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014 - Die Falle des Zyklopen

014 - Die Falle des Zyklopen

Titel: 014 - Die Falle des Zyklopen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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in ihren Augen. »Wir kommen hierher, du findest kaum ein nettes Wort für mich, wirfst meine Zigarette hinaus, öffnest mein Kleid und kommst gleich zur Sache.«
    Er lachte verlegen. »Ich weiß nicht, was dich daran stört, Baby. So haben wir es doch immer gemacht.«
    »Eben, und allmählich ödet mich das an.«
    »Komm, sei nicht auf einmal schwierig, Camilla. Du weißt, daß ich nicht viel Zeit habe.«
    »Natürlich. Für Camilla nimmt man sich ja nur soviel Zeit, wie man braucht, um…«
    »Also ich verstehe wirklich nicht, was du willst. Warum bist du überhaupt zu mir in den Wagen gestiegen? Du wußtest doch, wohin ich mit dir fahre.«
    »Vielleicht habe ich gehofft, daß du ausnahmsweise mal nicht wie ein primitives Tier über mich herfallen würdest.«
    »Bisher hat dir das immer gefallen, denke ich.«
    »Vielleicht wollte ich heute ausnahmsweise bloß mal mit einem guten Freund ein bißchen reden.«
    »Reden?« Er lachte laut. »Also zum Reden benötige ich dich wirklich nicht. Dafür habe ich meine Verlobte. Bei dir hole ich mir, was ich von der nicht kriegen kann, verstehst du. Und du warst darüber noch nie traurig. Warum schnappst du plötzlich über? Ich habe dir doch nichts getan, und wir waren uns doch bisher immer einig.«
    »Du verstehst mich nicht«, seufzte Camilla. »Ich bin genauso ein Mensch mit Gefühlen wie deine Verlobte.«
    »Das habe ich noch nie bestritten.«
    »Ich bin kein Automat, der auf Knopfdruck die gewünschte Leistung erbringt.«
    »Hör mal, was willst du eigentlich? Ich verstehe den Sinn deiner Rede nicht.«
    »Das ist es ja eben. Du verstehst mich nicht, weil du dir nicht einmal die Mühe machst, mich verstehen zu wollen.«
    Er schüttelte unwillig den Kopf. Sein Blick streifte die Armaturenbrettuhr. Die Zeit lief ihm davon. »Also Schluß jetzt mit dem Theater!« sagte er ärgerlich und schob seine Hand in ihr Kleid. »Ich mag es nicht, wenn du dich zierst.«
    Sie zog seine Hand heraus. »Und ich mag es nicht, wenn du mich wie deine Leibeigene behandelst, die froh sein muß, daß du dich überhaupt mit ihr abgibst.«
    Seine Augen verengten sich. »Ich warne dich, Camilla. Mach mich nicht wütend!«
    »Denkst du, ich habe Angst vor dir?« gab sie schnippisch zurück, klappte die Lehne wieder hoch und schloß die Knöpfe ihres Kleides. »Du solltest mich mit mehr Respekt behandeln, mein Lieber.«
    »Respekt! Pah! Dich! Daß ich nicht lache.«
    »Denk daran, daß ich dich in der Hand habe. Ich brauche nur an der richtigen Stelle eine kleine Indiskretion fallenzulassen, und schon platzt deine Verlobung. Dann ist es vorbei mit deinen ehrgeizigen Plänen.«
    Zorn wallte in Oliver Capell hoch. Er schlug zu. Die Ohrfeige klatschte laut. Der Schlag riß Camillas Kopf zur Seite. »Miststück!«
    schrie er sie an. Er stieß auf den Beifahrerseite den Wagenschlag auf. »Raus!«
    »Bei dem Regen?«
    »Ist mir völlig egal! Mach, daß du rauskommst, sonst schmeiß ich dich aus meinem Wagen! Das ist doch wirklich das Letzte, mir zu drohen! Los! Verschwinde! Ich will dich nicht mehr sehen! Und laß dir nicht einfallen, mir zu schaden, denn dann würdest du mich kennenlernen! Was ist? Scher dich endlich zum Teufel!«
    Camilla stieg aus.
    Capell stellte grimmig die Lehne seines Sitzes hoch und startete den Motor. Das Mädchen schmetterte wütend die Fahrertür zu. Wie aus Eimern wurde sie mit Wasser übergossen. Das dunkle Haar klebte glänzend an ihrem Kopf. Die Schminke zerfloß. Camilla rannte davon.
    Oliver Capell gab ungestüm Gas. Dadurch kam zuviel Kraft auf die Antriebsräder. Sie drehten durch und wühlten sich in den aufgeweichten Boden. Keinen Zentimeter rührte sich das Fahrzeug von der Stelle.
    »Auch das noch!« schrie Capell zornig. Er schlug mit den Fäusten auf das Lenkrad. »Verdammter Mist!«
    Da der Wagen nicht zurückfahren wollte, schob Capell den ersten Gang ins Getriebe. Gas. Er ließ die Kupplung langsam kommen. Die Räder schleuderten Schlammfontänen nach hinten weg.
    »Scheiße!« schimpfte Capell wütend. Er machte Camilla dafür verantwortlich, daß er hier im Dreck steckte. Gott, am liebsten hätte er ihr den schlanken Hals umgedreht.
    Immer wieder versuchte er, den Wagen flottzukriegen. Vor – zurück, vor – zurück, vor – zurück… Er kitzelte das Gaspedal nur noch mit Gefühl, und der Wagen fing an zu schaukeln. Capell verstärkte diese Schaukelbewegung und gab dem Fahrzeug mit seinem eigenen Körpergewicht zusätzlichen Schwung. Endlich kam das Auto

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