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0143 - Brücke ins Jenseits

0143 - Brücke ins Jenseits

Titel: 0143 - Brücke ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brücke ins Jenseits
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ob er mir dadurch nur eine gewisse Hilfsstellung geben wollte.
    »Ich wollte ihm eine Chance geben«, sagte ich nebenher. »Aber da er sie nicht haben will, werde ich natürlich nicht länger meine Zeit verschwenden. Komm, Phil.«
    Wir drehten uns um und gingen weg. Aber wir hatten noch keine fünf Schritte gemacht, da schrie er mit sich überschlagender Stimme: »Stopp, Agent! Ich will ja alles sagen! Helfen Sie mir doch, dass ich nicht auf den elektrischen Stuhl muss! Ich will auch alles sagen! Alles! Agent, so hören Sie mich doch an!«
    Na also, dachte ich. Dass man sie immer erst bluffen muss.
    ***
    »Ich kann Ihnen nichts versprechen«, sagte ich. »Alles hängt vom Richter ab. Aber Sie dürfen sicher sein, dass es für Ihre gesamte Beurteilung von Nutzen sein wird, wenn die Polizei zu Ihren Gunsten aussagt: Der Angeklagte zeigte sich geständig und half uns bei der Durchführung unserer Ermittlungsarbeiten durch vorbehaltlose Offenheit. Verstehen Sie das?«
    Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an den letzten Strohhalm.
    »Sicher«, nickte er. »Klar! Wie Sie das sagen, das muss einem ja einleuchten. Okay, Mister, ich packe aus.«
    »Dann legen Sie mal los«, sagte ich und hielt ihm meine Zigarettenpackung hin.
    Einer der Cops ließ seinen Arm los, und er bediente sich. Als seine Zigarette brannte, fing er an: »Das war vor drei Tagen. Harper traf mich in einer Kneipe. Er sprach mich gleich an. Ob ich Interesse an einem verdammt guten Geschäft für mich hätte. Na, ich wäre ja ein Idiot gewesen, wenn ich ein gutes Geschäft ausgeschlagen hätte!«
    »Der Idiot sind Sie gewesen, als Sie es annahmen. Wie viel hat Ihnen Harper denn gezahlt?«
    »Hat? Er hat noch nicht gezahlt. Ich sollte mich später mit ihm treffen.«
    Ich lachte kurz.
    »Und Sie glauben, er hätte Ihnen auch nur einen Nickel gegeben? Soll ich Ihnen sagen, was er Ihnen bezahlt hätte? Eine Kugel in den Kopf, das hätten Sie gekriegt! Nicht mehr und nicht weniger.«
    »Aber…«
    Ich schnitt ihm mit einer Handbewegung das Wort ab: »Mann, glauben Sie denn, Harper kann es sich leisten, einen Mann frei herumlaufen zu lassen, der weiß, wer diesen ganzen Zauber hier veranstaltet hat? Kapieren Sie denn nicht, dass Sie Harper von heute an in der Hand haben? Sie hätten ihm jede Woche einmal drohen können, dass Sie ihn anzeigen wollen, wenn er nicht noch und noch einmal Geld ausspuckt! Und einen solchen Mann, glauben Sie, lässt Harper laufen, wo er ein Blutbad angerichtet hat und kaltblütig eine ganze Bande ausrotten ließ.«
    Er starrte mich fassungslos an.
    »Mensch«, sagte er dann tonlos, »das hört sich verdammt so an, als ob Sie Harpers Gedanken lesen könnten!«
    »Das ist in diesem Fall weiß Gott kein Kunststück. Aber jetzt erzählen Sie mal weiter! Also Harper fragte Sie, ob Sie ein Geschäft machen wollten. Und nun?«
    »Na, ich fragte natürlich, was für ein Geschäft. Da setzte er mir auseinander, dass er im Begriff wäre, der König der Bronx zu werden.«
    »Sagte er tatsächlich: der König der Bronx?«
    »Ja, das waren seine Worte.«
    »Eigenartig«, murmelte Phil.
    »Wieso?«, fragte einer der Kollegen von der Stadtpolizei.
    »Ach nichts«, murmelte Phil.
    Er musste die gleichen Gedankengänge haben wie ich. Der Vater war einmal der Gangsterkönig der Bronx gewesen. Der Sohn wusste nicht, dass dieser Mann sein Vater gewesen war. Trotzdem strebte er auf das gleiche Ziel zu. Nur hatte der Sohn eine Kleinigkeit nicht bedacht: Die Zeiten hatten sich geändert. Er lebte nicht in den Jahren, da sein Vater es zum Gangsterkönig eines ganzen Stadtteils brachte. Die Korruption in den Reihen der Polizei gab es nicht mehr. Das FBI war längst durch Gesetz ermächtigt worden, Waffen zu tragen, und seine Männer, die G-men, hatten sich längst ihren gefürchteten Ruf in der Unterwelt erworben. Hinzu kam der ganze moderne technische Apparat, der heute einer Polizei zur Verfügung steht, aber vor dreißig oder vierzig Jahren längst nicht in diesem Ausmaß vorhanden war. No, der Sohn war noch verrückter als der Vater, denn er wollte das Unmögliche.
    »Und Sie glaubten ihm dieses schöne Märchen vom König der Bronx?«
    Er zuckte die Achseln.
    »Wieso Märchen? Jetzt ist er es doch! Die einzige Bande, die stark genug war, ihm entgegentreten zu können, die hat er doch heute nur so weggepustet!«
    »Sie sind ein Kindskopf«, sagte ich. »Dieser Harper wird, noch bevor der neue Tag anbricht, mit Handschellen in einer Zelle sitzen und darauf

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