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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Pläne. Der eine zeigte in minuziösen Details das Flughafengelände von Dublin. Der andere wies die baulichen Gegebenheiten der Stadt auf.
    Zwei Polizisten flankierten Oliver Kingsbury. Sie rauchten billiges Kraut, vermutlich selbst im Garten hinter dem Haus angesetzt. Jedenfalls stank es bestialisch. Da keinerlei Lüftungsklappen vorhanden waren, die für atembare Luft gesorgt hätten, war Kingsbury nahe daran, in diesem ekelhaften Brodem zu ersticken.
    »Er war also Ihr Geschäftsfreund, Mr. Kingsbury«, sagte einer der beiden Uniformierten. Er war fett und schwitzte penetrant unter den Achseln.
    »Ja«, sagte Oliver. Seine angegriffenen Nerven vibrierten heftig. »Er sollte neue Geschäftsverbindungen aufreißen.«
    »Sie sind ungeduldig, Sir!« sagte der andere Polizist, ein dürrer Kerl mit wasserhellen Augen. »Man wirft uns immer wieder vor, unsere Arbeit nicht gründlich genug zu tun. Sie sollen sehen, daß diese Vorwürfe allesamt aus der Luft gegriffen sind.«
    »Sie gehen mir mit Ihren Fragen auf die Nerven!«
    »Sie sollten mehr Verständnis für unsere Arbeit aufbringen, Mister Kingsbury«, knurrte der Dicke. »Immerhin erwarten Sie von uns, daß wir den Mörder Ihres Geschäftsfreundes finden.«
    Das könnt ihr nie, dachte Kingsbury, aber er redete nicht darüber. Sie wären imstande gewesen, ihn kurzerhand in die Klapsmühle zu schicken.
    »Terry Wilson kam also vor fünfundzwanzig Minuten in Dublin an«, sagte der Dürre.
    »Ja«, brummte Kingsbury hochgradig nervös. Er bedeuerte bereits, die Polizei alarmiert zu haben.
    »Sie wollten ihn abholen?«
    »Ja.«
    »Aber dann tauchte er zwischen den Touristen unter?«
    »Ja.«
    »Als Sie ihn wiedersahen, liefen Sie ihm nach. Sie riefen ihn, aber er reagierte nicht auf Ihre Rufe. Wußte er denn nicht, daß Sie ihn abholten?«
    »Doch, das wußte er. Es war doch vereinbart.«
    »Er ging auf den Waschraum zu…«
    »Ja.«
    »Er verschwand darin. Sie folgten ihm. Und weiter?«
    »Eine der sieben Kabinen war abgeschlossen. Ich brach sie auf. Terry Wilson lag tot auf dem Boden. Jemand hatte ihn erwürgt«, sagte Oliver Kingsbury zerknirscht. Der dicke Qualm reizte ihn zum Husten. »Würden Sie die Güte haben und mal fünf Minuten nicht rauchen?« fragte er.
    Die Uniformierten drückten ihre Kippen aus und erfüllten ihm seinen Wunsch.
    »Mister Kingsbury,« begann nun der Dicke gedehnt, »was meinen Sie, wie viele Minuten vergingen, ehe Sie hinter Ihrem Geschäftsfreund den Waschraum betraten?«
    »Keine Ahnung. Ich habe nicht auf die Uhr gesehen.«
    »Können Sie die Zeit nicht schätzen?«
    »Nein.«
    »Der Vorsprung, wenn wir es so nennen wollen, Ihres Geschäftsfreundes kann aber nicht sehr groß gewesen sein.«
    »Bestimmt nicht«, erwiderte Kingsbury. Er fragte sich, worauf der Fette hinauswollte und musterte ihn mißtrauisch.
    »Dem Mörder blieb gerade so viel Zeit, Ihren Geschäftsfreund in der Toilette niederzuschlagen und zu erwürgen«, sagte der Dicke und wischte sich die Schweißtropfen von der Stirn, ehe sie zu fließen begannen und über sein schwammiges Gesicht rannen.
    »Mehr Zeit war nicht«, sagte Oliver.
    »Dann betraten Sie bereits den Waschraum«, sagte der Dicke.
    »Genau.«
    »Wann sollte der Mörder Ihrer Meinung nach dann geflohen sein?«
    »Kurz davor.«
    »So viel Zeit war nicht.«
    »Hören Sie, was soll das? Soll ich Ihnen sagen, wer meinen Geschäftsfreund umgebracht hat?«
    Der Dicke grinste hinterhältig.
    »Das würde unsere Arbeit erheblich erleichtern, Mister Kingsbury.«
    »Tut mir leid. Damit kann ich Ihnen nicht dienen.«
    Der Dürre verschränkte die Arme vor der schmalen Brust. Seine rosige Zunge huschte kurz über die trockenen Lippen, an denen ein weißes Fleckchen Zigarettenpapier klebte. Er spuckte es auf den Boden und fragte beinahe leutselig: »Sagen Sie, Mister Kingsbury, war Ihr Geschäftsfreund vermögend?«
    »Nicht, daß ich wüßte.«
    »Wer wird Ihrer Meinung nach erben, was er besaß?«
    »Vermutlich ich. Er hatte keine Verwandten. Aber das sind keine Reichtümer. Warum fragen Sie?«
    Der Dürre wiegte seinen Kopf.
    »Ach, nur so.«
    »Wir müssen uns ein Bild machen«, warf der Dicke dazwischen.
    Und der Dürre fragte: »Gab es in letzter Zeit mal Meinungsverschiedenheiten zwischen Ihnen und Terry Wilson, Mister Kingsbury?«
    Oliver riß die Augen empört auf.
    »Ach, jetzt verstehe ich. Meine Herren, Sie machen sich die Arbeit ein wenig zu leicht. Mir können Sie diesen Mord nicht anhängen, verdammt

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