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0148 - Die Stadt der Ungeheuer

0148 - Die Stadt der Ungeheuer

Titel: 0148 - Die Stadt der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wo die Gefahr kommt, aber ich spüre sie. Jemand hat uns eine Falle gestellt, in die wir hineinlaufen, wenn wir hier weitergehen.«
    »Es ist der kürzeste Weg zum Palast«, erwiderte Peter und sah zur Sonne empor. Eine Uhr besaß außer Zamorra niemand. »In gut einer halben Stunde ist die Starre-Periode vorbei. Dann werden einige der Ungeheuer wieder aktiv…«
    »Die Vampire«, erinnerte Zamorra. »Sind sie von der Starre nicht betroffen?«
    Peter hob die Schultern und sah Claudia fragend an. »Ich habe in der fraglichen Zeit noch nie eine Vampir-Patrouille gesehen. Aber… wenn hier jemand eine Falle stellt - dann müssen sie wach sein! Es ist nicht anders möglich!«
    »Ich gehe also davon aus, daß die Vampire auch in dieser Hinsicht eine Sonderstellung einnehmen«, überlegte Zamorra. »Und sie müssen über uns gut informiert sein. Die fünf Bestien, die heute nacht starben… vielleicht war es eine auf uns angesetzte Patrouille, die sich jetzt nicht mehr melden kann. Die unbekannte Lenkzentrale hat Verdacht geschöpft.«
    »Aber woher wollen sie wissen, wo wir sind?«
    »Sie wissen es eben«, beantwortete Zamorra die Frage des Mädchens. Sie war hübsch, erkannte er. Zu schade, um in dieser verfluchten, gelben Stadt zugrundezugehen. »Und es ist logisch, daß wir zum Palast Vordringen. Sie rechnen damit. Vielleicht beobachten sie uns auch. Jedenfalls lauert vor uns eine Gefahr. Eine Falle. Wir müssen sie umgehen.«
    Peter Kirst nagte an seiner Unterlippe. »Das kostet Zeit«, erklärte er. »Wenm wir schon den Wahnsinn über uns ergehen lassen, den Palast aufzusuchen, sollten wir uns beeilen, ehe die Monster der Stadt wieder erwachen. Die Ruheperiode ist bald vorbei.«
    »Das wissen auch die Vampire«, hielt ihm Zamorra entgegen. »Deswegen nehmen sie als sicher an, daß wir unser Ziel auf dem kürzesten Weg anstreben. Also werden wir die Falle umgehen.«
    Peter Kirst tippte sich an die Stirn. »Sie sind ein hoffnungsloser Fall, Zamorra«, sagte er. »Na schön. Sie sind der Chef.«
    Zamorra hob die Brauen.
    Achtung! gellte es in diesem Augenblick in ihm.
    Die Gefahr war da!
    Die Falle!
    Sie waren längst mitten drin!
    Von allen Seiten stürzten sich die Vampire auf sie…
    ***
    Stille im Palast!
    Die Lautlosigkeit herrschte, und kaum jemand wagte, sie zu durchbrechen. Im Thronsaal schwieg jeder und vermied jedes überflüssige Geräusch, wenn er nicht vom Herrscher zum Sprechen aufgefordert wurde.
    Der Herrscher ließ sich Zeit.
    Vor ihm stand Chren, der Vampir. Er wurde flankiert von zwei Artgenossen, die die schwarzen Uniformen der Raumfahrer trugen. Die Leibgarde des Herrschers bestand nur aus Vampiren, die gleichzeitig auf den diskusförmigen Raumschiffen Dienst taten und eine besondere Schulung genossen hatten. Vampire, die noch ein paar weitere Arten des Tötens beherrschten und wußten, wie sie mit Fremden umzugehen hatten.
    Der Herrscher saß auf dem Knochenthron. Totenschädel grinsten Chren entgegen. Es’chaton, der Dämon, der die Stadt und das Ende der Zeit beherrschte, rührte sich nicht. Schweigend sah er über Chren hinweg.
    Plötzlich brach er sein Schweigen.
    »Berichte, was dich zu mir führt, Chren«, hallte seine Stimme, die aus den Tiefen einer Gruft zu kommen schien. »Du ließest Alarm geben?«
    Chren, der Vampir, nickte. »Ja, Herr. Sterbliche halten sich in der Stadt auf, die in der Lage sind, meine Artgenossen zu überwinden. Sie tragen die Uniformen der Garde, die sie getöteten Gardisten abnahmen. Seit dieser Nacht sind sie aktiv, und niemand weiß, wer sie sind.«
    Es’chatons teuflisches Gesicht, das uralt war, zeigte keine Regung, als er fragte: »Wie viele?«
    »Drei, Herr…«
    »Drei…« wiederholte der Herrscher überlegend. Sein zehntausende von Jahren altes Gesicht bewegte sich immer noch nicht. Die Lippen zuckten nicht einmal. Es’chaton brauchte sie nicht zu bewegen, wenn er sprechen wollte. Er benutzte Magie, und als Dämon stand sie ihm uneingeschränkt zur Verfügung, ohne seine Kräfte zu strapazieren.
    »Vermehrt sich dieser Zamorra plötzlich durch Zellteilung?« zischte der Dämon. Er erhob sich halb von seinem Knochenthron. Immer noch hatte sein Gesichtsausdruck sich nicht verändert, aber seine Augen versprühten Haß. »Ich will dir sagen, wer er ist! Zamorra, den sie den Meister des Übersinnlichen nennen und der schon einmal versuchte, mir in die Quere zu kommen, als ich meine Fühler nach seiner Welt ausstreckte! Oh, Asmodis, deinen Auftrag mag ich

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