Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0136 - Die Feuerhexe

0136 - Die Feuerhexe

Titel: 0136 - Die Feuerhexe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
bekommen. Alle Qualen der Hölle warten auf dich, Mann. Tot wirst du sein. Die menschenmordende Verdammnis soll dich fressen!«
    Clint Görden fiel auf die Knie. Er streckte beide Arme aus, faltete die Hände und flehte um Gnade.
    Die Weiber kannten das Wort nicht. Das Drehbuch schrieb den Tod des Mannes vor.
    Einen Schritt vor ihrem Ziel blieben sie stehen. Langsam hoben sie ihre Arme.
    Die Spitzen der Messer zeigten auf den Mann, der den Kopf in den Nacken geworfen hatte und aus tränenumflortem Blick seine »Mörderinnen« bittend anschaute.
    Charles griff nicht ein. Die Frauen machten ihre Sache perfekt, daß es einer Regieanweisung nicht bedurfte. Lomax war selbst gespannt. Er hockte neben dem Souffleurkasten und schaute genau zu.
    Mara brauchte den Text auch nicht mehr vorzusagen. Die drei Frauen wußten ihn so gut wie nie.
    Sie schleuderten dem einsamen Mann Haßtiraden ins Gesicht, der jetzt auf den Knien zurückrutschte und von dem Scheinwerfer verfolgt wurde.
    »Dann stirb!« brüllte die erste Frau.
    Sie ging einen Schritt vor, und ihr rechter Arm fuhr wuchtig nach unten.
    Und da geschah es.
    Aus irgendeinem Grund warf sich Clint Görden zur Seite. Hinterher wußte er selbst nicht zu sagen, warum er das getan hatte.
    Das Messer verfehlte ihn, die Frau wurde nach vorn gestoßen, und die Klinge hieb in den Bühnenboden.
    Dort blieb sie stecken.
    Das Messer war echt!
    ***
    Wir befanden uns in einer scheußlichen Situation. Ein Mord sollte geschehen, das wußten wir. Wir kannten sogar den Namen des Opfers, nur gab es davon vier.
    Viermal Lomax.
    Welcher war es?
    Suko und ich waren zum Yard-Building gefahren. Ich hatte noch vom Bentley aus Superintendent Powell angerufen und ihn in seiner Privatwohnung erwischt.
    Sir James wollte sofort kommen. Allein daran war abzulesen, wie sehr auch ihm die Sache unter den Nägeln brannte. Es hatte bereits zu viele Tote in diesem mörderischen Spiel gegeben. Die Hexe drehte bei ihren Rachegedanken völlig durch.
    Müdigkeit spürte ich nicht, denn ich befand mich in einer unerträglichen Spannung. Ich kam kaum dazu, über Schlaf oder sonst etwas nachzudenken, mir ging es einzig und allein um die Verhinderung eines weiteren Mordes.
    Suko holte Kaffee, während ich hinter meinem Schreibtisch saß und das Telefon anstarrte, als würden dem Apparat Wunderdinge entweichen.
    Dann traf Sir James Powell ein. Er begrüßte mich mit einem Kopfnicken und schälte sich aus seinem dunkelblauen Mantel.
    In groben Zügen hatte ich ihn informiert, deshalb fragte er sofort:
    »Haben Sie bereits einen Plan?«
    »Ja.« Ich beugte mich vor und spielte mit dem Brieföffner. »Wir müssen davon ausgehen, daß alle vier Menschen sich in höchster Gefahr befinden. Einen allerdings möchte ich aus dem unmittelbaren Gefahrenkreis ausschließen. Es ist der Vertreter. Seine Frau teilte mir mit, daß er unterwegs sei. Wie ich der Reaktion der Hexe entnehmen konnte, muß sich das dritte Opfer in London aufhalten. Es kommen also nur der Schauspieler in Frage, der Mann, dem die Gattin weggelaufen ist und dieser Rentner. Ich schlage vor, daß wir alle drei Personen überwachen lassen. Das kostet Beamte und Aufwand. Deshalb wollte ich mich mit Ihnen erst absprechen, bevor ich den Einsatz starte.«
    Sir James nickte. Er wollte reden, stockte aber, als Suko mit zwei Kaffeebechern in der Hand mein Büro betrat.
    Der Chinese nickte Sir James zu. »Möchten Sie auch einen Kaffee, Sir?«
    »Nein.«
    Suko stellte die Becher ab. Auch er trank Kaffee. Dann blieb er am Fenster stehen und hielt den Becher in der Hand, als wäre er völlig normal und nicht heiß.
    Ich nahm einen ersten Schluck.
    Der Superintendent griff zum Telefonhörer und ließ sich den Einsatzleiter der Nachtbereitschaft geben.
    Knapp und präzise kamen seine Befehle. Für jeden Lomax wurden vier Beamte zur Überwachung abgestellt. Allerdings so, daß die Männer nichts davon merkten.
    Zusätzlich schärfte mein Chef dem Mann noch ein, daß jeder Vorfall sofort gemeldet werden mußte, der nur ein wenig außer der Reihe fiel.
    Zwei Minuten später lief der Einsatz an.
    Ich zündete mir eine Zigarette an und blies den Rauch gegen die Decke.
    »Rechnen Sie mit einer guten Chance?« fragte mich mein Chef.
    Ich hob die Schultern. »Ja, ich bin immer optimistisch, auch wenn es manchmal nicht so aussieht.«
    »Hoffen wir’s.«
    Für uns begann das große Warten…
    ***
    Die Schauspielerin ließ den Messergriff so hastig los, als wäre er glühend.
    Dann

Weitere Kostenlose Bücher