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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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kaute ich zwischen den Zähnen hervor. Dabei gab ich mir Mühe, so etwas wie Hafenslang zu sprechen.
    Der Wirt erschrak sichtlich.
    »Ich… eh… leider… hm… Sie…«
    Er verhaspelte sich vor lauter Angst. Ralph ließ seine Pistole kurz sehen und knurrte wie ein richtiger Gangster: »Ich mach dich fertig, wenn du nicht gleich das Maul aufmachst!«
    »Los, welches Zimmer hat Ferari?«, hakte ich sofort wieder nach.
    »Zimmer sechzehn, bitte schön. Aber ich will nichts damit zu tun haben! Nichts! Er hat das Zimmer seit einem halben Jahr, und er hat noch für die nächsten drei Monate im Voraus bezahlt!«
    »Geben Sie mir den Schlüssel!«, knurrte ich leise über meinen Kragen hinweg.
    »Den hat Ferari mitgenommen!«, sagte der schlaue Wirt. Er fühlte sich richtig erleichtert, dass ihm das noch eingefallen war.
    Ralph ließ wieder seine Pistole sehen.
    »Und der Nachschlüssel?«, fragte er nur. »Jeder Wirt hat doch einen Ersatzschlüssel, oder?«
    Angesichts einer Pistole hatte der Wirt den Schlüssel mit bemerkenswerter Schnelligkeit zur Hand.
    Ich nahm ihn.
    »Okay. Du bleibst hier und passt auf«, sagte ich düster.
    »Gemacht, Boss«, sagte Ralph mit Grabesstimme.
    Ich eilte eine wacklige Stiege hinauf. Es fehlte nicht viel, und ich hätte brüllend gelacht. Wir zwei Gangster! Der Wirt hatte offenbar noch nie mit richtigen Gangstern zu tun gehabt, dass er uns beiden diese Rolle abnahm.
    Feraris Zimmer enthielt außer einem Bett nur noch einen Tisch, einen Stuhl, ein Waschbecken und einen Kleiderschrank. Sämtliche Möbel schienen von einem Trödler zu stammen.
    Der Kleiderschrank hatte links eine Abteilung für Fächer. Im untersten lag ein Berg schmutziger, stinkender Wäsche. Ich überwand meinen Ekel und zerrte den ganzen Kram heraus.
    Zuerst fand ich eine Eisensäge. Sie war an der oberen Hälfte des Schnittblattes verrostet, nicht aber bei den Zähnen. Ein Zeichen, dass sie benutzt worden war. Ich tastete in das leere Fach und stieß mit den Fingern an etwas kühles, hartes. Ich bückte mich und sah im Schein meiner Taschenlampe eine Pistole.
    Ich sah mich suchend im Zimmer um. Auf dem Kleiderschrank stand ein alter Pappkarton, der leer war. Ich legte die Pistole und die Eisensäge hinein, indem ich beide Gegenstände nur mit den Fingerspitzen berührte, über die ich vorher auch noch mein Taschentuch gebreitet hatte. Dann räumte ich die schmutzige Wäsche wieder ins Fach, schloss den Kleiderschrank und trat den Rückzug an.
    »Okay«, sagte ich zu Ralph, der grinsend mit dem Wirt in der Ecke geblieben war.
    Wir gingen, ohne dem Wirt noch ein Wort zu gönnen. Im Jaguar fragte Ralph: »Etwas gefunden?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Es geht. Wenn ich mich nicht irre, haben wir jetzt die Waffe, mit der der kleine Tonio Castrello erschossen wurde. Und wenn wir großes Glück haben, ist es auch die Eisensäge, mit der ein paar Radbolzen an einem bestimmten Auto angesägt worden sind. Unser Labor wird das bald herausgefunden haben…«
    ***
    In New York wurde es langsam hell. Im Osten graute ein nebliger Morgen über dem East River und dem dahinter liegenden Steinmeer von Brooklyn und Queens. Ralph neben mir gähnte. Auch ich spürte die Müdigkeit in den Gliedern und vor allem in den Augen. Ich musste mir krampfhaft Mühe geben, dass mir die Lider nicht zufielen und ich nicht am Steuer einschlief. Ich fuhr deshalb langsamer, als es sonst meine Art war.
    Wir erreichten das Districtgebäude eine Viertelstunde vor fünf Uhr morgens. Ich bat Ralph, für Phil und mich starken Kaffee aus der Kantine zu holen.
    Von allen Seiten liefen bei Phil im Office die Meldungen unserer Leute ein. Ein Heer von G-men war unterwegs, um ein einziges, riesiges Netz zu knüpfen, in dem wir die vielköpfige Schlange Mafia fangen wollten.
    Ich brachte die bei Ferari gefundenen Gegenstände sofort in unser Labor, das auch nachts, allerdings mit verringertem Personal, in dringenden Fällen arbeitete. Ich verwies darauf, dass mit der Eisensäge möglicherweise die Radbolzen an dem Wagen angesägt worden waren, mit dem am 14. September Roberto Castrello verunglückt war. Die Leute vom Labor versprachen, sich mit der für diesen Fall zuständigen Mordkommission in Verbindung zu setzen. Anhand der Schnittflächen bei den Radbolzen konnte man genau nachprüfen, ob sie mit dieser oder irgendeiner anderen Säge bearbeitet worden waren.
    Als ich ins Office zurückkam, wartete schon der Kaffee auf mich. Phil erzählte mir schnell, was sich in

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