015 - Zombie-Wahn
Boden.
Da waren die anderen schon heran.
Ihre fahlen Gesichter leuchteten im
Widerschein der Laserwaffe, die erneut aufblitzte.
Larry Brent fällte einen zweiten
Zombie. Dessen Kopf verbrannte unter der enormen Hitzeentwicklung des
gebündelten Lichtstrahls.
X-RAY-3 hatte die Energieabgabe
höher eingestellt, um einen besseren und schnelleren Erfolg zu erzielen.
Um die Feinde im Auge zu behalten,
mußte er weiter rückwärts gehen.
Bei dem Kampf mit dem ersten
Untoten hatte er den Hut verloren. Der wieder stärker einsetzende Regen
durchnäßte sein Haar im Nu, und Rinnsale liefen ihm übers Gesicht.
Ein dritter Zombie fiel.
Die anderen stolperten über ihn
hinweg und achteten nicht auf ihn. Gierig streckten sich die erdverkrusteten
Arme und Hände nach Brent aus. Die Zombies rückten enger zusammen und bildeten
einen regelrechten Halbkreis, in dem sie sich näherten.
Der Regen durchweichte die
zerfetzten Totenhemden, so daß sie klatschnaß an den ausgemergelten Körpern
klebten.
X-RAY-3 spähte zum Ausgang. In der
Dunkelheit und dem Regen war das große, rostige Tor kaum noch wahrnehmbar.
Er befand sich zwischen den
Grabreihen auf der rechten Seite des Friedhofs, die offensichtlich zur ältesten
Anlage gehörte. Die Gräber waren flach, verwildert, die Grabplatten völlig
überwuchert. Die meisten Grabstätten hatten keine Steine mehr, die Holzkreuze
waren völlig verwittert. Der Baumbestand war alt, das Dickicht wuchs bis über
die Wege, und er blieb an dornigem Gestrüpp hängen.
X-RAY-3 zählte jetzt insgesamt
fünfzehn Zombies, eine Gruppe des Grauens, die da auf ihn zukam. In lautloser
Gespenstigkeit …
Emile Potte aus Montmirail befand
sich nicht als Untoter unter den Anrückenden. Hielt er sich irgendwo verborgen?
Larry begann zu laufen. Die Zombies
beschleunigten ihr Tempo nicht. Sie waren nicht dazu imstande.
Wie Roboter bewegten sie sich,
gleichmäßig, wankend. Eine Armee des Todes, ausgespuckt von den Gräbern, die
seit nunmehr zwanzig Jahren niemand mehr hier besuchte und pflegte.
Die Bewohner von Montmirail
schienen also sehr wohl den Grund zu kennen, weshalb sie diesen Flecken Erde
vernachlässigten. War es in der Vergangenheit schon zu rätselhaften Ereignissen
gekommen, die jedoch nicht weitergegeben worden waren?
Zwei-, dreimal löste er die Smith
& Wesson Laser aus, und die Zombies purzelten – mitten in den Kopf
getroffen – zu Boden.
Er wußte, daß es mit seiner Flucht
vom Friedhof allein nicht getan war.
Die Gespenster aus dem Grab würden
stur ihren Weg fortsetzen, mit Sicherheit sogar nach Montmirail kommen. Der
Gedanke an eine solche Entwicklung und noch darüber hinaus erfüllte ihn mit
Grauen.
Er mußte dafür sorgen, daß er den
Zombies nicht in die Hände fiel, und er mußte einen nach dem anderen
auslöschen, um die Gefahr für andere Menschen einzudämmen.
Da … links …
Die Gestalt stand plötzlich wie aus
dem Boden gestampft neben ihm. Die pergamentartigen Hände stießen nach vorn,
die langen, krallenartigen Fingernägel wollten sich in sein Gesicht graben.
Larry Brent drückte ab. Das
gleißende Laserlicht ließ das fahle, abschreckende Antlitz des Toten
aufleuchten. Dann verging der Kopf knisternd in Flammen.
Die Zombies waren nun nicht mehr
nur vor ihm – sie tauchten aus den Büschen und im Dickicht auf.
Obwohl er sie dezimierte, schienen
es immer mehr zu werden. Jemand rief die Toten aus dem Grab, und sie kamen,
wurden auf ihn aufmerksam, wurden ganz und gar möglicherweise auf ihn gehetzt,
damit er von dieser unheimlichen Begegnung kein Wort verlauten lassen konnte.
Sein Fuß verfing sich im Gestrüpp,
und er strauchelte.
Im Fallen drückte er die Laser
erneut ab, um einen gefährlich nahe gekommenen Zombie zu Boden zu schicken.
Es gelang X-RAY-3 den Fall
abzufangen, und zwei Schritte zur Seite zu laufen. Dort wurde ihm der Boden zum
Verhängnis.
Er sackte ab!
Larry meinte, die Beine würden ihm
unter dem Leib weggerissen …
Der Boden war unter dem Laub hohl,
durchlöchert wie ein Schweizer Käse.
Es ging alles viel zu schnell, so
daß er, der auf rasche Reaktionen getrimmt war, ebenfalls überrascht und
überrumpelt wurde.
X-RAY-3 fiel in ein Loch und spürte
den Hohlraum unter den Füßen.
Da war es noch nicht zu Ende!
Geistesgegenwärtig spreizte er die
Arme und versuchte Halt zu finden. Mit beiden Händen wollte er sich am Rand der
nassen, mit Laub bedeckten Grube festhalten.
Links krallten sich Larrys Finger
in den nassen
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