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0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
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einfach über diese Mauer stiegen, sagte ich leise über meine Schulter hinweg: »Los, Phil!«
    Phil trat auf der anderen Seite aus dem Zelt heraus, brüllte: »Hier sind sie!«
    Und gleichzeitig schoss er die grüne Leuchtrakete in den nachtschwarzen Himmel.
    Ich hatte hinter mich gegriffen, eine Tommy Gun an mich gerissen und war auch schon nach vorn zum Zelt hinaus. Mit drei großen Sätzen erreichte ich das benachbarte Haus und ging an der Ecke in Deckung.
    Auf das Pflaster der Straße krachten in diesem Augenblick die Patronen aus zwei Salven, die die Gangster auf das Zelt abfeuerten Im gleichen Augenblick aber wurde es überall lebendig. Aus dem Park, aus den Hauseingängen, aus den Wagen kamen unsere Leute.
    »Hier sind bewaffnete Einheiten des FBI!«, dröhnte eine Stimme aus unserem Lautsprecherwagen. »Die ganze Straße ist von uns besetzt! Jeder Widerstand ist zwecklos. Werft eure Waffen weg und hebt die Hände! Ich wiederhole…«
    Seine Stimme ging in dem einsetzenden Feuergefecht unter.
    Ich schob vorsichtig den Kopf vor. Die Gangster hatten sich einfach hinter die niedrige Vorgartenmauer geworfen und mähten mit ihren Tommy Guns über die Mauer hinweg.
    Ich sah, wie einer der Kollegen, der sich zu weit aus dem Park herausgewagt hatte, die Arme auseinanderwarf und sich langsam um seine Achse drehte, bis er seitlich wegkippte.
    Da packte mich ein namenloser Zorn auf diese skrupellosen Banditen die selbst in der aussichtslosesten Situation noch morden mussten. Ich riss meine Tommy Gun hoch, sprang hinter der' Hauswand hervor und zog durch.
    Meine Salve mähte unterhalb der Mauer entlang. Männer brüllten. Kugeln klatschten als Querschläger gegen die Mauer. G-men riefen sich Verständigungssignale zu. In der Ferne heulten Polizeisirenen.
    Ich ließ den Finger vom Abzug und jagte geduckt auf die Mauer zu.
    In diesem Augenblick hörte ich an der Haustür einen kurzen Feuerstoß.
    Ich wusste sofort, dass es Johnes war. Er zerschoss das Schloss, um sich den Weg ins Haus zu öffnen. Mit einem Satz sprang ich über die Mauer. Vor mir richtete sich ein Gangster halb auf und brachte den Lauf seiner Tommy Gun in meine Richtung.
    Ich hatte gar keine andere Wahl. Ich zog durch, während ich schon über die Mauer hinweggesetzt hatte und in Richtung auf das Haus lief.
    Der Gangster fiel rechts von mir ins Gras. Ein paar andere Gestalten sah ich an der Mauer liegen. Zwei von ihnen brüllten fürchterlich, denn ich unterschied deutlich eine tiefe und eine helle Stimme, wenn ich auch nicht verstand, was sie riefen.
    Im Innern des Hauses hallten jetzt Schüsse.
    Ich hetzte quer durch den Vorgarten. Mit zwei Sprüngen hatte ich die wenigen Stufen vor der Haustür genommen.
    Undurchdringliche Finsternis empfing mich.
    Ich blieb stehen und tastete mit der linken Hand die Wand neben der Haustür ab. Ich fand zwei Knöpfe und drückte sie beide.
    Die Beleuchtung vor der Haustür und im Treppenhaus flammte auf.
    Ich sprang in den Flur hinein.
    Auf dem ersten Treppenabsatz stand Hunk Johnes. Er sah mich und riss seine Tommy Gun hoch. Ich warf mich rückwärts und geriet in dem Augenblick in den toten Winkel der Flurwand, als Johnes abdrückte.
    Seine Salve knatterte auf die Fliesen. Ein Querschläger sirrte gefährlich dicht an meinem Hals vorbei.
    In dem Augenblick, als ich seine Schritte auf der Holztreppe hinauf jagen hörte, sprang ich aus meiner Deckung heraus und stürmte den ersten Treppenabsatz hinan.
    »Johnes!«, brüllte ich. »Stell dich.«
    »Komm nur, du Hund!«, gellte seine Stimme von oben herab.
    Ich verhielt einen Augenblick und atmete keuchend. Und dann trat ich langsam vor, um den Treppenabsatz herum auf die Seite, wo die zweite Hälfte der Treppe weiter nach oben führte.
    Es ging im Zeitraum einer Zehntelsekunde vor sich.
    Ich sah ihn, drückte ab und sprang zurück. Einen Augenblick blieb es still. Dann kam sein Körper die Treppe heruntergerollt. Mein kurzer Feuerstoß hatte ihn genau in die Brust getroffen.
    Hunk Johnes war fast auf die Minute genau nach sieben Jahren gestorben. Sieben Jahre nach der Minute, auf der einst seine Hinrichtung festgesetzt war.
    ***
    Die anderen waren inzwischen von den Kollegen gefangen genommen worden. Zwei von ihnen waren tot. Wir hatten einen Schwerverletzten zu beklagen, der jedoch nach vier Monaten wiederhergestellt war.
    Während man die Leichen und die noch lebenden Gangster abtransportierten, erschien Mr. High.
    »Geht jetzt schlafen«, sagte er zu Phil und mir,

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