Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0151 - Der Rächer und sein Richter

0151 - Der Rächer und sein Richter

Titel: 0151 - Der Rächer und sein Richter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Rächer und sein Richter
Vom Netzwerk:
Morgan saß mit den beiden Detektiven, die nicht mehr von ihm gewichen waren, seit er sie gerufen hatte, am Frühstückstisch.
    Robert Hollins hatte eigentlich eine Frage auf der Zunge aber er kam nicht mehr dazu, sie auszusprechen, denn der Richter kam ihm mit einer Frage zuvor.
    »Sagen Sie, meine Herren, mir fällt ein, dass diese ganze Geschichte mit der Schrift auf dem Blatt Papier noch nicht geklärt ist. Meine Haushälterin behauptet steif und fest, auf dem Papier hätte nichts gestanden, als man den Sarg gebracht habe. Als ich aber kam stand etwas drauf. In der Zwischenzeit, so schwört meine Haushälterin, könne niemand das Haus betreten haben. Ich glaube nicht an Geister. Irgendwer muss es doch in der Zwischenzeit beschriftet haben!«
    Robert Hollins klopfte seelenruhig sein Ei auf und schüttelte den Kopf dabei: »No, Mr. Morgan. Es stand schon drauf, als man den Sarg brachte.«
    »Ach, Sie meinen, meine Haushälterin habe es vielleicht nur nicht bemerkt?«
    »Sie konnte es gar nicht bemerken, denn es war nichts zu sehen. Jedenfalls nicht mit dem bloßen Auge.«
    Der Richter stutzte.
    »Was soll denn das nun heißen? Entweder stand es schon drauf oder es stand nicht drauf!«
    »Es stand drauf, aber es war noch nicht sichtbar.«
    Robert Hollins sagte es ganz ruhig, während er sich weiter mit seinem Ei beschäftigte.
    Der Richter wurde ungeduldig.
    »Das verstehe ich nicht, Wenn es schon drauf stand, aber noch nicht sichtbar war, wer soll es denn dann in der Zwischenzeit sichtbar gemacht haben?«
    »Die Luft«, sagte Robert Hollins und kaute zufrieden auf seinem Toast.
    Dem Richter blieb sein Bissen im Hals stecken. Er hustete, wobei ihm der Jüngere der Gebrüder Hollins fürsorglich auf den Rücken klopfte. Als er sich wieder erholt hatte, fragte er bissig: »Mann, wollen Sie mich etwa zum Narren halten? Die Luft?«
    »Ja, die Luft. Es ist eine chemische Tinte, die zunächst glasklar ist. Wenn Sie damit auf weißem Papier schreiben, sieht man zunächst überhaupt nichts. Aber diese Flüssigkeit nimmt aus der Luft im Laufe einiger Zeit Sauerstoff auf und dunkelt dabei nach. So kommt es, dass eine Schrift auf einem scheinbar unbeschriebenen Blatt plötzlich hervortritt.«
    Morgan sah die beiden Leibwächter verwundert an, dann lachte er.
    »Da sieht man, was dabei herauskommt, wenn man vom Stand der Wissenschaften nicht unterrichtet ist. Meine Haushälterin glaubte schon an Teufelswerk und Hexerei und in Wirklichkeit handelt es sich einfach um einen chemischen Prozess.«
    Robert Hollins schluckte seinen Bissen herunter und brachte nun seinerseits eine Frage vor, die ihm schon die ganze Nacht auf der Zunge gelegen hatte.
    »Richter Morgan«, sagte er sehr ernst, »sollen wir nicht wenigstens das FBI davon verständigen, dass Hunk Johnes Sie bedroht? Es wäre doch auf alle Fälle ratsam.«
    Morgan lief rot an.
    »Sind Sie verrückt«, keifte er eigensinnig. »Oder haben Sie etwa Angst, wenn Sie mit Ihrem Bruder diesem Zuchthäusler allein gegenübertreten sollen?«
    »Können Sie sich an den Prozess mit der Losten-Bande erinnern?«, fragte Robert Hollins trocken zurück. »Haben Sie den Eindruck, dass mein Bruder und ich Angst hatten, als wir allein diese fünfköpfige Bande stellten?«
    »Na also!«, knurrte Morgan. »Wenn das FBI von der Geschichte erfährt, wird es keine Ruhe geben, sondern ein Aufgebot von G-men rings um mich herum postieren. Das erfahren meine Kollegen, und ich bin lächerlich gemacht für alle Zeiten! Nein, meine Herren! Nichts da! Kein Wort an das FBI!«
    ***
    Vier von den elf anderen Geschworenen neben Mrs. Britan fanden wir schnell in dem Telefonbuch. Wir riefen sie an.
    Kein einziger der vier hatte von Hunk Johnes eine Drohung erhalten.
    Das war beruhigend, aber es musste nicht unbedingt bedeuten, dass auch alle anderen keine Drohung erhalten hatten. Also machten wir uns an die mühsame Arbeit, die restlichen sieben Geschworenen von damals aufzutreiben.
    Ich fuhr im Jaguar, während Phil sich einen Dienstwagen genommen hatte. Auf diese Weise kamen wir schneller vorwärts. Als wir uns um elf Uhr, wie verabredet, in einem kleinen Lokal in der Nähe des Times Square trafen, hatte ich weitere zwei und Phil einen ermittelt, die ebenfalls nichts von Hunk Johnes gehört hatten, außer dem, was sie in den Zeitungen gelesen hatten.
    Jetzt blieben nur noch vier Adressen offen. Wir teilten sie auf, tranken unsere Tasse Kaffee aus und jagten wieder los.
    Wir hatten diese vier bis zuletzt

Weitere Kostenlose Bücher