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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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sein bester Freund. Aber ob er auch…«
    »Gleich und gleich gesellt sich gern«, fiel ich dem Inspektor ins Wort, und ich meinte, daß es auf jeden Fall gut sein würde, wenn ich mir diesen Eric Alexander aus der Nähe ansah.
    ***
    Myriam Eyre war stolz auf das, was sie getan hatte. Stiefmutter und Vater lebten nicht mehr. Deren Energie war auf Zakatta übergegangen. Der Zyklop konnte mit ihr zufrieden sein. Und das war erst der Anfang. Myriam hatte die Absicht, den eingeschlagenen Kurs beizubehalten.
    Im ganzen Dorf war bekannt, daß Tucker Peckinpah kommen würde.
    Peckinpah, der Multimillionär.
    Peckinpah, der Industrielle mit den Goldfingern, der alles, was er anfaßte, in Gold verwandelte.
    Peckinpah war aber auch ein Mann, der sich offen gegen die schwarze Macht stellte, der seinen Einfluß und seinen Reichtum gegen die Hölle einsetzte, der einen Dämonenjäger namens Tony Ballard finanzierte, damit dieser sich ausschließlich auf den Kampf gegen Geister und Dämonen konzentrieren konnte. Auch das war Tucker Peckinpah – und diesen mußte Myriam Eyre zwangsläufig hassen, denn seit sie zur Dienerin des Bösen geworden war, war der Mann aus London auch ihr Feind.
    Er traf in Bodmoor ein.
    Myriam sah den Hubschrauber auf dem Fabrikdach landen.
    Nicht nur sie war Peckinpah feindlich gesinnt. Alle Mitglieder der Zyklopen-Sekte waren das, und somit auch Toby Murcell.
    Myriam rechnete damit, daß sich Toby nicht beherrschen konnte, und sie erfuhr wenig später von dessen Angriff auf den Industriellen. Toby Murcell hätte keine Schwierigkeiten mit Peckinpah gehabt, wenn nicht Tony Ballard, der Dämonenhasser – der den Industriellen nach Bodmoor begleitet hatte –, eingegriffen hätte.
    Tony Ballard hatte den Mordanschlag vereitelt.
    Es war dem Dämonenjäger sogar gelungen, den Spieß umzudrehen – und nun lebte Toby Murcell nicht mehr.
    Von alldem hatte Myriam Eyre Kenntnis, und ihr ganzer Zorn richtete sich seither gegen Tony Ballard.
    Sie faßte den Entschluß, etwas Großes zu leisten. Für die Gemeinschaft der Zyklopen-Sekte. Für Zakatta.
    Sie wollte Tony Ballard töten!
    Sie war jung, schön und begehrenswert. Der Dämonenhasser würde auf sie hereinfallen. Sie würde ihn umgarnen, täuschen, vielleicht in eine Falle locken und in einem Augenblick attackieren, wo er unmöglich damit rechnen konnte. Irgendeine Chance würde sich bestimmt bieten, und die würde Myriam dann eiskalt nützen.
    Denn Tony Ballard war eine Gefahr für Zakatta.
    ***
    Er hieß Terence Hume und war von Beruf Totengräber. Ein alter, ausgemergelter Mann, dessen Zuhause der Friedhof war. Man sagte ihm nach, daß er gern mal einen Schluck zur schmalen Brust nahm, und er hatte auch schon mal betrunken eine ganze Nacht in einem Grab verbracht. Er empfand weder Ekel vor den Toten, noch hatte er Angst vor ihnen. Sie gehörten zu seinem Leben, und es störte ihn nicht, daß sie ihm immer wieder vor Augen hielten, daß dereinst auch er so daliegen würde wie sie.
    Als der Wolkenbruch losrauschte, zog sich Hume in eine kleine Holzhütte zurück. Sie gehörte dem Friedhofsgärtner, aber der Totengräber hatte die Erlaubnis, sie zu benutzen. Hierher zog er sich an heißen Sommertagen zurück, wenn ihn die Hitze auszudörren versuchte. Hier suchte er aber auch Unterschlupf, wenn es regnete.
    Schwere Tropfen klatschten auf die Gräber.
    Über den Totenacker legte sich ein grauer Wasserschleier. Unnatürlich sah er aus. Irgendwie gespenstisch. Doch die unheimliche Szene berührte Terence Hume nicht.
    Er saß auf einem Stuhl und starrte gedankenverloren durch die offenstehende Tür nach draußen. Es plätscherte und rauschte. Bäche schwollen auf den Wegen an und schlängelten sich Richtung Friedhofstor davon.
    Hume war froh, jetzt nicht draußen zu sein. Er wäre innerhalb weniger Augenblicke naß bis auf die Haut gewesen.
    Aus der Tasche seiner weiten Hose zog er eine Whiskyflasche.
    Um sich die Wartezeit zu verschönen, nahm er genüßlich einen Schluck.
    Ein Windstoß peitschte eine Wasserfontäne in die kleine Hütte, was Hume veranlaßte, ärgerlich zu schimpfen.
    Er erhob sich und trat an die Tür. Zumeist hielten ja solche Wolkenbrüche nicht lange an. Der Totengräber schielte zum Himmel hinauf, um zu sehen, wieviel Wasser noch da oben war.
    Es wurde schon etwas heller. Ein Ende des Regens zeichnete sich ab. Aber Hume würde wohl kaum weiterarbeiten können, denn jetzt war die Erde schwer und schlammig. Er würde morgen weitermachen und

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