerätes. »Zuerst war ich auch im Zweifel, ob man nicht einfach aus lauter Jux ein wenig in der Gegend herumgondelte. Aber das halte ich jetzt für ausgeschlossen. Offenbar verfolgen sie einen bestimmten Plan.«
    »Nur kennen wir leider diesen Plan nicht«, entgegnete Phil.
    »Leider. Aber wenn man ihnen unentwegt weiter nachfährt, müsste es doch möglich sein, dahinter zu kommen.«
    »Okay, von mir aus! Gib weiter wie bisher die Standortmeldungen durch. Damit ich weiß, wo du ungefähr bist, wenn etwas Unvorhergesehenes eintreten sollte.«
    »In Ordnung, Phil!«
    Wieder nahm ich ihre Verfolgung auf. Diesmal ging es im östlichen Manhattan südwärts bis zur 96sten Straße. Diese Straße fuhren sie entlang bis zu der Brüstung, von der aus man auf den Franklin Roosevelt Drive und den East Drive hinabblicken kann. Wieder hielten sie eine Weile an.
    Aus Gründen der Vorsicht hielten wir immer einen Abstand, der so groß war, dass wir noch eben ihre Lichter sehen konnten. Wir wollten ihnen ja nicht zeigen, dass sie verfolgt wurden. Aber nun hielten sie schon das vierte Mal an, ohne dass wir wussten, warum sie eigentlich diesen Zirkus aufführten. Ich griff zum Hörer des Sprechfunkgerätes und rief Phil an: »Sie halten schon wieder!«
    »Wo?«
    »Ende der 96sten Straße im Osten.«
    »Ich verstehe überhaupt nichts mehr.«
    »Ich auch nicht. Aber sorge du dafür, dass jetzt die Verfolgung gut klappt. Ich werde warten, bis sie abgefahren sind, danach nehme ich die Stelle, wo sie hielten, einmal genau unter die Lupe. Irgendeinen Grund muss diese mehr als mysteriöse Fahrt doch haben.«
    »Gut. Soll ich dir durchgeben, wohin sie weiterfahren?«
    »Ja. Lass mich von der Leitstelle wie bisher rufen, sobald du ihre Richtung kennst. Wenn ich nicht im Wagen bin, soll man es nicht aufgeben. Und wenn man mich eine halbe Stunde lang pausenlos ruft.«
    »Geht klar. Ich gebe der Leitstelle Bescheid. Hoffentlich findest du etwas.«
    »Hoffentlich.«
    Ich hängte den Hörer wieder auf und rangierte meinen Jaguar rückwärts in eine Toreinfahrt, denn ich sah, dass der Lastwagen der Gangster weit vorn Anstalten

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