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0147 - Invasion der Vampire

0147 - Invasion der Vampire

Titel: 0147 - Invasion der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Wir müssen zu ergründen versuchen, auf welche Weise dieses Chaos zustande kommt.«
    »Und wie bitte?« wollte der junge Mann wissen.
    Zamorra wechselte einen kurzen Blick mit Lacourtine. »Der Kommissar und ich werden uns einmal die Reste des Kinos näher ansehen. Sie bleiben bitte hier und halten Kontakt, gleichsam als Anlaufstelle, falls die anderen ebenfalls auf die Idee kommen, bei der Polizei vorbeizuschauen. Halten Sie jeden fest, der auftaucht. Vielleicht brauchen wir eine Hilfstruppe. Das heißt…, wir brauchen sie mit Sicherheit, können diese apathischen Menschen nicht ihrem Schicksal überlassen. Sie brauchen Nahrung, brauchen Pflege… Oh, verdammt…«
    Von einem Moment zum anderen wurde ihm das ganze Ausmaß der Katastrophe klar. Die Verdummung schritt immer weiter fort, und es gab nur etwa fünfzehn Menschen, die immun sein mußten.
    Fünfzehn für ganz St. Etienne!
    Die Pflege der Befallenen war eine Aufgabe, die unmöglich zu lösen war. Sie würden, selbst wenn sich alle zusammenfanden, nur einen ganz geringen Teil der Menschen versorgen können. Denn Versorgung benötigten sie. Sie waren nicht einmal in der Lage, zur Toilette zu gehen, nahmen keine äußeren Reize mehr wahr, waren handlungsunfähig…
    Unwillkürlich ballte Zamorra die Fäuste. Er dachte an den Dämon auf dem Knochenthron, den er in den Gedanken des Befallenen gesehen hatte. Steckte jener hinter den grauenhaften Vorgängen?
    Warte, Bruder, wenn ich dich erwische, dachte Zamorra.
    Aber die Chancen, an diesen Dämon heranzukommen, waren denkbar gering. Der Weg zu ihm, ahnte der Professor, führte lediglich über die Vampire mit ihren diskusförmigen Raumschiffen…
    Wer waren sie, und woher kamen sie?
    Rätsel über Rätsel!
    Aber Zamorra war gewillt, diese Rätsel zu lösen.
    Er sah LaCourtine auffordernd an. »Kommen Sie, Kommissar. Wir fahren zum Kino!«
    ***
    Auf LaCourtines Drängen waren sie zuvor noch bei dessen Wohnung vorbeigefahren. Der Kommissar sorgte sich um das Wohlergehen seiner Frau. Doch er fand sie unversehrt vor; auch sie gehörte zu den Immunen, an denen der Kelch der Verdummung vorübergegangen war, um gleichzeitig das um vieles größere Grauen an sie heranzutragen, den Verfall ihrer Mitmenschen erleben zü müssen.
    Schließlich waren sie weitergefahren. Irgendwo in der Nähe des Kinos entdeckten sie einen demolierten Streifenwagen, der in eine Mauer geknallt war und dessen Besatzung während der Fahrt von der Strahlung, wenn es eine solche war, erwischt worden war. Endlich stoppten die beiden Wagen vor dem Zentrum des Unheils ab. Nicole blieb im Wagen sitzen, und der Kommissar und der Professor stiegen aus.
    Geschwärzte Trümmer, Ruinen, die ausgebrannt und verkohlt waren! Zerstörung und Chaos! Zamorra machte ein paar Schritte auf die Ruine des explodierten Kinos zu. Große Wasserlachen blitzten noch in der Mittagssonne, wo Löschwasser nicht seinen Verwendungszweck gefunden hatte. Aufgerissene Erde, Schlamm und Asche. Scherben, eine komplette Sitzreihe, die von der Gewalt der Explosion fast dreißig Meter weit geschleudert worden war. Nur noch das Fundament des Kinos und ein paar Mauerreste waren zu sehen.
    Und dazwischen…
    Zamorra schloß die Augen, zwang sich, nicht hinzusehen.
    Er machte die ersten Schritte in das Unheil hinein. Er wußte, daß er den Eindrücken des Chaos nicht mehr lange würde standhalten können. Uber hundert Menschen waren gestorben, innerhalb weniger Minuten. Menschen, die noch Augenblicke zuvor hoffnungsvoll in die Zukunft gesehen hatten.
    Plötzlich flammte der grünliche Abwehrschirm um ihn herum auf. Zamorra hatte ihn bewußt aktiviert, um gegen den Brand- und Verwesungsgestank wenigstens etwas geschützt zu werden. Gleichzeitig ließ er den Schirm halb transparent werden, um auch die optischen Eindrücke einzudämmen.
    Sofort spürte er, wie das Amulett an seinen Kräften zehrte. Es machte sich deutlich bemerkbar. Er hatte die Anstrengung der Nacht noch nicht völlig überwunden. Aber es mußte sein.
    Dort, wo einmal die Projektorkammer gewesen sein mußte, blieb er stehen. Ein zerschmolzener Klumpen zeugte davon, daß hier einmal die Projektionsanlage gestanden haben mußte. Dazwischen waren breite Zelluloidstreifen. Reste des verbrannten Vampir-Films. Er griff durch den plötzlich halb durchlässig werdenden Schirm nach einem Streifen und hob ihn hoch, um ihn gegen das Licht zu halten. Es war ein Streifen, der mehrere Meter lang war.
    Leise pfiff der Professor. Auf dem

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