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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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jemand, der Sammy heißt. Pack aus, sonst geht es dir dreckig.«
    Ich war jetzt fast sicher, dass Johnny Simon nichts mit der Sache zu tun hatte. Es musste anderer Dreck sein, den er am Stecken hatte.
    Da mir nichts Besseres einfiel, grinste ich ihn so provozierend wie möglich an, um ihn zu einer Unvorsichtigkeit zu verleiten.
    Und Johnny fiel drauf herein.
    Er trat dicht an mich heran und bohrte mir den Lauf meiner eigenen Waffe in die Seite.
    »Rede«, zischte er, »oder ich jage dir ein paar Unzen Blei in den Körper.«
    Es war eine wenig schöne Aussicht, die ich da hatte, aber ich grinste weiter. Johnny hatte mir den erhofften Gefallen getan. Für diese Situation gibt es nämlich einen Griff, der auf allen FBI-Schulen gelehrt wird.
    Meine Linke sauste blitzschnell herunter, riss den Lauf zur Seite, und mit beiden Händen packte ich Johnnys Handgelenk, das ich dann langsam aber sicher nach innen drehte.
    Zuerst polterte die Waffe auf den Boden, dann ging Johnny in die Knie, und kurz darauf stöhnte er wie ein angeschossener Büffel.
    »Wo hast du das Zeug, Johnny?«, fragte ich sanft.
    Er stöhnte ein wenig lauter, aber er bekam den Mund .nicht auf.
    »Weißt du wirklich nicht, wo es ist?«, fragte ich noch einmal und verstärkte den Griff.
    »Fußleiste«, presste er zwischen den zusammengebissenen Zähnen hervor.
    Mit der freien Hand holte ich ein Paar Handschellen aus der-Tasche, versah meinen Freund mit Armbändern und hob meine Smith & Wesson vom Boden auf.
    Vorsichtshalber holte ich mir auch Johnnys 38er aus der Schublade, denn mitunter kommen Leute wie er auf die seltsamsten Gedanken.
    Dann trat ich zum Fenster, öffnete es und sah auf den Hof.
    Phil blickte nach oben und sah mich sofort.
    »Alles okay«, rief ich. »Komm rauf!«
    Phil hob die Hand und machte sich auf den Weg.
    Ich öffnete die Korridortür, verfrachtete Johnny in einen Stuhl und schärfte ihm ein, sich artig zu benehmen.
    Man sah ihm an, dass er seinen Hinweis auf die Fußleiste des Zimmers jetzt heftig bereute. Als Phil gekommen war, lockerte ich sie mit meinem Taschenmesser und stellte fest, dass sie unter der Fensterfront ganz leicht abzunehmen war.
    Dollars sah ich allerdings nicht dahinter. Dafür sammelte ich an die fünfzig kleine weiße Briefchen ein, die nicht den Anschein erweckten, als enthielten sie Niespulver.
    Wir waren zwar an den Falschen geraten, aber es hatte sich trotzdem gelohnt. Leider nicht für uns, sondern für die Rauschgiftabteilung der City Police, die sich lebhaft für Leute interessiert, die Kokain in 1-Gramm-Briefchen hinter Fußleisten verstecken.
    »Hattest du Schwierigkeiten mit ihm?«, fragte Phil und blickte auf die geborstene Lampe, die auf dem Fußboden lag.
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. »Wir haben uns nur ein wenig heftig unterhalten«, meinte ich.
    Wir verfrachteten Johnny nach unten und in meinen Jaguar. Dann brachten wir ihn zur City Police.
    ***
    Als am nächsten Morgen zum vereinbarten Zeitpunkt Sammy White und Irvin Fox in einem gestohlenen schwarzen Chrysler zum Treffpunkt in der 12 8. Straße fuhren, war Will Kendale bereits zur Stelle.
    Irvin kletterte in den Fondsitz, und Kendale setzte sich neben den Neger.
    »Du hast guten Geschmack, Sammy«, sagte er. »Wir werden jetzt nur noch mit geklauten Wagen operieren. Hast du den Buick ersäuft?«
    Sammy nickte.
    »Am Ende des Hudson Parkway habe ich ihn die Böschung hinunterollen lassen«, sagt er. »Der Pfeffer hegt im Handschuhkasten.«
    Kendale nahm die Tüte heraus und schüttete sich die Hälfte des Inhaltes in die rechte Jackentasche. Dann reichte er die Tüte nach hinten zu Irvin Fox, der das Gleiche tat.
    »Ideen hast du«, meinte Fox. »Das muss man dir lassen, Boss. Was geht heute über die Bühne?«
    Kendale zündete sich eine Zigarette an, holte eine kleine, flache Whiskyflasche aus der Innentasche seines Jacketts und nahm einen tüchtigen Schluck. Dann gab er sie über die Schulter an Irvin weiter. Sammy trank nur selten und niemals, wenn er fuhr.
    »Hört zu,Boys«,begann Kendale. »Wir greifen uns heut’ den kleinen Gordon Swift. Sein Vater hat ’ne Bank und weiß schon gar nicht mehr, wie viel Geld er eigentlich besitzt. Wir wollen ihm einen Teil seiner Sorgen abnehmen. Sammy wird uns jetzt zur Twelfth Avenue fahren und uns dort absetzen, wo die 72. Straße einmündet.«
    Irvin Fox machte den Mund auf, um nach Einzelheiten zu fragen, doch er schloss ihn wieder, weil er sich sagte, dass Kendale ihm schon rechtzeitig

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