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0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
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Ihnen, niemanden in die Wohnung zu lassen, bis wir bei Ihnen eingetroffen sind. Wir haben Dienstausweise bei uns und werden sie unaufgefordert vorzeigen, sobald Sie uns die Tür geöffnet haben. Weisen Sie jeden anderen Besucher ab.«
    »Aber -«
    »Es tut mir leid. Mrs. Britan, ich spreche aus einem fahrenden Wagen über Sprechfunk. Diese Geräte dürfen nicht länger als unbedingt nötig benutzt werden, weil ich sonst den Sprechfunkverkehr unserer anderen Wagen behindere. Alles Weitere, wenn wir bei Ihnen sind«, log Phil. »So long.«
    Er legte den Hörer auf. Natürlich hatte er geschwindelt, denn er hätte eine Stunde mit Mrs. Britan telefonieren können, ohne dass es irgendwen behindert hätte, aber ich wusste, warum er es tat. Man kann am Telefon einer Frau schlecht begreiflich machen, dass eine gewisse Sache viel ernster ist, als sie selbst glaubt. Man kann ihr am Telefon schon gar nicht sagen, dass ihr Leben in akuter Gefahr schwebt.
    Ich fuhr zunächst erst einmal schnurgerade nach Westen bis zum Broadway. Dort bog ich nach Süden ab, bis wir die 52. erreicht hatten.
    Es stellte sich heraus, dass Mrs. Britan sechs Häuser weiter stadteinwärts wohnte als ihr Geschäft lag. Es war ein nettes Zweifamilienhaus, wurde aber anscheinend nur von Mrs. Britan bewohnt, denn an der Tür gab es nur diesen einen Namen.
    Phil klingelte. Es dauerte eine Weile, bis die Tür einen schmalen Spalt auf ging. Ich sah, dass die Tür von einer Sicherheitskette gehalten wurde. Das Gesicht einer Frau wurde sichtbar.
    »Guten Abend«, sagten Phil und ich gleichzeitig. Wir zogen unsere Dienstausweise und hielten sie vor den Türspalt.
    Mrs. Britan drückte die Tür zu, wir hörten, wie sie innen die Sicherheitskette aus der Sperrvorrichtung nahm, und dann ging die Tür endgültig auf.
    »Bitte, kommen Sie herein, Gentlemen«, sagte die Frau.
    Wir traten über die Schwelle. Die Frau führte uns durch einen Flur in ein Wohnzimmer, das seinen wohnlichen Charakter zum Teil durch den mit Papieren übersäten Schreibtisch verloren hatte, der in der Ecke stand.
    »Nehmen Sie Platz!«, sagte Mrs. Britan und deutete auf eine Sitzgruppe um einen Rauchtisch. Sie bot Zigaretten an und Whisky. Wir nahmen die Zigaretten, lehnten aber den Whisky ab, denn wir hatten noch eine lange Nacht vor uns.
    »Mrs. Britan«, begann Phil, als unsere Zigaretten brannten, »Sie haben vielleicht in den Zeitungen von dem ausgebrochenen Sträfling Hunk Johnes gelesen?«
    »Ja, natürlich. Am Tage, als es in den Zeitungen stand, war dies das einzige Gesprächsthema meiner Verkäuferinnen.«
    »Nun, wir haben einwandfrei feststellen können, dass tatsächlich dieser ausgebrochene Zuchthäusler der Schreiber des Briefes ist, den Sie uns brachten.«
    Mrs. Britan verlor etwas von ihrer energischen Sicherheit. Verwundert sah sie uns an.
    »Aber ich habe diesen Mann doch nie gesehen!«, sagte sie entgeistert. »Warum will er mich umbringen?«
    »Das gilt es ja, herauszufinden«, meinte Phil. »Denken Sie noch einmal nach! Denken Sie nicht an einen Zuchthäusler. Denken Sie an einen Zivilisten wie mein Freund und ich. An einen x-beliebigen Mann, der sich Hunk Johnes nannte. Vielleicht wissen Sie seinen Vornamen auch gar nicht mehr. Ein Mann namens Johnes. Hat er nie in Ihrem Leben eine Rolle gespielt?«
    Mrs. Britan seufzte.
    »Wissen Sie, ich denke eigentlich seit Tagen schon darüber nach. Aber ich kann mich nicht erinnern, jemals mit einem Johnes zu tun gehabt zu haben.«
    »Dann bleibt immer noch die Möglichkeit, das er sich damals anders nannte. Das erschwert unsere Arbeit ungemein. Aber wie dem auch sei, Mrs. Britan, wir sind für Ihre Sicherheit verantwortlich. Haben Sie eine Freundin in der Stadt oder eine Verwandte, zu der Sie ein paar Tage ziehen könnten?«
    »Ich soll meine Wohnung verlassen?«
    »Es wäre das Beste. Dieser Johnes ist ernst zu nehmen, Mrs. Britan. Wenn der Kerl Drohbriefe schreibt, dann tut er es nicht aus Jux.«
    Die Frau sah seufzend zum Schreibtisch.
    »Wie soll ich denn den ganzen Papierkram mitkriegen?«
    »Den würde ich morgen früh ins Geschäft bringen«, sagte ich. »Wir werden Ihr Geschäft in den nächsten Tagen möglichst unauffällig mit G-men umgeben. Im Laden werden ständig ein paar Leute von uns sein und Kunden spielen. Damit es nicht auffällt, werden sich diese Männer ständig abwechseln. Sie haben ein Büro im Geschäft?«
    »Ja.«
    »Gut Dann werden ab morgen früh ununterbrochen für die nächsten Tage zwei Herren vom

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