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0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
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muss ich dem Kerl ja noch dankbar sein, dass er mir so schnell eins über den Kopf zog, dass ich nicht mehr dazu kam, noch etwas zu sagen.«
    »So kann man’s sehen. Wie viel Geld hatten Sie in der Kassette?«
    »Siebentausendzwo.«
    »Zweihundert?«
    »Ja.«
    »Hat er Ihnen sonst noch etwas abgenommen?«
    »Das haben mich die Cops hier auch schon gefragt. No, ich habe nachgesehen. Sonst ist alles da.«
    »Sie würden Hunk Johnes - oder besser gesagt: der Mann, der Sie heute Nacht überfiel, den würden Sie wieder erkennen.«
    »Sicher. Außerdem war es ja Hunk Johnes. Ich kenne doch einen Mann, der zwei Jahre lang bei mir gearbeitet hat!«
    »Danke, Mr. Ockers, das war alles. Wir wollen Sie jetzt nicht länger belästigen. Sobald es Ihnen besser geht, kommen Sie mal beim FBI vorbei, damit Ihre Aussage protokolliert werden kann.«
    »Mach ich.«
    »Gute Besserung, Mr. Ockers. Guten Morgen, Sergeant.«
    Der Sergeant brachte uns zur Tür. Als wir schon im Jaguar saßen und zurückfuhren, murmelte Phil aus seinen Gedanken heraus: »Das ist böse…«
    Ich wusste, was er meinte.
    »Ja«, sagte ich. »Jetzt hat Johnes über siebentausend Dollar. Jetzt ist er doppelt so gefährlich, denn jetzt kann er Gangster bezahlen, um eine neue Bande aufzuziehen. Er kann sich bei gewissen Händlern Waffen kaufen, ohne einen Waffenschein vorlegen zu müssen.«
    »Oder er kann mit dem Geld ein hübsches Stück von New York wegkommen!«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube nicht, dass er das überhaupt vorhat.«
    »Warum sollte er es nicht wollen? Hier ist doch der Boden ziemlich heiß für ihn.«
    »Das schon. Aber sein Verhalten beweist, dass er gar nicht weg will. Wenigstens nicht weit weg. Überleg’ doch selbst.«
    »Bis vor einer Stunde ungefähr, das heißt, bis zum Erscheinen der Morgenblätter war er in seiner Parkwächter-Uniform ziemlich sicher. Hätte er von New York weggewollt, hätte er nur den Autos zu winken brauchen. Ein Mann in Uniform wirkt immer anständig, und es findet sich garantiert schnell ein Fahrer, der ihn mitnimmt. Wenn Johnes also von New York weggewollt hätte, dann hätte er es schon gestern früh nach der Ermordung des Parkwächters probieren können. Aber er tat es nicht. Und er hatte eine zweite, geradezu ideale Chance heute Nacht. Ockers war bewusstlos und Johnes saß in dessen Wagen. Was wäre leichter gewesen, als den bewusstlosen Ockers zu fesseln, sich ans Steuer zu setzen und dann loszujagen - irgendwohin, nur weg von New York. Tat er das? No. Im Gegenteil. Er nahm das Geld und verschwand zu Fuß in der Dunkelheit. Er will meiner Meinung nach in New York bleiben.«
    »Aber warum denn nur?«, sinnierte Phil. »Warum?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Wenn wir das erst einmal wissen, Phil, dann wird es, fürchte ich, auch schon zu spät sein. Denn dann hat er das getan, weswegen er hiergeblieben ist.«
    ***
    Kurz nach acht Uhr meldete mir die Zentrale ein Gespräch, das vermutlich im Zusammenhang mit Hunk Johnes stehe. Ich gab Phil einen Wink, dass er die Mithörmuschel nehmen sollte und ließ mich verbinden.
    »Hier ist Special Agent Jerry Cotton«, sagte ich. »Mit wem spreche ich?«
    »Hier spricht Josuah Pinter, Schuhhandel. Sie kennen vielleicht mein Geschäft, Mr. Cotton?«
    »In der Fünften Avenue?«, fragte ich.
    »Sehr richtig, Mr. Cotton. Ich sehe, Sie verstehen etwas von Qualitätsschuhen! Allerdings habe ich mein Geschäft nicht nur in der Fünften Avenue, sondern auch in einigen weiteren Straßen. Unter anderem befindet sich eine Filiale in der 96. Straße Ost. Und dort wurde heute Nacht eine Schaufensterscheibe eingeschlagen.«
    »Sie verkennen die Zuständigkeit des FBI, Mr. Pinter«, sagte ich geduldig. »Für eingeschlagene Fensterscheiben müssen Sie sich an die Stadtpolizei wenden.«
    »Abwarten, Mr. Cotton. Soll ich Ihnen sagen, was gestohlen wurde?«
    »Vielleicht gar nichts?«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«
    »Na, vielleicht hat ein Betrunkener die Scheibe eingeschlagen, der gar keine Diebstahlabsichten hatte!«
    »Irrtum! Es wurde ein paar Herrenschuhe gestohlen. Soll ich Ihnen die Größe sagen?«
    Ich wurde langsam hellhörig.
    »Etwa siebeneinhalb?«
    »Genau! Und wissen Sie, was für ein Paar Hudson-Kähne man dafür hingestellt hat? Größe zehn! Genügt Ihnen das?«
    »Vollkommen«, sagte ich. »Wir sind in einer halben Stunde oben in der 96.«
    ***
    Well, wir konnten nicht mehr tun, als die alten Schuhe zu beschlagnahmen, die Hunk Johnes zuerst dem ermordeten

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