Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
es eine Möglichkeit gibt, ihn zu vernichten.«
    »Er hat den Teufel an seiner Seite.«
    »Dann wird uns eben Gott helfen.«
    »Uns? Wir sind Mörder, Oliver! Gott hilft keinen Mördern«, hatte Roberta mit tränenerstickter Stimme erwidert.
    »Wir werden es schaffen, Roberta. Wir müssen es schaffen!« hatte Oliver Kingsbury zähneknirschend zurückgegeben. Dann hatte er Roberta nach Hause geschickt und war weggefahren.
    Nun faltete er sich aus seinem grünen Fiat. Er ging ins Haus. Sein Bruder Bo hockte vor einer halb leergetrunkenen Wodkaflasche.
    Bo war zwei Jahre jünger als Oliver. Sie waren im Kindesalter stets gut miteinander ausgekommen. Das ganze Dorf konnte sich noch an ihre Streiche erinnern.
    Als sie zu Jünglingen herangewachsen waren, starben ihre Eltern - zuerst der Vater, zwei Monate später die Mutter. Bald wurde das Geld knapp. Oliver und Bo suchten Arbeit, und es bot sich für beide die Chance, als Truckfahrer zu arbeiten. Bei einem Unfall trug Bo ein steifes Bein davon. Bo war für immer ein Krüppel, der von den Almosen des Bruders lebte.
    Bo war zu stolz, um das einfach hinnehmen zu können. Es kam zu einer Kluft zwischen den Brüdern. Der Sprung zwischen Oliver und Bo war nicht mehr zu kitten. Sie waren nicht mehr dieselben Jungen, die gemeinsame Streiche ausgeheckt hatten. Sie hatten sich geändert. Vor allem Bo hatte sich sehr zu seinem Nachteil verändert…
    Bo Kingsbury hob die glasigen braunen Augen. Er hatte geweint. Oliver konnte die Tränen an seinen Wangen glänzen sehen. Es gab nur einen einzigen Menschen, den Bo liebte, das war Jody. Deshalb war er nicht ins Nachbardorf mitgekommen. Er hätte es nicht ertragen, die geliebte Schwester, deren Geist verwirrt war, anzusehen.
    Müde schob er die Wodkaflasche von sich.
    »Wie geht es ihr?« fragte er heiser.
    »Gib mir zu trinken, Bo«, sagte Oliver und setzte sich zu seinem Bruder an den Tisch.
    »Ich will wissen, wie es Jody geht!« schrie Bo gereizt.
    Oliver Kingsbury rieb sich seufzend die brennenden Augen.
    »Es steht sehr schlecht um sie, Bo.«
    »Besteht keine Hoffnung?«
    »Dr. Spence kann sich nicht festlegen.«
    »Warum hast du das zugelassen, daß man sie zu Dr. Spence bringt?«
    »Der ist ein hervorragender Nervenspezialist und Psychiater.«
    »Jody braucht keinen hervorragenden Arzt, sondern den Besten - in Dublin, London, irgendwo. Nicht in einem Dorf, Oliver. Wenn ich das Geld hätte - bei Gott, ich würde nicht zögern…«
    »Es geht nicht ums Geld, Bo«, sagte Oliver Kingsbury scharf. »Ich würde mich von meinem letzten Pfund trennen, wenn ich Jody damit helfen könnte. Glaube mir, sie ist bei Dr. Spence in besten Händen. Kein Doktor kann Wunder vollbringen, auch in Dublin und London nicht.« Er nahm den Wodka und erhob sich.
    »Ich fahre zum See«, sagte er feindselig.
    »Was willst du da?«
    »Du leihst mir doch dein Boot, oder?«
    »Natürlich, Bo. Aber du bist betrunken.«
    »Keine Sorge. Ich bringe dein Boot wieder heil zurück. Ich muß raus. Hier ist alles so verdammt eng. Ich möchte allein sein. Ganz allein.«
    Er knallte die Tür zu.
    Gleich darauf hörte Oliver Kingsbury das Knattern von Bos altem Motorrad. Er wußte, daß er ihn hätte zurückhalten sollen. Aber dann wäre es unweigerlich zum Streit gekommen. Und er wollte Ruhe haben. Deshalb ließ er Bo fahren. Er hoffte, daß dem Bruder nichts passieren würde. Dann vergaß er Bo.
    Zwei Stunden später war es Zeit für Oliver, sich in den Fiat zu setzen und nach Dublin zu fahren. Terry Wilson, sein Geschäftsfreund, wollte in fünfundvierzig Minuten auf dem Flugplatz landen. Oliver hatte versprochen, ihn abzuholen. Er war gespannt, was Terry Wilson von seiner Geschäftsreise mitbrachte. Vielleicht ließ sich in diesem Jahr das große Geschäft machen.
    Es war viel Verkehr auf den Straßen.
    Aber Oliver traf trotzdem noch rechtzeitig beim Flughafen ein.
    Als er aus dem grünen Wagen kletterte, hörte er den viermotorigen Brummer, der gerade zur Landung ansetzte. Der schwere Vogel schwenkte zur Landebahn ein und verschwand Augenblicke später hinter dem Tower.
    Oliver Kingsbury eilte in die Auskunftshalle. Eine Menge Touristen saßen inmitten ihres Handgepäcks. Leute mit allen Schattierungen von Hautfarben, mit Kindern, die nicht stillsitzen konnten und für Unruhe sorgten, rauchende Menschen, einsame Reisende, die noch keinen Kontakt gefunden hatten.
    Oliver durchhastete die Ankunftshalle. Er stieß gegen fremde Personen, entschuldigte sich, eilte

Weitere Kostenlose Bücher