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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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heute nach Hause gehen.
    Sein Blick schweifte durch den grauen Regenschleier. Es war kühl geworden. Die Nässe sickerte unangenehm in die Kleider des Totengräbers. Er fröstelte. Und plötzlich ging ein Ruck durch seinen mageren Körper.
    Seine Augen waren nicht mehr die Besten. Er kniff sie zusammen, um schärfer zu sehen. Was war das? Was ragte dort aus dem offenen Grab? Konnte das möglich sein? War es wirklich eine bleiche Menschenhand? Standen die Toten auf?
    ***
    »Heilige Madonna!« stöhnte Terence Hume und wischte sich mit einer fahrigen Bewegung über die Augen. Noch nie hatte er sich auf dem Friedhof gefürchtet. Nichts hatte ihn je aus der Fassung bringen können. Doch nun – diese verkrampfte Totenhand, die dem Himmel entgegengestreckt war, entsetzte den Totengräber. Er schloß die Augen und schüttelte den Kopf. Vielleicht war es eine Sinnestäuschung. Oder war der Whisky daran schuld? Unsinn. Er hatte erst einen Schluck getrunken, nicht mehr. Er war noch nüchtern. Der Alkohol gaukelte ihm dieses schaurige Bild nicht vor.
    Nachdem er den Kopf mehrmals heftig geschüttelt hatte, blickte er wieder zu dem Grab.
    Die bleiche Leichenhand war immer noch da.
    Der Totengräber packte seine Schaufel. Er mußte der Sache auf den Grund gehen. Er konnte das Auftauchen der Totenhand nicht ignorieren. Nervös trat er in den strömenden Regen. Die Wassermassen stürzten sich sofort auf ihn und wurden von seiner Kleidung gierig aufgesogen.
    Aufgeregt erreichte er das Grab.
    Aus dem schlammigen Erdreich ragte ein Arm.
    Terence Hume begann hastig zu schaufeln. Er schleuderte schwere Erdklumpen zur Seite. Obwohl er dem Toten nicht mehr wehtun konnte, schob er die Schaufel stets vorsichtig in das Erdreich.
    Mehr und mehr legte er die Leiche frei.
    Der heftige Regen wusch den Toten rein.
    Eine dritte Hand kam zum Vorschein.
    »Großer Gott!« stieß der Totengräber aufgewühlt hervor. »Da liegt ja noch jemand!«
    Keuchend schaufelte er weiter, und wenige Minuten später stand er erschüttert vor zwei Leichen. Er atmete schwer. Übelkeit revoltierte in seinem Magen, denn so etwas Entsetzliches hatte er in seinem Leben noch nicht gesehen. Ein Mann und eine Frau lagen vor ihm. Mit ihren Gesichtern war etwas Furchtbares passiert. Total verbrannt waren sie. und das Entsetzlichste daran war für Terence Hume, daß jede Leiche nur ein Auge hatte – und zwar in der Mitte der Stirn!
    ***
    Auch über dem Wald öffneten sich die himmlischen Schleusen. Das Regenwasser rauschte in die Baumkronen. Zunächst vermochten es die Blätter noch aufzuhalten, und nur vereinzelte Tropfen erreichten den Waldboden. Doch nach und nach fand der Regen einen Weg durch die dichten Wipfel. Er klatschte auf den Boden und auf den Mann, der ohne jede Orientierung wie von Furien gehetzt durch den Wald rannte.
    Fred Rodin – bis vor kurzem noch überlegen, Herr der Situation.
    Sie waren abgestürzt. Okay, zum Glück war nicht viel passiert, und Herbert Brittons Handgelenk wäre in ein paar Wochen wieder in Ordnung gewesen.
    Von den Spukgeschichten, die man sich über das Todesmoor gezählte, hatte Rodin nichts gehalten. Humbug, hatte er geglaubt.
    Aber das Grauen hatte ihn eines Besseren belehrt.
    Alles, was man sich erzählte, stimmte, und bestimmt wußten die Menschen nicht einmal die ganze schreckliche Wahrheit.
    Schaudernd, entsetzt und verstört keuchte Fred Rodin durch das Unterholz. Die Todesangst saß ihm im Nacken. Er hatte seinen besten Freund verloren. Auf eine grauenvolle Weise. Und er befürchtete, daß sich der Zyklop auch ihn holen würde. Bestimmt war er hinter ihm. Rodin hatte nicht den Mut, sich umzusehen. Er lief, so schnell ihn seine Beine trugen.
    Aber wie lange noch?
    Seine Lungen brannten. Seine Seiten stachen entsetzlich. Seine Kräfte ließen nach. Er hob die Beine nicht mehr hoch genug, stolperte über aus dem Boden ragende Steine und Wurzeln. Mehrmals knallte er taumelnd mit den Schultern gegen Bäume, ab und zu glitt er aus, fiel, kämpfte sich schluchzend hoch und schleppte sich weiter. Bald wurde ihm jeder Schritt zur Qual.
    Er war fix und fertig.
    Am liebsten hätte er sich hingeworfen und hätte aufgegeben.
    Doch die große Angst vor dem schrecklichen Monster zwang ihn, durchzuhalten.
    Weiter! schrie eine innere Stimme. Weiter! Gib nicht auf, sonst bist du verloren!
    »Ich bin am Ende…«
    Eine halbe Meile hielt er noch durch. Dann verließen ihn die Kräfte. Auf einem Güterweg brach er stöhnend zusammen. Wenn das

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