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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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einer der Ersten stieg Mr. High aus dem Wagen.
    »Was ist los, Jerry? Die Mordkommission? Wer ist ermordet worden?«
    Ich trat zur Seite und gab den Blick frei. Ganz langsam gefror etwas in Mr. Highs Gesicht. Während er den Hut abnahm, wurde aus seinem Gesicht gleichsam eine marmorne Maske.
    Dann wandten wir uns ab. Mr. High sagte kein Wort. Er gab nur mit einer leichten Kopfbewegung das Zeichen, dass die Mordkommission mit ihrer Arbeit beginnen solle.
    Der Chef wusste genauso wie wir, dass unsere’Leute ihr Bestes tun würden. Er fuhr in seinem Wagen zurück, wir im Jaguar.
    Unterwegs stieß Phil einen Fluch aus. Ich hielt mit. Es ging nicht anders. Wir mussten uns irgendwie Luft machen.
    Im Lift des Districtgebäudes sagte Phil: »Wie recht du hattest, Jerry!«
    »Womit?«
    »Mit deiner Theorie, dass die Mafia drüben am Hudson etwas Großes vorhätte. Anders ist der Beweis dafür.«
    »Ja«, nickte ich. »Ferari muss in der Nacht das Boarding-House verlassen haben. Anders musste ihm folgen, denn Feraris Beobachtung war ja seine Aufgabe. Dass er in eine Großaktion der Mafia hineingeraten würde, konnte er beim besten Willen nicht ahnen.«
    Wir betraten unser Office. Ralph sah uns fragend entgegen. Wir nickten stumm. Ralph biss sich auf die Unterlippe.
    »Und seine Frau liegt im Hospital und erwartet ihr drittes Baby…«, sagte er mit einer Stimme, die merkwürdig fremd an ihm klang.
    In Phils Hand zerbrach der Bleistift, den er gerade aufgenommen hatte.
    ***
    Die Arbeit nahm uns wieder gefangen. Mit einem verbissenen Eifer überlegten Phil, Ralph und ich die nächsten Schritte, nachdem uns Ralph seinen Bericht von den eingegangenen Meldungen gegeben hatte.
    Drei Banden hatten heute Nacht zwischen zwei und drei Uhr ihre Unterkünfte verlassen.
    Sie hatten sich samt und sonders am Pier 64 getroffen.
    Drei von den Einzelpersonen, die wir aufgrund der Meldungen unserer V-Leute hatten beobachten lassen, waren ebenfalls zu diesem Treffpunkt geeilt.
    Nach den übereinstimmenden Meldungen aller unserer Kollegen, die sich durch die Verfolgung der von ihnen beobachteten Banden oder Einzelgänger nun ihrerseits in der Nähe des Piers getroffen hatten, waren um halb vier auf diesem Pier mindestens fünfunddreißig bis höchstens fünfundvierzig Leute versammelt.
    Auf dem Pier hatte sich dann Folgendes abgespielt.
    Zwei Lastwagen neutraler Art, deren Kennzeichen in dem Bericht unserer Leute enthalten waren, hatten um Punkt vier Uhr den Pier angesteuert.
    Und dann war in großem Tempo von beiden Bananenfrachtern eine Ladung von etwa zweihundert Kisten übernommen worden. Beide Lastwagen waren mit je acht Mann Bedeckung abgefahren.
    Alle sechzehn Mann Begleitpersonal hatten Maschinenpistolen hinter den Kisten verborgen.
    Die anderen Männer hatten danach den Pier verlassen und waren zu ihren Häusern und Wohnungen zurückgekehrt. Mit Ausnahme eines gewissen Tonio Castrello.
    Der suchte die nächste Fernsprechzelle auf. Einer unserer Leute hatte sich an die Rückseite der Zelle gedrückt und gelauscht. Er hörte schwach, aber doch verständlich das Knacken der Wählerscheibe und schloss daraus auf die gewählte Nummer.
    Die Telefonnummer war seiner Meinung nach MU 4-3291.
    Ich rief den Leiter des Bereitschaftsdienstes an und sagte die Nummer durch. Er versprach, sofort nach Beginn der allgemeinen Bürozeiten einen Kollegen zu einem Büro der New York Telephone Company zu schicken und den Inhaber dieses Anschlusses ermitteln zu lassen.
    Dasselbe sollte mit den Kennzeichen der beiden Lastwagen geschehen. Leider gab es in der Kraftwagenregistratur der Stadtverwaltung keinen Nachtdienst.
    Immerhin konnte man natürlich schon die Aufmerksamkeit der Streifen auf diese beiden Wagen lenken.
    Phil und ich fuhren deshalb mit dem Lift hinauf in die Funkleitstelle. Wir, machten dem Boss dieser Abteilung unsere Wünsche klar, er gab ein paar Befehle und führte uns dann in einen Raum, in dem sich nichts weiter als ein Tisch, ein Stuhl und ein großes Mikrofon befanden.
    »Wenn die rote Lampe am Sockel des Mikrofons aufleuchtet, dann sind Sie in die Rundspruchanlage sämtlicher New Yorker Polizeireviere und -Stationen eingeschaltet«, wurde uns erklärt. »Dann müssen Sie sprechen.«
    »Okay.«
    Die schalldichte Tür wurde aufgeschlossen. Ein paar Minuten später leuchtete das Lämpchen auf.
    »Achtung, Achtung!«, sagte ich. »Hier spricht Jerry Cotton vom FBI New York. Im Zusammenhang mit der heute Nacht erfolgten Ermordung eines

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