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0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
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»Okay. Unsere Leute von der Überwachung erhalten sofort Bescheid, dass mit Dynamit gerechnet werden muss. Außerdem werden wir die eingesetzten Beamten auf insgesamt achtzehn erhöhen. Aber mehr kann ich beim besten Willen nicht dafür hergeben.«
    »Vielleicht reicht es«, murmelte Phil.
    Aber seine Stimme klang nicht sehr hoffnungsvoll.
    ***
    Wir gingen in die Kantine und ließen uns ein Kännchen Super-Mokka brauen. Während wir langsam das heiße Getränk schlürften, brummte Phil: »Mir gefällt die ganze Sache nicht. Nimm mal an, Johnes setzt sich in einen gestohlenen Wagen, fährt langsam am Haus vorbei und wirft im richtigen Augenblick eine geballte Ladung. Schön, unsere Leute sind überall verteilt, er kann nicht entkommen, denn wir haben natürlich auch ein paar getarnte Wagen herumstehen, aber die Explosion wird kaum verhindert werden können. Was geschieht? Es werden wahrscheinlich Leute von uns in die Luft gejagt.«
    »Ich weiß, Phil«, sagte ich wütend. »Aber wie, zum Teufel, willst du das verhindern? Die Bewachung abziehen können wir schon gar nicht!«
    Wir sprachen diese ganze widerliche Sache noch eine Viertelstunde lang durch. Das Problem war einfach nicht zufriedenstellend zu lösen. Es war durchaus möglich, ja fast wahrscheinlich, dass Johnes den von Phil beschriebenen Weg wählen würde. Dann musste es Tote geben, und zwar auf unserer Seite. Aber wie sollten wir eine geballte Ladung daran hindern zu explodieren? Es gab keine Möglichkeit in dieser Hinsicht.
    »Es kann sogar noch schlimmer kommen!«, unkte Phil. »Stell dir vor, Johnes knallt die Ladung in das Geschäft!«
    »Hör auf!«, stöhnte ich. »Wir können doch nicht die ganze Straße evakuieren, nur weil vielleicht dieser verdammte Johnes mit Dynamit wirft!«
    Phil beugte sich jäh vor: »Aber eins können wir!«, sagte er aufgeregt. »Wir können verhindern, dass überhaupt ein Auto morgen in die 52. fahren kann.«
    Ich fuhr auf.
    »Natürlich! Das erschwert die Sache für Johnes. Wir werden die 52. für den Verkehr sperren lassen. Schilder holen wir uns von der Stadtpolizei. Sofort morgen früh lassen wir vom Stadtbauamt ein paar Bauzelte in der Straße aufstellen, damit die Schilder begründet sind. In jedem Zelt kann sich obendrein einer von unseren Überwachungsleuten verstecken!«
    Phil nickte.
    »Los! Spielen wir der Abwechslung halber mal Verkehrspolizist und stellen wir ein paar Sperrschilder auf. Komm, wir wollen uns die Dinger vom Hauptquartier der Verkehrspolizei holen.«
    Wieder einmal setzten wir uns in den Jaguar. Wir liefen praktisch mit einem Gegner um die Wette, ohne wissen zu können, wann und wie er am Ziel aufkreuzte. Nur dass Hunk Johnes aufkreuzen würde, davon konnte man überzeugt sein. Er war der Kerl dazu.
    Dabei hätte uns die ganze Aufregung erspart bleiben können, wenigstens ein großer Teil davon, wenn ein Mann in der Stadt den Mund aufgemacht hätte. Wenn ein alter Mann darauf gepfiffen hätte, ob die Kollegen ihn lächerlich fanden oder nicht. Aber gerade dieser Mann schwieg - uns gegenüber. Und das brachte die ganze Geschichte in eine so tragische Bahn.
    ***
    Rynold McWarren war einer der Gangster, die nie lange Zuchthausstrafen erhalten werden. Dazu war er zu träge.
    Er beteiligte sich nie an Kapitalverbrechen, und wenn er es ausnahmsweise doch einmal tat, dann beschränkte sich seine Mitarbeit auf Schmiere stehen.
    Eigentlich war McWarren nur faul, zu faul, als dass er ein vernünftiger Bürger hätte sein können. Er suchte Beschäftigungen, wo man möglichst mühelos in ein paar Stunden hundert Dollar machen konnte, und dann war wieder für eine Woche bis zehn Tage zufrieden.
    Aber das Gesetz der Beschleunigung hat auch auf der schiefen Bahn der Moral Gültigkeit. Und dieses Mal hatte McWarren Pech gehabt. Er hatte sich unter dem Einfluss des Alkohols zu einer Sache verleiten lassen, die ihm jetzt, da er wieder nüchtern war, keineswegs gefiel.
    Er betrachtete misstrauisch das Päckchen mit den Dynamitpatronen, das in der Ecke lag.
    Ganz egal, was Hunk auch immer damit Vorhaben mochte - Dynamit, das musste einige Jahre Zuchthaus bedeuten, das konnte sich auch jemand von den Fingern abzählen, der das amerikanische Strafgesetzbuch nicht auswendig kannte.
    Ry, wie ihn die Unterwelt kurz nannte, wälzte sich ächzend auf die andere Seite, schloss die Augen und grübelte. Die anderen schliefen, aber er konnte einfach keine Ruhe finden.
    Das Höchste, was er bisher abzusitzen hatte, waren drei

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