Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

0136 - Falsche Spuren - echte Mörder

Titel: 0136 - Falsche Spuren - echte Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: echte Mörder
Vom Netzwerk:
sprach?«
    »Der sprach mit jedem von uns. Je nachdem, wo er gerade saß und von wem er bedient werden musste.«
    »Haben Sie auch mit ihm gesprochen?«
    »Sicher.«
    »Versuchen Sie, sich möglichst genau zu erinnern, was der Inhalt dieses Gespräches war.«
    Sie runzelte die Stirn, dass sich die etwas zu dicke Puderschicht löste und abbröckelte. Sie nahm keine Notiz davon.
    »Wovon haben wir eigentlich gesprochen?«, murmelte sie. »Lassen Sie mich nachdenken… Warten Sie mal… Ja, jetzt weiß ich es. Es fällt mir jetzt selbst auf. Sonst müssen wir uns als Bardamen immer die Nöte und Sorgen und den ganzen Familientratsch unserer Kunden anhören. Bei dem war’s genau umgekehrt. Der fragte mich immer nach Dingen über meine persönlichen Angelegenheiten. Komisch, dass mir das jetzt erst auffällt. Wirklich komisch.«
    Ich beugte mich interessiert vor. Mir war auf einmal ein Gedanke gekommen, der einiges erklären konnte, wenn er richtig war.
    »Erkundigte er sich etwa auch danach, ob Sie Angehörige haben?«
    »Ja! Sogar sehr deutlich! Er fragte nach Eltern, Geschwistern, sonstigen Verwandten, Bekannten und so weiter!«
    »Danke schön«, sagte ich und stand auf. »Das war alles, was uns heute interessierte. Vielen Dank.«
    Phil erhob sich ebenfalls. Sie sah uns überrascht an.
    »Holla, Boys, heute seid ihr so anders? Sag mal, Boy, bist du wirklich mit Lonny…«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Kleiner Trick. Wir sind vom FBI. Lassen Sie sich Ihr Essen trotzdem schmecken.«
    Wir gingen. Sie starrte uns mit offenem Mund nach. In der nächsten Telefonzelle pickten wir die Adresse von Mister van Goren auf. Dann stiegen wir wieder in den Jaguar.
    »Dieser van Goren wird reden«, sagte Phil unterwegs. »Das verspreche ich dir, Jerry! Der Kerl wird den Mund aufmachen, der wird uns verraten, wo die anderen Mädchen sind - und wenn er der Sohn des Präsidenten wäre!«
    Den alten van Goren konnte man seinerzeit den Schuhkönig von New York nennen. Ich weiß nicht, wie viele Schuhgeschäfte und -fabriken er besaß, aber es waren bestimmt mehr, als Phil und ich Finger und Zehen hatten.
    Trotzdem wohnte er in einer Villa, die geradezu bescheiden war, verglichen mit den Traumpalästen anderer Multimillionäre. Wir klingelten oben, nachdem wir eine kurze Freitreppe hinangestiegen waren.
    Ein Butler öffnete.
    »Bitte sehr?«
    »Wir möchten Mister van Goren sprechen. Den jungen Mister van Goren.«
    Über das Gesicht des Butlers huschte ein Schimmer von Verachtung. Hochnäsig erklärte er: »Bedaure! Der alte Herr van Goren hat angeordnet, dass sein Sohn hier keinen Besuch mehr empfangen darf.«
    Ich sah Phil an. Schöne Zustände, stand in seinem Gesicht geschrieben.
    Dann zog ich meinen Dienstausweis.
    »FBI. Dies ist ein dienstlicher Anlass. Wir müssen Mister van Goren junior sprechen. Sofort.«
    Der Butler hatte die Augenbrauen in die Höhe gezogen, als er den Dienstausweis sah. Er dachte einen Augenblick nach, dann meinte er unsicher: »Würden Sie sich bitte einen Augenblick gedulden? Ich werde den alten Herrn van Goren fragen müssen. Sie müssen schon entschuldigen - ich bin nur der Butler, und seine Anordnung war ohne Ausnahme ausgesprochen.«
    Der arme Teufel mochte Angst um seine Stellung haben. Ich nickte.
    »Okay, Mann. Wenn Sie es so einrichten können, dass van Goren junior von unserer Anwesenheit noch nichts erfährt, wäre ich Ihnen dankbar.«
    Der Butler lächelte. »Das verspreche ich Ihnen.«
    Er verschwand. Wir standen auf der Freitreppe vor der Haustür und warteten. Es dauerte fast fünf Minuten, bis er wieder erschien.
    »Mister van Goren senior bittet Sie, in sein Arbeitszimmer zu kommen.«
    »Danke.«
    Wir wurden durch eine Diele geführt, von der ich nur noch in Erinnerung habe, dass es von Löwenfellen und ausgestopften Viechern aller Art wimmelte.
    Dann kamen wir in einen Raum, der ein kleiner Saal war. Ein Butler schloss geräuschlos hinter uns die Türen. Ich sah mich um. Der Raum war leer.
    »Würden Sie bitte nach hier hinten kommen?«, ertönte auf einmal eine sonore Stimme.
    Wir strengten unsere Augen an. In der dunkelsten Ecke des großen Raumes stand ein hoher Lehnstuhl mit dem Rücken zu uns. Wenn ich mich nicht getäuscht hatte, kam die Stimme von dort.
    Phil und ich marschierten hin, um den Stuhl herum - und fuhren erschrocken einen Schritt zurück.
    In dem Stuhl saß ein Stier von einem Mann. Um den riesigen Schädel lohte eine weiße Mähne, wie ich sie prächtiger noch nicht

Weitere Kostenlose Bücher