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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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jeden Menschen töten.«
    »Damit hast du Jacqueline…?«
    »Ganz recht. Damit habe ich es getan.«
    »Aber warum?«
    »Weil Zakatta menschliche Energien braucht. Er wird auch deine kriegen.«
    Eyre fuhr sich unwillkürlich ans Herz. »Du willst auch mich…? Deinen eigenen Vater?«
    »Was ist schon so Besonderes an dir? In meinen Augen bist du nichts weiter als ein brauchbares Opfer für Zakatta. Du weißt es nicht. Seit langem gehöre ich der geheimen Zyklopen-Sekte an, die es in Bodmoor gibt. Unermüdlich haben wir die Hölle beschworen, und heute nacht hat sie uns endlich gehört. Phorkys, der Vater der Ungeheuer, ist uns erschienen und hat Zakatta, den Zyklopen, erschaffen. Ich bin seine Dienerin, und ich gehorche nur noch seinen Befehlen. Zakatta wollte, daß wir töten. Und ich führe seinen Befehl aus, wobei es mich nicht im mindesten stört, ob es Stiefmutter, Vater oder irgendein Freund ist, der sein Leben verliert!«
    Eyre starrte seine Tochter voller Abscheu an. »Großer Gott, was für eine gefährliche Schlange habe ich da großgezogen?«
    Eine heiße Zornwelle stieg in ihm hoch. Er sah rot. Dieses Mädchen war eine eiskalte, gewissenlose Mörderin. Eine Bestie in Menschengestalt! Sie hatte kein Recht, zu leben. Er aber hatte das Recht, ja sogar die Pflicht, ihr das Leben, das er ihr einst gegeben hatte, wieder zu nehmen.
    Mit einem krächzenden Aufschrei stürzte er sich auf seine Tochter. Er wollte ihr mit dem Spaten den Schädel spalten.
    Da löste sich das Glutgesicht von Myriams Handfläche.
    Das Mädchen trat zurück.
    Es brauchte nichts mehr zu tun. Was nun passieren sollte, konnte sie dem anwachsenden Zyklopengesicht überlassen. Die Glutfratze hing zwischen Myriam und ihrem Vater in der Luft. Der Mann war fast blind vor Wut. Er kannte nur noch ein Ziel: die Zerstörung dieses verdorbenen Lebens!
    Aber zuvor wollte er das Zyklopengesicht zerstören.
    Das Spatenblatt schnitt von oben nach unten durch die Luft. Es erreichte die Glutfratze. Sie schien lediglich aus glühender Luft zu bestehen. Ohne Widerstand fegte der Spaten durch das Horror-Antlitz hindurch, sauste herab und hackte in den Friedhofsboden.
    Myriam lachte teuflisch. »Denkst du, du bist Zakattas Ebenbild gewachsen?«
    »Ich bringe dich um!« schrie Charles Eyre außer sich vor Zorn.
    »Du bist nicht mehr länger meine Tochter!«
    »Sehr richtig! Weil ich mich von dir losgesagt habe! Weil ich mich von dir trenne! Weil Zakatta dich töten wird!« geiferte das Mädchen.
    Eyre riß den Spaten wieder hoch. Er schlug nicht noch einmal nach der schrecklichen Fratze, sondern versuchte an ihr vorbeizukommen. Sein ganzer Haß richtete sich gegen Myriam, die zur gefährlichen Furie geworden war. Doch das Glutgesicht ließ ihn nicht zu dem Mädchen. Es griff ihn an, stürzte sich förmlich auf ihn. Er ging in die Hocke, federte zurück, stieß mit dem Spaten zu, obwohl es keinen Sinn hatte.
    Das Metallblatt durchstieß das unheimliche Gesicht, ohne auch nur die geringste Wirkung zu erzielen.
    Es fegte heran.
    Eyre warf sich schreiend zur Seite. »Neiiin!« brüllte er.
    Die Glutfratze verfehlte ihn nur knapp. Er ließ den Spaten fallen, als er den Gluthauch der Hölle spürte. Jetzt hatte nur noch ein Gedanke in seinem Kopf Platz: Flucht!
    Er federte hoch und wollte starten.
    Doch die einäugige Fratze ließ ihn nicht entkommen. Sie wischte durch die Dunkelheit und klatschte im nächsten Augenblick voll auf sein Gesicht. Das konnte Charles Eyre einfach nicht überleben.
    ***
    Wir saßen im Privathubschrauber meines Partners. Früh am Morgen hatten wir London verlassen, und kurz vor neun Uhr sagte Tucker Peckinpah zu mir: »In wenigen Minuten sind wir in Bodmoor.«
    »Herrliche Gegend«, sagte ich und blickte nach unten. Der Schatten des Helikopters glitt über hohe Bäume.
    »Viele tückische Sümpfe«, meinte Peckinpah auf die Landschaft weisend. »Das dort drüben wird zum Beispiel Todesmoor genannt.«
    »Aus einem bestimmten Grund?« wollte ich wissen und schob mir ein Lakritzenbonbon in den Mund.
    »Nach alten Legenden soll in diesem Moor einst ein schrecklicher Zyklop gehaust haben. Er hat in seiner Umgebung Angst und Schrecken verbreitet. Viele Menschen fielen ihm zum Opfer.«
    »Wie hat man ihn vernichtet?« wollte ich wissen. Die Antwort interessierte mich.
    Doch Tucker Peckinpah schüttelte den Kopf. »Der Zyklop wurde niemals vernichtet.«
    »Dann existiert er also noch.«
    »Schon möglich. Aber nicht mehr im Moor.«
    »Und wieso

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