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0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von blonden Haaren umrahmt, starrte mich an.
    »Was haben Sie gemacht?« kreischte die Kleine.
    »Nichts!« erwiderte ich wahrheitsgemäß.
    Sie glaubte mir aber nicht und begann zu schreien.
    Verdammt, damit machte sie alles kaputt. Es fehlte noch, daß hier eine menschliche Sirene rumheulte.
    »Hören Sie auf!« fuhr ich sie an.
    Das Girl schüttelte den Kopf.
    Bevor ich noch eingreifen konnte, warf sich die Kleine auf dem Absatz herum und hetzte davon. Um ihren Knaben kümmerte sie sich nicht mehr.
    Schreiend und kreischend rannte sie in den Flur hinein und dann die ersten Stufen hoch.
    Auf dem Absatz warf sie sich herum, streckte beide Arme aus und rief: »Mörder, Einbrecher!« Sie stampfte mit dem Fuß auf, was ein dröhnendes Geräusch auf dem Boden erzeugte.
    Diese Reaktion paßte mir natürlich überhaupt nicht in den Kram. Dieses Weib machte noch das ganze Haus rebellisch, dazu natürlich Tokata, der durchdrehen würde.
    Am Fuß der Treppe blieb ich stehen. »Kommen Sie her!« zischte ich. »Ich bin kein Mörder und auch kein Spanner.«
    Sie schüttelte den Kopf, daß ihre blonden Haare flogen. »Hau ab!« giftete sie mich an. »Hau ab, du!«
    Da flogen die ersten Türen auf. Neugierige Gesichter starrten in den Flur.
    Stimmengewirr.
    »Was ist denn hier los, verdammt?«
    »Seid ihr wahnsinnig?«
    »Hör auf zu kreischen, du Sirene!«
    Keiner wußte so recht, was vorgefallen war. Aber die Blonde schrie noch immer.
    Da war ich es leid. Mit langen Schritten hetzte ich die Stufen hoch, war mit drei Sätzen vor ihr und schlug ihr die flache Hand ins Gesicht.
    Das wirkte.
    Plötzlich verstummte die menschliche Sirene. Ein anderer Ausdruck spiegelte sich auf ihrem Gesicht wider. Erstaunen und Nichtbegreifen. Da hatte es doch tatsächlich jemand gewagt, sie zu schlagen.
    »Bist du jetzt ruhig?« Ich packte sie an der Schulter, drehte sie herum und drängte sie auf die Treppe zu. »Da kannst du verschwinden, Mädchen!«
    Sie ging auch.
    Dafür kam ein Mann. Er trug ein Unterhemd und hatte die Figur eines Vorarbeiters am Bau, der seinen Männern noch beweist, wie viele Steine man so schleppen kann.
    Drohend schaute er mich an. »Was hast du mit Eve gemacht? Sie ist meine Tochter!«
    »Nichts«, erwiderte ich.
    »Soll ich dich zerquetschen?«
    Er war größer als ich und sicherlich auch stärker. Aber da war noch mein Ausweis, dem ich ihm unter die Nase hielt. Er wurde auf einmal ziemlich blaß.
    »Bulle?«
    »Ja.«
    Er grinste etwas verlegen. »All right, Bulle. Nichts für ungut. War nicht so gemeint. Und meine kleine Eve bekommt ein paar hinter die Löffel. Ist genau solch eine Schreisirene wie ihre Alte.«
    »Das hat wohl jetzt keinen Zweck mehr«, sagte ich. Er ging wortlos.
    Ich aber stieg die Treppe weiter hoch, um zur Wohnung zu kommen, wo Tokata sich befand.
    Bis jetzt wußte ich noch nicht, wie ich vorgehen sollte. Vielleicht von der Nachbarwohnung aus dem Fenster klettern, dann an der Hauswand entlang und einen Versuch starten, von außen in die Wohnung von Mrs. Dickson zu gelangen.
    Wie gesagt, das alles waren noch Überlegungen. Ich hatte mich noch nicht entschlossen und sollte auch vorerst nicht dazu kommen, denn ein anderer nahm mir die Entscheidung ab.
    Plötzlich wurde die Tür zu Mrs. Dicksons Wohnung aufgerissen.
    Auf der Schwelle stand Tokata!
    ***
    Bill Conolly rauchte eine Zigarette nach der anderen. Für zehn Glimmstengel brauchte er nur ein Streichholz, weil er sich eine an der anderen anzündete. Aber er war nervös. Er hatte es noch immer nicht überwunden, daß Jane Collins »tot« vor ihm gelegen hatte. Der Blick der gebrochenen Augen, das Nichtbeschlagen des Spiegels, das war einfach zuviel für ihn gewesen.
    Und dann hatte Suko seine Theorie dargelegt.
    Jane Collins sollte nicht tot sein, nur scheintot. Aber konnte das überhaupt stimmen? War diese Annahme nicht zu gewagt? Der Chinese setzte praktisch auf Dr. Tod wie auf einen Joker. Und er war jetzt dabei, Sir Powell seine Theorie zu unterbreiten. Intensiv redete er auf ihn ein. Bill hatte Suko noch nie so erlebt. Der Chinese hatte sich wirklich in den letzten Jahren gewandelt - alle Achtung!
    Der Reporter gesellte sich zu den beiden. Suko unterbrach seinen Vortrag.
    Sir James schaute Bill Conolly an. »Was halten Sie von der Theorie, Mr. Conolly?«
    Bill hob die Schultern. »Ich bin davon nicht überzeugt. Bei näherem Nachdenken allerdings könnte es durchaus sein, daß Suko recht behält.«
    »Sie schätzen Dr. Tod also als einen

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