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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht?«
    Der Industrielle zuckte mit den Achseln. »Niemand weiß es. Eines Tages war der schreckliche Spuk zu Ende.«
    Ich konnte mir zusammenreimen, was geschehen war. Asmodis benötigten den Zyklopen woanders und zog ihn deshalb von hier ab. Die Hölle setzte den Einäugigen entweder in einem anderen Land ein, oder in einer anderen Dimension. Auch das kam häufig vor.
    Auch Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern, verrichtete seine grausamen Taten nicht nur auf der Erde. Er hatte seine Knochenhände auch in anderen Welten im Spiel. Genauso verhielt es sich mit Phorkys, dem Vater der Ungeheuer, oder Mago, dem Schwarzmagier, oder Atax, der Seele des Teufels. Sie alle waren nicht nur bei uns sehr aktiv.
    Peckinpah nahm seine Zigarre aus dem Mund und stieß mich mit dem Ellenbogen an. Er wies mit dem Zigarrenstummel nach vorn.
    »Bodmoor!« sagte er.
    Ich sah die Häuser des 800-Seelen-Dorfs, den neuen Friedhof außerhalb, den alten Friedhof neben der Kirche im Zentrum und die große Fabrik, in der Tucker Peckinpahs Geld steckte.
    Dahinter erstreckten sich endlose Kohlehalden.
    Der Pilot ließ die stählerne Libelle sinken. Es war derselbe Mann, der Lance Selby und mich von der »Empire« abgeholt hatte. Da Tucker Peckinpah nicht irgendein Niemand war, hatten sich auf dem Dach der Fabrik die Honoratioren des Dorfes eingefunden, um meinen Partner – der mit seinem Geld für eine Menge Arbeitsplätze gesorgt hatte – willkommenzuheißen.
    Der Hubschrauberlandeplatz war mit einem großen weißen Kreis markiert. Genau da hinein setzte der Pilot die Maschine. Ich konnte zwar auch mit einer solchen Mühle fliegen, aber so zielsicher wäre ich bestimmt nicht gelandet.
    Der Rotor drehte sich noch, als ich die Kanzeltür öffnete und ausstieg. Tucker Peckinpah folgte mir.
    Der Bürgermeister – sein Name war Donald Fox, wie ich gleich darauf erfuhr – kam mit seinem Gefolge auf uns zu. Er begrüßte Peckinpah herzlich. Mein Partner machte mich mit ihm und den anderen Leuten bekannt. Unter anderen lernte ich auch Theo Tanassis, den Direktor der Fabrik, einen gebürtigen Griechen mit englischer Staatsbürgerschaft, kennen.
    Tanassis war ein großer Mann mit dunkelbraunen Augen und kahlem Schädel. Seine Nase war schief. Eine sympathische Häßlichkeit prägte seine Züge. Als ihm Tucker Peckinpah sagte, ich wäre von Beruf Dämonenjäger, schaute er mich ehrfurchtsvoll an, und als Peckinpah erwähnte, daß ich mich für seine Fabrik interessierte, wäre er mir vor Begeisterung beinahe um den Hals gefallen. Er organisierte sofort eine Betriebsbesichtigung.
    Ich sah die Forschungsabteilung, erfuhr, welchen Stand die Wissenschaftler bereits erreicht hatten, und anschließend wurde mir gezeigt, wie die Erkenntnisse der Egg-Heads in der Praxis angewandt wurden. Es war interessant, zu verfolgen, welchen Weg die Kohle nahm, wie sie verarbeitet wurde und welches Produkt schließlich zustande kam.
    Ich zeigte mich beeindruckt.
    Wir wollten die große Fabrikhalle verlassen.
    Da kam es zu einem unerwarteten Zwischenfall.
    »Peckinpah!« rief einer der Arbeiter. »Mr. Peckinpah!«
    Mein Partner drehte sich um. Ein Mann im blauen Overall näherte sich ihm. Der Ausdruck seiner Augen warnte mich. Er schien meinem Partner nicht grün zu sein. Offensichtlich hatte er etwas gegen den Industriellen. Er schien eine Beschwerde loswerden zu wollen. Theo Tanassis erkannte offenbar die Absicht des Arbeiters.
    Er wollte seinem Gast unnötigen Ärger ersparen, deshalb sagte er rasch: »Mr. Peckinpah hat im Moment keine Zeit, Mr. Murcell.«
    »Er wird sich Zeit nehmen!« knurrte der Mann.
    »Toby Murcell ist ein Hitzkopf«, raunte Theo Tanassis meinem Partner zu. »Ein Querulant. Er wiegelt immer wieder die Arbeiter auf, ist mit nichts zufrieden. Sie sollten ihn gar nicht anhören.«
    Peckinpah hob die Hand. »Es interessiert mich, was Mr. Murcell zu sagen hat.«
    Toby Murcells Augen wurden schmal. Er blieb stehen. »Warum sind Sie hier, Mr. Peckinpah?«
    »Darüber ist Ihnen Mr. Peckinpah keine Rechenschaft schuldig!«
    erwiderte Theo Tanassis scharf. »Was erlauben Sie sich…«
    »Mischen Sie sich nicht ein!« schrie Murcell.
    »Gehen Sie wieder an Ihre Arbeit!« herrschte ihn Tanassis an.
    »Ich denke nicht daran!« zischte Toby Murcell.
    »Jetzt ist das Maß endgültig voll!« sagte Tanassis. »Ihr aufsässiges Benehmen reicht mir. Wir haben lange genug Nachsicht geübt. Damit ist es nun Schluß! Sie sind fristlos entlassen! Holen Sie im

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