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0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

0142 - Der Schwiegersohn des Teufels

Titel: 0142 - Der Schwiegersohn des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Schwiegersohn des Teufels
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entwischen wollen.«
    »Fast fürchte ich, dass sie auch das fertig bringen«, versuchte Phil zu scherzen. Es klang ein wenig gezwungen, und ich wusste, welche trübe Gedanken er jetzt hegte.
    Ich wandte mich an Mr Swift.
    »Verstehen Sie mich bitte nicht falsch, Sir«, begann ich. »Ich würde Ihnen raten, wirklich 100 000 Dollar in das Paket zu legen und nicht etwa Zeitungspapier. Wenn wir auch mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit diesmal die Gangster fassen werden, so ist dies doch nicht absolut sicher. Und wenn sie uns entwischen, dann wäre es um Ihren Jungen geschehen, falls die Gangster kein Geld im Paket finden würden. Ich habe den Eindruck, dass die keinen Spaß verstehen und schon aus Propagandagründen ihre Drohung wahrmachen würden. Denken Sie an den Artikel in der Daily Times.«
    Mr Swift wurde nachdenklich.
    »Ich muss Mister Cotton beipflichten«, kam mir mein Chef zu Hilfe. »Im Übrigen ist das Risiko, dass sie damit eingehen, Mister Swift, nicht groß, denn ich bin davon überzeugt, dass wir sie fassen werden.«
    Wir berieten uns noch eine Weile, nachdem Mr Swift gegangen war, und Phil erzählte bei dieser Gelegenheit dem Chef die Erlebnisse, die wir am vorangegangenen Abend hatten.
    »Dann sind wir mit der City Police quitt«, meinte Mr High lächelnd. »Ist die Fahndung nach dem Buick bereits eingeleitet?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Das muss noch veranlasst werden, Mister High«, sagte ich. »Allerdings habe ich wenig Hoffnung. Wie ich die Gangster einschätze, werden sie ihn bestimmt nicht mehr fahren.«
    »Wir dürfen nichts unversucht lassen«, meinte unser Boss, und damit hatte er natürlich Recht.
    Phil und ich waren noch nicht lange in unserem Office, als das Telefon klingelte.
    Es meldete sich Mackie Marlow, der Kneipenwirt aus der 137. Straße.
    »Was gibt’s, Mackie?«, fragte ich.
    »Nicht viel, aber etwas. Besuch mich mal, wenn du noch Interesse an Wilkie hast«, sagte er.
    Ich wurde munter.
    »Bin schon unterwegs, Mackie«, sagte ich und legte den Hörer auf.
    »Kümmere dich um die Fahndung nach dem Buick und rede ein Wort mit, wenn sie die Kesselschlacht am Battery-Park vorbereiten«, rief ich Phil zu. »Ich fahre zu Mackie.«
    Bevor Phil etwas erwidern konnte, war ich auch schon aus der Tür.
    Mit Rotlicht und Sirene brauste ich bis zur Lenox Avenue. Erst dort verwandelte ich meinen Jaguar wieder in ein normales Fahrzeug und schlich im starken Morgenverkehr zur 137. Straße.
    Ich schimpfte, wenn ich an einer Kreuzung warten musste und malte mir gleichzeitig aus, wie schön es wäre, wenn es mit Mackies Hilfe gelänge, die Gangster noch vor morgen Vormittag auszuheben.
    Endlich hatte ich die 137. Straße erreicht, fuhr am »College« vorbei und parkte meinen Wagen ein Stück weiter abseits.
    Dann schlenderte ich zurück.
    ***
    Irvin Fox kam von Sammy White, der in der 136. Straße wohnte, und hatte sich von ihm den Treffpunkt für den folgenden Tag sagen lassen. Er hätte den Boss natürlich auch anrufen können, aber Kendale hatte ihnen eingeschärft, nur in dringenden Fällen bei Miss Perkins anzurufen, bei der er wohnte.
    Fox besaß noch seinen vollständigen Anteil, denn bisher hatte er wenig Gelegenheit gehabt, ihn umzusetzen. Da für heute nichts weiter vorlag, beschloss er, sich einen guten Tag zu machen und eine Lokalreise im wahrsten Sinne des Wortes anzutreten.
    Der Zufall wollte es, dass er im »College« in der 137. Straße begann.
    Irvin war erst ein- oder zweimal in diesem Laden gewesen, aber er wusste, dass die Kneipe der »Branche« Vorbehalten war und dass sich so schnell kein Cop hierher verirrte. Sie galt als ziemlich sicher.
    Es war 9 Uhr vormittags, und um diese Zeit war noch nicht viel los, weil Mackie eben erst aufgemacht hatte. Der Betrieb begann erst gegen Mittag.
    Irvin ging an den leeren Tischen vorbei zur Theke, wo sich der Wirt mit einem rothaarigen und sommersprossigen schmächtigen Burschen unterhielt.
    »Was soll es sein, Partner?«, fragte Mackie, als sich Fox ein Stück abseits auf einen Hocker klemmte.
    »Einen doppelten Whisky«, sagte Irvin und zündete sich eine Zigarette an.
    Mackie schenkte ihm ein und wandte sich wieder dem anderen zu.
    »War nicht schön, dass dich Wilkie damals im Stich gelassen hat, Freddy«, sagte Marlow. »Du warst viel zu anständig. An deiner Stelle wäre ich vor Gericht nicht still gewesen.«
    Irvin spitzte die Ohren. Er wusste, dass Kendale den Spitznamen Wilkie hatte.
    »Es ist vorbei;

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