Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Ungeheuer noch hinter ihm war, dann würde es ihn nun kriegen. Es war ihm egal. Er war erledigt Er würde sich nicht mehr wehren können. Zum erstenmal sah er ein, daß es nicht gut war, die Gefahr herauszufordern. Aber wie hätte er ahnen sollen, daß es so schlimm kommen würde?
    Die totale Erschöpfung raubte ihm die Besinnung.
    Der Regen prasselte ihm ins Gesicht, aber das spürte er nicht mehr…
    ***
    Die Scheibenwischer tickten im Schnellgang, konnten der Wassermassen aber nicht Herr werden. Ein welliger Wasserfilm lag auf der Windschutzscheibe und veranlaßte Oliver Capell, langsam und konzentriert zu fahren. Das Abblendlicht war eingeschaltet und breitete einen milchigen Lichtteppich auf der Fahrbahn aus. Aus den Stereolautsprechern des Autoradios drang schwüle Musik. Capell hatte die entsprechende Kassette in das Gerät geschoben. Die einschmeichelnden Melodien sollten die richtige Atmosphäre für das Bevorstehende schaffen.
    Neben Oliver Capell saß Camilla Biggs. Dunkelhaarig, glutäugig, etwas zu ordinär geschminkt. Das Dorfflittchen. Es hieß, daß sie bei keinem Mann nein sagen konnte, doch das störte Capell nicht. Er hatte schließlich nicht die Absicht, Camilla zu heiraten. Es genügte ihm, sich mit ihr einmal in der Woche zu vergnügen. Die restlichen Tage verbrachte er mit seiner langweiligen Verlobten – anständig und züchtig, wie man es von ihm erwartete. Daß er insgeheim die ganze Zeit an das nächste Rendezvous mit Camilla dachte, wußte niemand, und es sollte auch keiner erfahren. Schließlich war sein zukünftiger Schwiegervater ein gutsituierter Geschäftsmann, und Oliver Capell wollte in dessen Betrieb einheiraten.
    Ob er nach der Hochzeit die Finger von Camilla lassen würde, wußte er noch nicht.
    Er glaubte eher nicht.
    Camilla war ein Glutofen der Leidenschaft, die genau wußte, womit eine Frau einen Mann verrückt machen konnten.
    Es wäre in Oliver Capells Augen dumm gewesen, nach der Hochzeit auf diese Wonnespenderin zu verzichten.
    Kurz bevor es zu regnen begonnen hatte, war Camilla außerhalb des Dorfes zu ihm in den Wagen gestiegen. Verführerisch wie immer. Und Oliver Capell befand sich nun auf dem Weg zu jener Stelle, wo sie allwöchentlich ihr heimliches Schäferstündchen hielten.
    »Nun sieh dir an, wie es schüttet«, sagte Capell grinsend. »Die Sintflut kann nicht ärger gewesen sein.«
    Camilla lehnte halb schräg an der Wagentür und rauchte. Sie hatte heute keine Lust, mit einem Mann zusammen zu sein. Auch das kam bei ihr – wenn auch höchst selten – mal vor. Sie war am vereinbarten Treffpunkt nur erschienen, damit Oliver sich nicht über sie ärgerte. Für gewöhnlich hatte sie ihn ganz gern. Er war ihr lieber als so mancher andere, mit dem sie sich abgab, und vielleicht hätte sie es sogar geschafft, Oliver zuliebe auf alle anderen Verehrer zu verzichten. Doch davon wollte er nichts wissen. Er war nur auf sein kurzes Vergnügen aus. Damit mußte sie sich abfinden. Sie hatte sich im Laufe der Jahre einen schlechten Ruf erworben, den sie nicht mehr loswurde. Camilla – das war ein Mädchen, das man nicht heiratete, mit dem vergnügte man sich nur in aller Heimlichkeit.
    Capell verließ die Asphaltstraße und bog in einen Güterweg ein.
    Er fuhr nicht mehr weit, ließ den Wagen ausrollen und stellte den Motor ab. Die schweren Regentropfen prasselten auf das Autodach.
    »Ich höre das gern«, sagte er, beugte sich zu Camilla hinüber, nahm ihr die Zigarette aus den Fingern, kurbelte das Fenster ein Stück nach unten und warf das Stäbchen hinaus. »Jetzt wird nicht geraucht«, sagte er grinsend. »Wir haben etwas Besseres vor.«
    Er griff an ihr vorbei, zog am Hebel, und die Lehne des Beifahrersitzes legte sich um.
    Seine Finger krabbelten über ihr Kleid.
    Sie wollte es versuchen, aber sie kam nicht in Stimmung. Er öffnete einen Knopf nach dem anderen. Sein Atem ging schneller, als ihm ihr üppiger Busen entgegenquoll.
    »Was für eine Pracht«, flüsterte er begeistert.
    Er legte die Lehne des Fahrersitzes um und wollte Camilla nach hinten drücken, während er sie leidenschaftlich küßte. Ihre Lippen, sonst heiß und bereit, sich zu öffnen, blieben kühl und irgendwie spröde. Camilla widersetzte sich auch dem Druck, den Capell auf sie ausübte. Als es ihm auffiel, schaute er sie verwundert an.
    »Hast du was?«
    »Nein«, sagte sie knapp und zuckte mit den Schultern. »Was sollte ich haben?«
    »Du bist so komisch.«
    »Komisch?« Es blitzte ärgerlich

Weitere Kostenlose Bücher