Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
Vom Netzwerk:
Parkwächter abgenommen und dann als Ersatz für ein Paar passende Schuhe in das eingeschlagene Schaufenster gestellt hatte.
    Als wir mit den Schuhen zurück im Office waren, riefen wir Lieutenant Baker von der Mordkommission an und erzählten ihm die Sache. Bisher hatten wir ja noch keinen Beweis dafür, dass diese Schuhe wirklich von Hunk Johnes kamen. Erst wenn erwiesen war, dass es sich um die Schuhe des Parkwächters handelten, war dieser Beweis erbracht.
    Baker ließ die Schuhe von einem Cop der Motorradbrigade bei uns abholen und wollte den Schuster ausfindig zu machen versuchen, der dem Ermordeten früher die Schuhe besohlt hatte. Wenn irgendjemand, dann musste der Schuster uns sagen können, ob dies die Schuhe des ermordeten Parkwächters waren oder nicht.
    Nachdem die Schuhe abgeholt worden waren, gingen Phil und ich zu Mr. High, um dem Chef einen Überblick über die letzten Ergebnisse zu geben. Nachdem wir das getan hatten, sagte Mr. High: »Wir müssen Steckbriefe herausgeben. Auf die Zeitungsmeldungen allein können wir uns nicht verlassen. Außerdem soll Johnes’ Bild so oft vervielfältigt werden, bis jeder Polizist in New York eines davon erhalten kann. Alles deutet daraufhin, dass Hunk Johnes in New York geblieben ist, weil er irgendwelche Pläne verfolgt. Was es auch immer sein mag, es kann nichts Gutes sein. Wir müssen versuchen, ihn zu stellen, bevor er dazu kommt, seine Pläne auszuführen. Veranlassen Sie alles Nötige, Jerry und Phil.«
    ***
    Mittags gegen ein Uhr gaben wir in der Zentrale einen Zettel ab, worauf stand, wann wir wo übers Wochenende zu erreichen wären. Denn es war Samstag.
    Natürlich konnten wir keine größeren Pläne schmieden. In jedem Augenblick mussten wir damit rechnen, dass Johnes irgendwo gesehen wurde. Also verbrachten wir die beiden Tage vorwiegend mit Schachspielen in meiner Wohnung.
    Unter Garantie wäre etwas passiert, wenn wir mal für zehn Minuten einen Bummel gemacht hätten Aber da wir treu und brav meine Bude hüteten, geschah natürlich überhaupt nichts.
    Am Montagmorgen saßen wir pünktlich wie immer im Office und starrten uns ratlos an. Was sollte, was konnte man noch tun, um Hunk Johnes aufzutreiben?
    Inzwischen waren die Steckbriefe längst verteilt. Jeder Polizist hatte ein Bild des ausgebrochenen Sträflings. Die Zeitungen hatten die Öffentlichkeit mobil gemacht. Aber Hunk Johnes blieb, seit er die Schuhe gestohlen hatte, wie vom Erdboden verschluckt.
    Am Montag ließen wir sämtliche V-Leute - Männer und Frauen die insgeheim für das FBI arbeiten - eine chiffrierte Mitteilung zukommen, in der die Bitte enthalten war, die Ohren besonders aufzuhalten hinsichtlich des Verbleibs von Hunk Johnes.
    Trotzdem verging auch noch der Dienstag, ohne dass irgendetwas geschah. Es sah ganz so aus, als sollten wir Hunk Johnes nie finden. Phil und ich hatten in den letzten beiden Tagen zwar über siebzig Meldungen geprüft, wonach man Hunk Johnes da oder dort gesehen haben wollte, aber der überwiegende Teil konnte als Irrtum bewiesen werden, während eine kleine Restzahl offen blieb, aber von uns auch als Fehlmeldung angesehen wurde.
    Am Montag wurden von eifrigen Polizisten insgesamt sechzehn Männer verhaftet, die sofort nach unserem Eintreffen beim entsprechenden Revier mit viel Entschuldigungen wieder freigelassen wurden, und am Dienstag waren es immerhin noch neun. Hunk Johnes war nie dabei.
    Vielleicht können Sie sich jetzt vorstellen, mit was für einer Stimmung wir am Mittwochmorgen unseren Dienst antraten. Und doch sollte gerade dieser Mittwoch einige Überraschungen bringen.
    ***
    Am Mittwochmorgen gegen zehn Uhr trat ein älterer, gebeugt gehender Mann in das Sarggeschäft der Ringlos-Brothers in der Bronx.
    Mr. Albert Ringlos erkundigte sich nach den Wünschen des alten Mannes.
    Der Kunde hatte einen langen, weißen Vollbart und eine dunkle Brille auf der Nase. Dazu trug er einen Schlapphut nach Art mancher Bettler. Der Ton des Geschäftsmannes war daher nicht sehr freundlich, als er nach dem Begehr des Alten fragte.
    »Mich schickt Richter Morgan«, sagte der Alte langsam und stoßweise, da er offenbar unter Atemnot litt.
    Sofort veränderte sich die Miene des Sarghändlers. Er wurde freundlicher.
    »Und was kann meine Firma für Seine Ehren tun?«
    Der Alte kicherte leise.
    »Es ist eine kuriose Geschichte«, piepste er. »Ich bin selber nicht recht schlau daraus geworden. Heute Morgen kommt der Richter zu mir - wir kennen uns nämlich seit

Weitere Kostenlose Bücher