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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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FBI-Beamten suchen wir zwei Lastwagen mit folgendem Kennzeichen…«
    Danach verließen wir die Leitstelle wieder und fuhren mit dem Lift hinab in unser Office. Als wir es betraten, wartete schon die nächste Überraschung auf uns.
    Auf einem Stuhl saß der alte Crochinsky. Man sah ihm an, dass auch er die ganze Nacht über kein Auge zugetan hatte. Mir schien es sogar, als ob der alte Mann geweint hätte.
    ***
    »Sie sind mir gewiss böse«, sagte er leise, als er mich sah.
    Er wollte aufstehen, aber ich drückte ihn auf den Stuhl zurück.
    »Warum sollte ich Ihnen böse sein, Mister Crochinsky?«
    »Weil ich die Aussage zurückgezogen hab’ vor Gericht. Gegen den Mörder! Sie erinnern sich doch, Mister Cotton, nicht wahr?«
    Ich bot ihm eine Zigarette an und setzte mich vor ihm auf die Schreibtischkante.
    »Crochinsky«, sagte ich langsam und mit Betonung, »Sie glauben ja gar nicht, was man als G-man alles erlebt. Da lernt man Verständnis für viele Dinge, die der einfache Sterbliche nicht so ohne Weiteres verstehen würde.«
    Der Alte schluckte ein paar Mal. Er zog behutsam an der Zigarette, die er mit zärtlicher Vorsicht zwischen seinen grobknochigen, derben Fingern hielt, als ob er Angst hätte, dass er sie zerdrücken könnte.
    »Es ist nämlich…«, begann er, brach aber wieder ab und wischte sich mit einer ruckartigen Gebärde über die Augen.
    Dann griff er in seine Jackentasche und zog zwei aneinandergeklebte Papierstreifen hervor. Er hielt sie mir hin: »Da, Mister Cotton! Lesen Sie selbst!«
    Phil blickte mir über die Schulter. Die Streifen waren abgerissene Zeitungsränder, die man mit einem Stück Klebestreifen vom Rand eines Briefmarkenbogens aneinandergeklebt hatte.
    Die Schrift darauf stammte von einem Kopierstift. Es waren Blockbuchstaben und wahrscheinlich verstellt. Der Inhalt lautete: »Sie werden vor Gericht sagen, dass Sie nicht mehr beschwören können, ob Ferari wirklich der Mann war, der das Kind auf dem Bruckner Boulevard erschossen hat. Sonst sehen Sie Ihre Tochter nie wieder. Wenn Sie aber gehorchen, wird Ihre Tochter am gleichen Tag bei Ihnen sein, an dem Ferari freigesprochen wird - Mafia.«
    Ich sah Phil an. Er nickte nur. Wie wir es vermutet hatten. Aber eines hatten wir nicht vermutet: Dass die Mafia, um ganz sicher zu gehen, Crochinskys Tochter kidnappen würde.
    »Das gibt dem ganzen Fall ein anderes Gesicht«, murmelte Phil. Ich wusste, was er meinte.
    Solange die Mafia das Mädchen hatte, waren uns die Hände gebunden. Wir konnten nichts gegen die Mafia unternehmen, wenn wir das Mädchen nicht gefährden wollten.
    Crochinsky sah uns an.
    In den wässerigen Augen dieses braven, biederen Mannes lag soviel Hoffnung, soviel rührendes Vertrauen, dass mir etwas die Kehle zuschnürte.
    »Sie werden Marja finden«, sagten seine welken Lippen fast lautlos. »Nicht wahr, Sie werden Marja finden und zu mir zurückbringen, Mister Cotton? Das FBI ist sehr mächtig. Es kann auch meine Marja finden, nicht wahr? Ich gebe Ihnen alles, was ich habe, Mister Cotton, mein ganzes Geld. Sind fast zweitausend Dollar. Hab ich in den letzten sechs Jahren gespart. Sollte meine Marja kriegen, wenn ich einmal nicht mehr bin. Aber ich geb’s Ihnen, damit Sie mir bringen meine Marja zurück.«
    Er hielt mir das dicke Banknotenbündel hin, das er aus einer seiner geräumigen Taschen gezogen hatte.
    »Stecken Sie das Geld ein, Crochinsky«, sagte ich. »Für was halten Sie uns? Glauben Sie, wir wollen an Ihrem Kummer verdienen? Sehen Sie, Crochinsky, der Staat bezahlt uns dafür, dass wir Verbrechen aufklären! Warum sollen Sie es doppelt bezahlen? Gehen Sie jetzt nach Hause. Wir werden Ihre Tochter suchen, das verspreche ich Ihnen. Mit allen Mitteln, die uns zu Gebote stehen. Aber das kann natürlich ein Weilchen dauern. Sie dürfen deshalb nicht unruhig werden. Wir bringen Ihnen das Mädchen schon zurück. Gehen Sie nach Hause und versuchen Sie zu schlafen. Wir werden alles tun, was in unseren Kräften steht.«
    Der Alte erhob sich. Mit leicht gekrümmtem Rücken stand er vor uns und schüttelte jedem einzeln die Hand. Dabei bedankte er sich bei jedem dafür, dass wir ihm seine Tochter suchen wollten. Als sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, sagte Phil: »Jetzt langt’s mir aber! Anders ermorden und ein Mädchen kidnappen! Zum Teufel, mit was für einer Sorte von Banditen haben wir es eigentlich zu tun? Haben die Kerle denn überhaupt kein Gewissen?«
    Ralph lachte höhnisch.
    »Die Mafia und

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