0140 - Mörder auf freiem Fuß

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Autoren: Mörder auf freiem Fuß

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haßte, hatte den Vorgang beobachtet und gönnte dem Fahrer die Strafe.
    Etwa zehn Minuten nach fünf Uhr betrat ein Mann das Waffengeschäft. Ls war keiner von Mr. Salmans Stammkünden, und das Geschäft besaß fast nur Stammkunden.
    »Kann ich Munition für eine Smith-Websten, Kaliber 67, bei Ihnen kaufen?« fragte der Mann.
    »Wenn Sie einen gültigen Erlaubnisschein haben, sonst nicht«, antwortete Mr. Salman würdevoll, denn es kam hin und wieder vor, daß Leute versuchten, auf dumme Art und durch Anbietung von Überpreisen Waffen und Munition von ihm zu erlangen. Der Besucher, so schätzte er, gehörte zu dieser Sorte.
    »Selbstverständlich«, sagte der Mann, griff in die Brusttasche, zog eine Smith-Websten 67, hielt sie Mr. Salman unter die Nase und stieß gleichzeitig den alten Mann mit der linken Hand vor die Brust, so daß er gegen das Regal taumelte.
    »Weg von der Alarmanlage«, knurrte der Besucher und schob die Pistole in die Seitentasche seines Trenchcoats. Die Hand ließ er am Griff.
    »Ich puste dich um, Alter, wenn du eine falsche Bewegung machst«, drohte er. »Auf ein Loch im Mantel kommt es mir nicht an.«
    Salman hatte, als er den Besucher empfing, tatsächlich in der Nähe des Fußhebels gestanden, der die Alarmanlage auslöste. Der Stoß vor die Brust hatte ihn zu weit zurückgeschleudert, als daß er den Fußhebel noch hätte erreichen können.
    »In der Kasse sind sechsundvierzig Dollar«, sagte er mit ruhiger Stimme. »Bitte, bedienen Sie sich.«
    Der Besucher knurrte. »Deine Dollar interessieren mich nicht. Ich will ein paar vernünftige Schießeisen.«
    Im Laden befanden sich nur Jagdwaffen und zwei Pistolen, und entsprechend der gesetzlichen Vorschrift war zu diesen Pistolen keine Munition vorhanden Mr. Salman lächelte trotz der ungemütlichen Situation dünn. Aber sein Lächeln verging, als der Mann mit der Pistole in der Tasche forderte:
    »Raus mit dem Magazinschlüssel, Alter!«
    Die Tür zum Lager befand sich an der Stirnwand des Ladens, und war aus massivem Stahlblech. Ein kompliziertes Schloß sicherte sie.
    »Ich werde Ihnen die Tür öffnen«, erklärte der Waffenhändler und machte einen Schritt nach vorne.
    »Stopp«, knurrte der Mann sofort. »Zurück an die Wand, Alter. Oh nein, deinen Trick kenne ich. Wenn du die Tür an einer bestimmten Stelle berührst, gibt’s Alarm. Nimm den Schlüssel aus der Tasche und wirf ihn herüber. Du trägst ihn in der linken Jackentasche. Nimm nur die linke Hand. — So! Jetzt 'rüber mit dem Schlüssel.«
    Mr. Salman blieb nichts über, als dem Befehl zu folgen. Der Unbekannte fing den Schlüssel geschickt auf.
    In diesem Augenblick betrat ein zweiter Mann den Laden. Der Mann mit der Pistole warf ihm den Schlüssel zu, und der zweite ging zur Tür.
    Mr. Salman beobachtete ihn aus den Augenwinkeln Der zweite Gangster schien genau mit der Tür Bescheid zu wissen. Er vermied die Stelle, unter der sich ein elektrischer Alarmkontakt befand, der durch Druck ausgelöst werden konnte. Er handhabte auch das Schloß, das nur durch zwei Vor- und drei Rückwärtsdrehungen mit dem Schlüssel geöffnet werden konnte, richtig und mühelos. Dann zog er die Stahltür auf.
    In dieser Sekunde betrat ein dritter Mann das Waffengeschäft. Dieser Mann trug zwei große Koffer in der Hand.
    Der erste Besucher zog die Smith-Websten aus der Tasche, gab sie dem Mann, der die Koffer gebracht hatte und nahm selbst die Koffer. Er gab einen davon dem Gangster, der die Tür geöffnet hatte. Zusammen betraten sie das Magazin. Mr. Salman sah, daß sie einen großen Schritt über die Schwelle taten. Sie kannten also auch die Alarmanlage, die unter der Türschwelle angebracht war und die ausgelöst wurde, wenn man versehentlich oder unwissentlich darauftrat.
    Der Waffenhändler drehte den Kopf und blickte durch das kleine Schaufenster. Zwei Männer standen davor und betrachteten die Auslage. Sie waren breit genug, um zufälligen Passanten den Blidc in den Laden zu verwehren. Ein sechster Mann stand vor dem Eingang und studierte angelegentlich in einer weit ausgebreiteten Zeitung.
    Aus dem Magazin hörte Salman leises Geklirr von Metall. Dann sagte der Mann, der zuerst den Laden betreten hatte:
    »Laß doch das Spielzeug stehen, Jo. Was willst du mit ’nem Gewehr? Hier ist doch nicht der Wilde Westen.«
    Im gleichen Augenblick fiel Mr. Salman ein, daß er heute morgen vergessen hatte, die Nachtalarmanlage auszuschalten. Es war eine Selenanlage. Der winzige, für ein