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014 - Draculas Höllenfahrt

014 - Draculas Höllenfahrt

Titel: 014 - Draculas Höllenfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dem Bahnhofsgebäude, das kein Dach mehr besaß, stand ein
total verrosteter, auseinander genommener Lastwagen. Dreck, Steine und Unrat
wuchsen bis zum Fahrersitz hoch.
    Ein Cop stand an der Tür zur Ruine
und kam Smith ein paar Schritte entgegen.
    »Da drin liegt er. Alles weist
drauf hin, daß er in dieser baufälligen Bude Unterschlupf gesucht hat. Dabei
hat es ihn erwischt.«
    Smith schüttelte den Kopf. »Auf der
Suche nach einem Mörder stoßt Ihr auf einen neuen Mord. Wenn das so weitergeht
…«
    »Es wird nicht so weitergehen,
Sheriff«, meinte Larry, nachdem er den Toten gesehen hatte, der zwischen
Spinngewebe, Staub und Steinen mit dem Gesicht auf dem Boden lag.
    Die eigentümliche Blässe fiel auch
hier wieder ins Auge. »Es ist das gleiche wie bei der kleinen Derrington«,
murmelte Smith. Er drehte die Leiche auf die Seite. Ein breiter, klaffender
Schnitt in der Brust – und hier der einzige Blutfleck am ganzen Körper. »Dann
wurde auch ihm ein Dolch ins Herz gestoßen.«
    Smith war fast so bleich wie die
Leiche.
    Er mußte sich zusammennehmen, um
nicht schlapp zu machen. In New Rochelle war offensichtlich noch nichts
Ernsthaftes passiert. Außer Verkehrsdelikten, Familienstreitigkeiten und
Schlägereien, Diebstählen und kleinen Betrugsaffären hatte er noch nichts
Aufregendes zu behandeln gehabt. Ein Mord in New Rochelle? So etwas gab es
nicht. Und nun innerhalb einer Nacht gleich zwei!
    »Ich glaube, daß die Angelegenheit
bereits zu Ende ist, noch ehe sie richtig angefangen hat«, murmelte Larry.
Smith starrte den angeblichen G-Man an, als hätte er in diesem Augenblick den
Verstand verloren.
    »Ihre Männer haben die ganze Stadt
durchgekämmt, um den Mörder der kleinen Derrington zu finden. Sie haben ihn
gefunden, Sheriff. Er liegt hier!«
    Smiths Mundwinkel klappten herab.
»Aber wenn er das Mädchen … wer hat dann …«
    »Das ist eine Geschichte, die Sie
vielleicht später mal erfahren werden«, sagte Larry kaum hörbar. Er wußte, daß
seine Kombination ungeheuerlich war. Aber darüber konnte er noch mit niemand
sprechen. Er hatte die Gabe, Dinge in einem größeren Zusammenhang zu sehen, und
das machte ihn mit zu einem der fähigsten Agenten in den Reihen der PSA.
    Zwei Giganten hatten hier einen
Kampf ausgefochten!
    »Wenn meine Theorie stimmt,
Sheriff«, sagte Larry nachdenklich, »dann war die kleine Derrington das erste
Opfer. Sie starb ihren ersten Tod, entschuldigen Sie, wenn ich das so
ausdrücke, aber es stimmt wirklich, sie starb also ihren ersten Tod durch den
Verlust des Blutes. Dann verschwand der Mörder – dieser Mann – er ist ein
Vampir, sehen Sie selbst.« Die langen Eckzähne ragten unter den bleichen,
blutleeren Oberlippen hervor. »Er wollte hier Unterschlupf finden. Aber man
lauerte ihm auf. Er wurde getötet – durch einen Dolchstoß in die Brust. Dieser
Mörder machte sich danach auf den Weg in das Haus der Derringtons und zog einen
Strich unter ein Geschehen, das für ihn katastrophale Zustände herbeiführen
konnte. Er tötete die kleine Derrington durch einen Dolchstoß ins Herz.«
    »Aber sie war doch schon tot.«
Sheriff Smith wischte sich über das Gesicht.
    »Nicht nach dem Biß in die
Schlagader. Miß Derrington wäre wiedererwacht, spätestens heute nacht.«
    »Ich begreife das nicht.«
    »Ich auch nicht Sheriff, ich weiß
nur, daß es so ist. – Überprüfen Sie meinen Verdacht! Die Leiche hier
beschlagnahme ich. Sie werden in spätestens einer Stunde vom
Gerichtsmedizinischen Institut in New York Bescheid erhalten. Versuchen Sie auf
jeden Fall, die Identität dieses Mannes festzustellen! Das dürfte im Augenblick
das Wichtigste sein.«
    Aufgewühlt und erfüllt von innerer
Unruhe machte sich Larry wenig später wieder auf den Weg.
    Während seiner Fahrt zum Kennedy
Airport berichtete er kurz und knapp von den Geschehnissen, die das
Alltagsleben in New Rochelle auf den Kopf gestellt hatten. Er ließ einen
verdutzten und ratlosen Sheriff und zwei Leichen zurück.
    »Ich glaube, daß Draculas Blut
niemals zur gleichen Zeit in den Adern mehrerer männlicher Personen fließen
kann«, sagte der Agent abschließend über die Funkanlage des Lotus zu X-RAY-1
mit dem er sich hatte verbinden lassen. »Das ist der Grund für das grauenhafte
Ereignis in New Rochelle. Es kann jeweils nur einen Dracula geben, Sir. Der
Mann, den ich in der Ruine des alten Bahnhofsgebäudes gesehen habe, war
Dracula. Die Ähnlichkeit mit der Person in London, mit Vincent Rope, der

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