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0140 - Schreie in der Horror-Gruft

0140 - Schreie in der Horror-Gruft

Titel: 0140 - Schreie in der Horror-Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausreden. Er holte seinen Ausweis hervor. »Beruhigt Sie das?«
    »Klar, Herr Kommissar.«
    »Dann fahren Sie.«
    Plötzlich wurde der Mann geschwätzig. Er wollte wissen, ob Mallmann dort Verbrecher jagte, und ob die Kommissare aus dem Fernsehen der Wirklichkeit entsprechen.
    Will gab nur einsilbige Antworten. Meist schaute er aus dem Fenster. Sie fuhren durch den Ort und bogen dann in einen schmalen Weg ein, der zur Burg hochführte. Im ersten Drittel war der Weg ungepflastert, dann kam eine kurze Asphaltstrecke, von der immer wieder kleine Seitenstraßen abzweigten.
    Will Mallmann sah durch die entlaubten Bäume das Schimmern zahlreicher Lichter.
    Am Ende der Straßen standen sicherlich Häuser und Villen. Versteckt vor den neugierigen Augen der Touristen.
    Bald wurde die Strecke wieder schlecht. Sie war nur mehr ein Weg. Ziemlich feucht, kurvenreich, zudem führte sie durch ein Waldgebiet, und die Dunkelheit nahm mehr und mehr zu.
    »Wenn Sie kein Polizist gewesen wären, hätte ich Sie nicht gefahren«, erklärte der Fahrer wieder. »Nee, das kann keiner von mir verlangen, ich habe schließlich Familie.«
    »Kennen Sie das Schloß?« fragte der Kommissar.
    Der Fahrer schaltete zurück, weil abermals eine Kurve im Licht der beiden Scheinwerfer auftauchte. »Ich war noch nie in dem Schloß. Wozu auch?«
    »Ist es denn bewohnt?«
    »Kann ich auch nicht sagen. Aber als Versteck für Gangster eignet es sich bestimmt.«
    Will Mallmann holte tief Luft. »Ich habe nicht davon gesprochen, daß sich dort Gangster aufhalten.«
    »War ja auch nur ‘ne Vermutung.«
    »Ist es noch weit?«
    Der Taxifahrer schüttelte den Kopf. »Nur zwei Kurven, dann haben wir es geschafft.«
    »Dann halten Sie hier!«
    »Ehrlich?«
    »Wenn ich es Ihnen sage.« Will schüttelte den Kopf. Der Bursche war wirklich uneinsichtig.
    »Macht 14,20 DM«, sagte der Fahrer, als der Wagen stand.
    Mallmann gab 15 Mark.
    »Brauchen Sie eine Quittung?«
    »Lassen Sie mal.«
    Mallmann stieg aus. Er wartete so lange, bis der Wagen gewendet hatte und die Rücklichter verschwunden waren. Dann stiefelte er los.
    Das hätte er sich vor zwei Stunden auch nicht träumen lassen, mutterseelenallein auf ein Schloß zuzugehen. Aber manchmal spielt das Leben recht seltsam. Es gibt wirklich mehr Zufälle, als man überhaupt wahrhaben will.
    Der Wald zu beiden Seiten des Wegs lag in völliger Dunkelheit.
    Er schwieg den Kommissar regelrecht an. Nach der nächsten Kurve wurde der Weg etwas breiter, und dann sah Mallmann schon das Licht.
    Einsam und verloren schien es in der Luft zu stehen. Will wurde vorsichtig. Er kletterte die kleine Böschung hoch und glitt zwischen die Bäume.
    Immer wieder Deckung suchend, näherte sich der Kommissar dem Schloß. Will huschte von Baum zu Baum, Laub raschelte unter seinen Schuhen, der Atem bildete vor seinen Lippen eine weiße Wolke.
    Vor dem Schloß befand sich ein großer Platz. Mallmann konnte ihn übersehen, als er zwischen zwei Bäumen stehenblieb.
    Wuchtig und düster ragten die dicken Mauern in den Himmel.
    Das Licht brannte über dem Hauptportal, zu dem eine Treppe hochführte. Nicht weit entfernt sah der Kommissar Reste der alten Burgmauer. Die Trümmer lagen im Wald verstreut. Die Mauer mußte bei irgendeinem Überfall zerstört worden sein.
    Aber nicht nur das Licht über dem Eingang brannte, sondern auch weiter oben schimmerte es hinter zwei Fenstern hell. Zwar nicht so wie am Eingang, doch Mallmann nahm an, daß die Fenster von innen verdeckt worden waren.
    Es befand sich jemand in den Räumen.
    Der Kommissar überlegte, wie er das Schloß betreten sollte. Offiziell nicht, einbrechen wollte er auch nicht, denn dann übertrat er die Gesetze.
    Er konnte nur auf sein Glück hoffen. Vielleicht fand er irgendwo einen nicht verschlossenen Einstieg.
    Will Mallmann verließ den Wald und huschte mit langen Schritten auf die Mauer zu.
    Er preßte sich dagegen und blieb erst einmal stehen, um nachzuforschen, ob man sein Kommen bemerkt hatte.
    Das war nicht der Fall. Der Kommissar hörte nur seinen eigenen Atem. Einige Minuten wartete er ab, dann schlich er weiter.
    Will Mallmann wollte das Schloß umrunden. Eine Aufgabe, die ihn schon nach wenigen Schritten störte, denn der Boden war ziemlich tief und matschig.
    Bis zu den Knöcheln drang der Schlamm, und Will hatte Mühe, einen Fluch zu unterdrücken. Er ärgerte sich jetzt, keine Lampe mitgenommen zu haben, denn im Dunkeln war schlecht etwas zu erkennen. Er sah nur die wuchtigen

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