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0142 - Zombie-Rache

0142 - Zombie-Rache

Titel: 0142 - Zombie-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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mir mein Kreuz wieder um und schloß das Hemd.
    Tingwell ließ die Hände langsam sinken. Er schaute Suko an und sah dessen Verletzung. »Mein Gott, Sie bluten ja.«
    »Ein Kratzer. Nicht der Rede wert«, sagte Suko.
    »Ich gebe Ihnen ein Pflaster…«
    »Nicht nötig. Danke. Beantworten Sie lieber Mr. Sinclairs Fragen.«
    Lloyd Tingwell nickte kaum merklich. »Ja. Ja, das werde ich tun. Sie haben ein Recht darauf, zu erfahren, was sich damals in Enfield ereignet hatte. Waren Sie schon mal da?«
    »Einmal«, sagte ich.
    »Dann kennen Sie bestimmt das Rasthaus.«
    »Eine Schloßruine«, sagte ich.
    Tingwell nickte. »Das Wahrzeichen von Enfield. Ein Drittel davon wurde zu einem modernen Gaststättenbetrieb umgebaut. Den Rest hat man – wohl aus romantischen Überlegungen – so belassen, wie er war. Er dient als dekorativer Rahmen. Es ist allgemein bekannt, daß man da hervorragend ißt. Man kann da auch übernachten…«
    Der Pastor brach ab.
    Er blickte Suko und mich ernst an.
    »Haben Sie in diesem Rasthaus übernachtet?« fragte ich.
    »Ja«, sagte Lloyd Tingwell. Seine Miene verdüsterte sich.
    Schatten krochen über sein Gesicht. Er schien sich an die Einzelheiten von damals zu erinnern.
    »Ich nehme an, in jener Nacht vor einem Jahr waren auch Lionel Hughes und Sean Pollock da«, sagte ich.
    »Das ist richtig, Mr. Sinclair.«
    »Wer war der vierte Mann?« wollte Suko wissen.
    »Dr. Jim Mervyn. Ein Psychoanalytiker. Er leitet eine Nervenheilanstalt außerhalb von Enfield, war bloß gekommen, um gut zu essen.«
    »Pollock war da, weil sein Truck gestreikt hatte«, sagte ich.
    »Ja. Er wartete auf die Ersatzteile.«
    »Und Hughes?«
    »Der hatte sich ein erholsames Wochenende erhofft.«
    »Aber es kam anders«, sagte ich.
    »Ganz anders.« Der Pastor nickte schwerfällig.
    »Aus welchem Grund suchten Sie das Rasthaus auf? Nur, um zu übernachten?« fragte ich ihn.
    »Mir war zu Ohren gekommen, daß es dort nicht mit rechten Dingen zuging. Niemand wußte etwas Genaues zu berichten. Aber es hieß allgemein, daß der Geschäftsführer dieses Unternehmens mit dem Teufel im Bunde sei. So etwas sagt sich sehr schnell. Aber es ist nicht immer leicht, dafür Beweise zu beschaffen. Ich wollte mich in jener Nacht vor einem Jahr davon überzeugen, ob an den Gerüchten etwas dran war.«
    »Der Name des Geschäftsführers war Compton Cullagher, nicht wahr?« sagte ich.
    Tingwell nickte wieder. »Angeblich sollen ab und zu Menschen, die allein in diesem Rasthaus übernachtet hatten, spurlos verschwunden sein. Sie kamen am Abend dort an, am nächsten Morgen bekam sie keiner mehr zu Gesicht. Es wurde vermutet, daß Compton Cullagher der Hölle Seelen verschaffte. Allen diesen Dingen wollte ich auf den Grund gehen.«
    »Sie lernten Hughes, Pollock und Dr. Mervyn kennen.«
    »Ja. Der Geschäftsführer schien nicht anwesend zu sein. Jedenfalls ließ er sich nicht blicken. Ich verlangte, ihn zu sprechen, doch der Kellner sagte, Mr. Cullagher wäre zur Zeit nicht im Hause. Ich beschloß, auf ihn zu warten. Im Laufe des Abends kam ich mit Hughes, Pollock und Dr. Mervyn ins Gespräch, und es ergab sich, daß ich den Grund meiner Anwesenheit erwähnte. Zuerst wollten sie nicht glauben, was ich ihnen über Compton Cullagher erzählte, aber dann bot mir Lionel Hughes spontan seine Unterstützung an. Daraufhin wollten mir auch Pollock und Mervyn beistehen. Da ich Hilfe gut gebrauchen konnte, lehnte ich nicht ab. Wir warteten gemeinsam auf den Geschäftsführer. Es wurde Mitternacht. Aber Compton Cullagher war angeblich immer noch nicht da. Da beschlossen wir, ihn zu suchen. Wir verließen das Rasthaus und begaben uns in die Schloßruine…«
    Tingwell setzte ab.
    »Er war da, nicht wahr?« sagte ich.
    »Natürlich war er da«, erwiderte der Pastor. »Er hatte sich verleugnen lassen.«
    »Warum?« fragte Suko.
    »Wahrscheinlich hat er gewittert, daß ich ihm Unannehmlichkeiten bereiten wollte«, sagte Tingwell.
    »Wo fanden Sie ihn?« fragte ich.
    »In seinem Büro.« Der Pastor leckte sich nervös die Lippen. »Er saß an seinem Schreibtisch, wirkte wie ein Irrer. Er führte ein Zwiegespräch mit dem Satan, wobei wir nur das hören konnten, was er sagte. Er redete von vier weiteren Seelen, die er der Hölle verschaffen würde.«
    »Damit meinte er die Seelen von Ihnen und Ihren Begleitern«, sagte Suko.
    »Genau«, bestätigte Tingwell. »Aber das schockte mich nicht so sehr wie die Tatsache, daß Compton Cullagher weder atmete noch einen

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