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0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rollte aus.
    Wir standen.
    Ich atmete auf. Himmel, war das ein Flug gewesen. Der Pilot öffnete die Haube, eine Leiter wurde sogar herangefahren, aber noch schneller war der Jeep, in dem zwei Offiziere saßen und angespannt zuschauten, wie ich mit zitternden Knien die Leiter hinunterstieg, dem grinsenden Pilot die Hand reichte und zum Wagen ging.
    Der Mann neben dem Fahrer war ausgestiegen, salutierte und machte sofort Meldung.
    »Sie müssen augenblicklich nach London. Aber vorher sollen Sie sich mit Ihrem Chef in Verbindung setzen.«
    Ich nickte. »Fahren wir!«
    Im Höllentempo ging es ab. Mir jedoch kam es so vor, als würde der Jeep stehen.
    Wir fuhren auf die Commander-Baracke zu. Danach ging alles im Laufschritt. Bis zum Telefon kam ich, dann mußte ich mich erst einmal setzen, weil mir schwindlig wurde.
    Verdammt, ich war auch keine Maschine.
    »Möchten Sie einen Kaffee?« fragte mich ein noch jüngerer Offizier.
    »Gern.«
    Ich bekam ihn. Der Mann stellte die Tasse neben das Telefon, und ich rief Superintendent Sir James Powell an. Er hob sofort ab.
    »Dr. Tod hat schon zugeschlagen«, berichtete er mir. »Und Tokata ist in London.«
    »Wo?«
    »Ich habe die genaue Adresse erfahren. Holen Sie das Kind raus, John. Um die anderen Dinge kümmern wir uns hier.«
    »Ich werde alles versuchen, Sir«, sagte ich rauh.
    Ich durfte gar nicht daran denken. Ein siebenjähriges Mädchen in der Hand dieses Monsters.
    Konnte es etwas Schlimmeres geben?
    ***
    »Tot?« flüsterte Suko.
    »Ja.«
    »Aber das ist doch nicht möglich.«
    »Sieh selbst.« Bill Conolly trat zur Seite und machte dem Chinesen Platz.
    Der schaute durch die Öffnung. Und er sah die gleiche Szene wie Bill. Drei Frauen lagen auf dem Boden. Er erkannte Barbara Scott. Sie lag in der Mitte der Zelle und hielt mit den Fingern der rechten Hand noch die leere Flasche umklammert.
    Wo ihre Füße endeten, lag der Kopf von Viola Mandini. Das rote Haar verdeckte ihr Gesicht.
    Jane Collins sah Suko neben einem der Betten liegen. Sie mußte hinuntergerutscht sein, denn mit einer Hand berührte sie noch die Liegefläche.
    Alle drei Frauen rührten sich nicht.
    Bill Conolly hatte recht gehabt.
    Sie waren tot.
    Suko schluckte. Als er sich umdrehte, war sein Gesicht ebenso kalkig wie das von Bill.
    Unaufgefordert hatte Claire Dickson die Schlüssel geholt. Sie selbst schloß auf und betrat auch zusammen mit den beiden Männern die Zelle.
    Neben Lady X blieben sie stehen. Bill fragte: »War das die Flasche, die der Mann Ihnen gegeben hatte?«
    »Ja.«
    Der Reporter bückte sich und versuchte, Lady X die Flasche aus den Fingern zu nehmen. Es gelang ihm nur schwer, weil die Finger irgendwie verkrampft wirkten und sich hart um den dünneren Hals gekrallt hatten.
    Bill legte die Flasche zur Seite. Jetzt erst schaute er sich Jane an. Er spürte plötzlich das Würgen in der Kehle, das Atmen fiel ihm schwer, sein sonst so klarer Blick verschwamm.
    Jane tot?
    Das durfte nicht sein, das gab es nicht. Er fühlte ihren Puls.
    Nichts.
    Den Herzschlag. Auch nichts.
    Dann machte Bill einen letzten Versuch und holte einen kleinen Taschenspiegel hervor, den er der Detektivin an die Lippen hielt.
    War noch ein Rest Leben in ihr, dann mußte der Spiegel durch den Atem beschlagen.
    Er beschlug nicht!
    Für Bill Conolly gehörte diese Minute mit zu der schlimmsten seines Lebens. Er blieb unbeweglich hocken, bis Sukos Schatten auf ihn fiel. Da erst hob der Reporter den Kopf.
    Suko schaute auf den Spiegel. Maskenhaft starr war sein Gesicht. Er brauchte kein Wort zu sprechen. Nur im Hintergrund hörte man das Schluchzen der Aufseherin, die beide Hände vor ihr Gesicht geschlagen hatte.
    »Sie sind tot«, flüsterte der Reporter. »Es gibt keinen Zweifel. Der Spiegel ist nicht beschlagen.«
    Suko hob nur die Schultern.
    Bill konnte Janes Gesicht nicht mehr sehen. Sie mußte gelitten haben. Dieses Leid spiegelte sich auch auf ihren Zügen wider.
    »Dieser verdammte Teufelstrank«, murmelte der Reporter und hob die Flasche hoch, wobei er sie gegen das Licht hielt. Ein paar Tropfen noch rannen an der Innenseite den Boden entgegen, wo sie sich sammelten und eine Lache bildeten. Diese Flasche würde Bill ins Labor geben und dort den Inhalt untersuchen lassen. Hoffentlich bekamen die Chemiker etwas heraus, aber das brachte Jane auch nicht ins Leben zurück.
    Bill war zum Heulen zumute. Wachsbleich und irgendwie gläsern wirkte seine Haut, die Lippen hatte er fest zusammengepreßt, im Hals saß

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