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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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noch mal, mir nicht. Terry Wilson war mein Freund. Seine Arbeit war für mich äußerst wertvoll. Ohne ihn wäre ich beruflich niemals so weit gekommen, wie ich mit seiner Hilfe gekommen bin. Ich war mit ihm zufrieden. Es hat niemals Streit zwischen ihm und mir gegeben, und ich habe ihn als ehrlichen, aufrechten Menschen sehr geschätzt, vielleicht sogar verehrt. Einen solchen Menschen bringt man nicht um, verstehen Sie.«
    Der Dicke zog die Brauen grimmig zusammen.
    »Jetzt hören Sie mal genau zu, Mister Kingsbury! In diesem Waschraum befanden sich nur zwei Personen: Sie und Ihr Freund. Der Mörder hatte keine Zeit, sich abzusetzen. Sie hätten ihn also sehen müssen, aber Sie sagten aus, daß Sie niemanden Gesehen haben. Nun versetzen Sie sich in unsere Lage. Was würden denn Sie an unserer Stelle in einem solchen Fall zuerst annehmen?«
    »Verdammt noch mal, ich habe Terry nicht ermordet!«
    »Wer war es dann?«
    »Finden Sie es heraus, zum Henker! Sie sind schließlich der Polizist und nicht ich.«
    ***
    Nachdem sie ihn zwei Stunden lang intensiv durch die Mangel gedreht hatten, ließen sie ihn gehen. Er spürte ihre mißtrauischen Blicke, die auf ihm ruhten, als er die Tür öffnete. Es war ihm nicht gelungen, sie restlos von seiner Unschuld zu überzeugen. Das weckte Sorgen in ihm. Er dachte an ein anderes Verbrechen. Er dachte an den Mord an Matthew McQuillan. Wenn diese Kerle mal zu schnüffeln anfingen, würde er keine ruhige Minute mehr haben. Was dann?
    Oliver dachte weiter. Roberta fiel ihm ein. Natürlich würden die Polizisten auch zu ihr kommen und sie mit Fragen quälen. Er war sicher, daß sie nicht standhalten würde. Ihre Widerstandskraft war dünn geworden. Das Kartenhaus mußte demnach ziemlich bald schon in sich zusammenfallen.
    Kingsbury fuhr vom Flughafen nicht sofort nach Hause.
    Er kannte einen üblen Burschen, der mit LSD handelte. Ihn suchte er auf.
    Der Junge wohnte in einem feuchten Kellerloch. Es stank dort drinnen penetrant nach Moder und Fäulnis. Seine Hängebacken waren von einem dicken Pfropfen Kautabak ausgebeult. Er spuckte oftmals mit seinem ekelhaft braunen Speichel um sich.
    »Du hast Kummer, nicht wahr?« fragte der Bursche mit zusammengekniffenen Augen. Er war Oliver im höchsten Maße unsympathisch, aber Oliver kannte außer ihm niemanden, von dem er LSD hätte kaufen können.
    »Geht dich einen großen Dreck an!« knurrte Oliver abweisend. »Gib mir, was ich haben will, nenn deinen Preis und damit hat sich’s!«
    Der Junge spuckte wieder.
    »Mann, wenn du Kummer hast, mußt du etwas Härteres nehmen, verstehst du?« Er grinste wie jemand, der genau wußte, wovon er redete. »LSD ist was für Kinder. Ich habe auch anderes.«
    »Ich will LSD!«
    »Das bringt dir doch nichts.«
    »Es wird reichen.«
    »LSD läßt dich nicht vergessen, Freund«, flüsterte der Junge verführerisch wie eine Schlange. »Es läßt dich nur Farbkleckse sehen.«
    »Verstehe, du willst mit mir kein Geschäft machen«, sagte Oliver und wandte sich um.
    Der Junge griff hastig nach seinem Arm. Als Kingsbury auf seine dreckigen Finger blickte, ließ er ihn jedoch sofort wieder los.
    »Das habe ich nicht gesagt«, schmunzelte der Kerl. »Du kannst natürlich haben, was du willst. Ich habe es nur gut mit dir gemeint.«
    »Ich hasse die Leute, die es gut mit mir meinen.«
    »Du wirst die Welt nicht ändern, Freund. Jedenfalls nicht mit LSD«, griente der Junge.
    Er ging nach nebenan. Im Türrahmen befand sich keine Tür mehr. Ein fadenscheiniger Vorhang erfüllte die trennende Funktion. Der Bursche brachte die Kapseln, verlangte seinen Preis, Oliver Kingsbury bezahlte und trachtete, so rasch wie möglich aus dem stinkenden Loch zu kommen.
    Er fuhr nach Hause zurück.
    Daheim schloß er sich in sein Zimmer ein. Bo war noch nicht zurückgekehrt.
    Vermutlich kreuzte er immer noch mit dem Boot auf dem See herum. Oliver war es recht so. Er wünschte den Bruder weit fort und hoffte, er möge vorerst nicht nach Hause kommen. Oliver wollte Frieden finden, mit Hilfe der Droge. Er nahm sie ein. Es war seine erste Begegnung damit. Er war gespannt, was nun mit ihm passieren würde.
    Mit geschlossenen Augen lag er im Bett.
    Plötzlich erschreckte ihn ein furchtbar höhnisches Gelächter.
    »So ist es richtig, Oliver!« rief Matthew McQuillan. Aber Oliver konnte ihn nicht sehen. »Fliehe, Oliver! Fliehe vor dir selbst! Versuche es zumindest! Fliehe vor deinem Gewissen! Nimm Drogen! Mach dich verrückt! So gefällst du

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