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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Ich übersprang die Schrecksekunde, die alle anderen – auch Peckinpah – lähmte, und handelte.
    Blitzschnell sprang ich zu Tucker Peckinpah. Er erhielt von mir einen derben, kraftvollen Stoß, der ihn weit zur Seite beförderte. Es war keine Zeit, sanft mit ihm umzugehen. Alles mußte sehr schnell gehen, denn es lag auf der Hand, daß hier Höllenkräfte am Werk waren. Ich hielt Toby Murcell für einen Diener des Bösen und war sicher, mit diesem Verdacht richtig zu liegen.
    Donald Fox, der Bürgermeister, fing Tucker Peckinpah verdattert auf. Es war ein Reflex, daß er dem Industriellen unter die Arme griff.
    Theo Tanassis schien zur Salzsäule erstarrt zu sein. Perplex verfolgte er, was passierte.
    Kaum hatte ich meinem Partner den rettenden Stoß versetzt, da stürzte sich die einäugige Glutvisage auf mich.
    Ich tauchte unter ihr weg. Sie fegte über meinen Kopf. Ich spürte die sengende Hitze, die davon ausging, und ich konnte mir vorstellen, wie mein Gesicht aussah, wenn sich diese Horrorfratze darauflegte.
    Daß sie mich zum einäugigen Leichnam gemacht hätte, ahnte ich jedoch nicht.
    Ich federte hinter dem Zyklopengesicht gleich wieder hoch. Wir wandten uns beide um. Ich erwartete die Fratze mit zum Schlag erhobener Faust. Da schwarze Magie im Spiel war, mußte ich gegen sie mit meinem magischen Ring punkten können. Hoffentlich war die Kraft in meinem Ring groß genug, um mit dem Glutgesicht fertigzuwerden.
    Die Fratze schoß heran.
    Ich schlug zu.
    Meine ganze Kraft legte ich in diesen Schlag.
    Der schwarze Stein meines Ringes klirrte gegen das Gesicht des Einäugigen, das hart wie Metall war. Es zischte. Die Glut erlosch augenblicklich. Die Fratze erstarrte zur Reglosigkeit und zerplatzte mit einem ekelhaften Geräusch.
    Geschafft.
    Die Gefahr war gebannt.
    Nun wollte ich mir Toby Murcell vornehmen. Doch der Mann war verschwunden. »Wo ist Murcell?« fragte ich hastig.
    Tanassis schüttelte verstört seinen kahlen Kopf. »Ich habe keine Ahnung, Mr. Ballard. Eben war er noch da… Mein Gott, das ist alles so schrecklich. Ich verstehe es nicht …«
    Irgend jemand sagte mir, welchen Fluchtweg Murcell eingeschlagen hatte. So billig sollte der Bursche nicht davonkommen. Er hatte um ein Haar meinen Partner umgebracht. Dafür wollte ich ihm die Rechnung präsentieren. Und natürlich hatte ich ihm auch ein paar Fragen zu stellen. Zum Beispiel interessierte mich, wie er zu diesem Glutgesicht gekommen war, das er als gefährliche Waffe gegen seine Mitmenschen einsetzen konnte.
    Ich rannte durch einen breiten Gang.
    Eine offene Tür.
    Ich stürmte nach draußen.
    Kohlenhalden.
    Dazwischen verschwand in diesem Augenblick Toby Murcell. Ich folgte ihm. Mein häufiges Jogging-Training machte sich wieder einmal bezahlt. Toby Murcell konnte weder schneller noch ausdauernder laufen als ich. Ich holte auf. Murcell warf einen gehetzten Blick über die Schulter zurück. Als er mich erblickte, schlug er einen Haken nach rechts und krabbelte auf allen Vieren an der Flanke eines riesigen Kohlenberges hoch.
    Ich hatte keine andere Wahl; wenn ich ihn kriegen wollte, mußte ich hinterher.
    Schon nach wenigen Sekunden waren meine Hände schwarz.
    Unter meinen Schuhen rutschten die schwarzen Brocken immer weg, ich verlor den Halt, fiel. Toby Murcell erging es nicht anders.
    Dicker Kohlestaub legte sich auf meinen Hals. Hustend kämpfte ich um jeden Zentimeter, der mich näher an Murcell heranbrachte.
    Über mir seine Beine.
    Ich hechtete nach einem, packte es mit beiden Händen. Er hämmerte mir den Schuhabsatz gegen den Kopf. Ich mußte sein Bein benommen loslassen. Er setzte die Flucht fort. Ich ließ mich nicht abhängen. Fast gleichzeitig erreichten wir den Gipfel des Kohlenbergs.
    Murcell verlor die Lust am Weglaufen.
    Er drehte sich mit haßsprühenden Augen um. Seine Arme pendelten hin und her. Die Schultern waren nach vorn geneigt.
    »Warum haben Sie das getan, Murcell?« fragte ich ihn schwer atmend. »Warum wollten Sie Tucker Peckinpah umbringen?«
    »Weil er ein erklärter Feind der schwarzen Macht ist!« antwortete Toby Murcell fauchend.
    »Das bin ich ebenfalls.«
    »Du kommst auch dran!« bellte der Mann im Overall, hob die rechte Hand und brüllte: »Zakatta!«
    Im selben Moment sah ich wieder eine einäugige Glutfratze auf mich zusausen. Verdammt noch mal, wie viele solcher Gesichter konnte Murcell schaffen? Waren dem keine Grenzen gesetzt? Der Mann war gefährlicher, als ich angenommen hatte. Ich ging in

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