0149 - Kampf um die Hundertsonnenwelt
jene Kräfte, welche die X-1 in dem Raum über der Hundertsonnenwelt stießen mit Kurs auf jene Sonne, die unter dem Strahlfeuer vieler Laurinschiffe stand.
Die Unsichtbaren waren dabei, die dritte Kunstsonne zu vernichten.
*
Moders hatte John Marshall und dessen Telepathengruppe über Funk erreicht.
Was der Robotiker von den Männern verlangte, war unmenschlich. Sie standen alle dicht vor dem Zusammenbruch.
Der Robotiker wußte es. Dennoch bestand er darauf, daß sie sich alle noch einmal zu einem mentalen Block zusammenschlossen.
Sie sollten ihre Parakräfte dem Zentralplasma zustrahlen, um es in die Lage zu versetzen, auf seine, Moders', Fragen zu antworten.
„Mr. Marshall, Sie müssen!" drängte Moders. „Sie und Ihre Männer müssen noch einmal alle Kräfte mobilisieren! Ich komme sonst nicht weiter. Ich weiß doch nicht, wo ich nach dieser Verzahnungsschwankung suchen soll! Marshall, Sie müssen mir helfen!"
John Marshall konnte kaum noch die Augen aufhalten. Moders' Worte machten keinen Eindruck auf ihn. Jeder der Telepathen, auch er, John Marshall, stand am Ende seiner Kräfte.
„Marshall!" schrie Moders über Funk.
Der Chef der Mutanten antwortete nicht. Er hatte Moders' Ruf nicht mehr gehört. Er schlief. Moders' Bildschirm zeigte den Chef des Mutantenkorps, der zusammengesunken, den Kopf auf die gekreuzten Arme gelegt, vor der Gegenstation saß und schlief.
Der Wissenschaftler machte keinen weiteren Versuch, Marshall zu wecken. Er erinnerte sich eigener Erlebnisse, wo er auch zusammengebrochen war.
Moders war nicht in der Lage, das kesselförmige Gebäude zu verlassen. Die draußen herrschenden atmosphärischen Störungen waren so stark, daß jeder Versuch, sich in dem Sturm zu bewegen, glatter Selbstmord gewesen wäre. Das Unheil, das über die Hundertsonnenwelt raste, mußte überall schwerste Zerstörungen angerichtet haben. Moders konnte sich nicht erinnern, Stürme von dieser titanischen Stärke jemals erlebt zu haben. Es wunderte ihn, daß das Zentralgebäude und die gewaltigen Plasmakuppeln bis jetzt alles unbeschadet überstanden hatten.
Sein tragbares Funkgerät sprach an. Eine der drei Gruppen von Wissenschaftlern meldete sich aus einer Metallblase. Die Plasmaspezialisten wollten ihn sprechen.
„Sprechzeit!" sagte Moders lustlos.
Er hörte zu. Seine Augen wurden größer. Seine Miene verfinsterte sich. „Ach, Sie sind doch verrückt!" rief er unüberlegt ins Mikrophon.
Dieser Kollege behauptete allen Ernstes, daß die Plasmaimpulse aus der Metallblase, in der die Wissenschaftler sich aufhielten, in voller Stärke abflössen. Man hätte wieder und wieder komplizierteste Impulsstärkemessungen vorgenommen und dabei stets gleichbleibende Resultate erzielt.
Der Kollege reagierte auf Moders' unbeherrschten Ausdruck entsprechend. Knacks hatte es in Moders' Empfänger gemacht, die Verbindung zu der Plasmakuppel bestand nicht mehr.
Moders brütete vor sich hin. Er war über sich selbst wütend, und außerdem ärgerte ihn die unsinnige Behauptung des Plasmaspezialisten.
„So ein Unsinn!" rief er laut.
Da wurde er von Professor Gaston Durand angerufen. Durand gehörte zu der gleichen Gruppe wie der Plasmaspezialist, der vorhin diese unwahrscheinliche Behauptung ausgesprochen hatte.
„Kollege Moders", hörte der Robotiker Durand sagen, „ich kann Ihren Unglauben verstehen, aber was Ihnen berichtet worden ist, stimmt, oder unsere Instrumente gaukeln uns etwas vor. Seitdem die Sauerstoffversorgung wieder intakt ist..."
Bis zu diesem Punkt war Moders in der Lage, ruhig zuzuhören.
Beinahe wäre er wieder explodiert. Er schluckte und warf dann beherrscht ein: „Professor, Sie wollen doch nicht auch unsere Telepathen Lügen strafen! Durch sie ist uns fortlaufend bestätigt worden, daß die Impulse des Zentralplasmas zusehends schwächer werden. Die Telepathen haben sich psychisch und physisch derartig verausgabt, daß sie im Augenblick nicht mehr anzusprechen sind. John Marshall ist über dem Gespräch mit mir eingeschlafen. Davon ausgehend..."
„Ich unterstreiche alles, was Sie bisher gesagt haben, Moders.
Aber ich werfe die Frage auf: Ist es einem einzigen Telepathen eingefallen, den biologischen Impulsstrom anzumessen, der von jeder einzelnen Plasmablase ausgeht?"
Plötzlich wurde Moders hellhörig. „Was wollen Sie damit sagen, Professor?" Dabei erinnerte er sich, daß Professor Gaston Durand auf Arkon III, noch kurz vor dem Flug zur Hundertsonnenwelt, sein
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