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0152 - Der Gigant von Atlantis

0152 - Der Gigant von Atlantis

Titel: 0152 - Der Gigant von Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schnauzbart auf der Oberlippe.
    Ich kannte ihn nicht, aber wer kennt schon sämtliche Kollegen, die in einem so großen Haus arbeiten? Da der Mann mir die rechte Seite zuwandte, fiel mir nicht auf, daß er eine Handtasche unter seinen linken Arm gepreßt hatte. Mit einem freundlichen Nicken ließ er mich vorbei. Der Lift katapultierte mich nach unten.
    Viel zu langsam verging die Zeit. Ich dachte an Mrs. Goldwyn.
    Was mochte mit ihr geschehen sein? Sie hatte irgend etwas mit diesen Nashornmenschen zu tun. Und wie gefährlich die waren, hatte ich am eigenen Leibe erfahren müssen. Die nahmen keinerlei Rücksicht. Endlich stoppte der Lift.
    Selten hatte ich ihn so schnell verlassen. Sofort sah ich die Menschentraube, die sich in der Halle versammelt hatte. »Da ist Sinclair!« rief jemand.
    Man machte mir Platz. Neben der Lady ging ich in die Knie. Sie stützte sich schon wieder auf, ihr Blick war klar, und ein Lächeln verzog ihren Mund, als sie mich anschaute. »Helfen Sie mir mal hoch, John!«
    »Nein, Mrs. Goldwyn. Sie müssen jetzt liegenbleiben. Ich sage den Sanitätern…«
    »Unsinn, John. Ich bin doch keine alte Frau. Los, beeilen Sie sich. Ich will auf die Füße kommen.« Sie sprach schon wieder wie früher.
    »Und schicken Sie die Leute weg. Haben Sie eigentlich nichts zu tun hier?«
    Die Kollegen grinsten, auch ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, wenn ich die Horror-Oma so reden hörte. Aber so war sie eben.
    Auf mich und ihren Stock gestützt, kam sie auf die Füße. Gemeinsam steuerten wir eine Sitzgruppe hinten in der Halle an, wo wir uns niederließen.
    »Tja«, sagte die Horror-Oma, noch ein wenig blaß um die Nase.
    »Das ist nun mal ein Ding. Ich weiß auch nicht, wie das alles geschehen ist. Aber diese seltsame Figur…«
    »Ich besitze ebenfalls eine«, sagte ich.
    Ein erstaunter Blick traf mich. »Sie auch, John? Dann ist es vielleicht kein Zufall.«
    »Mal sehen.« Ich räusperte mich. »Wie sind Sie denn an die Figur gekommen?«
    »Auf dem Trödlermarkt. Bei Mr. McDaven. Er hat sie mir verkauft.«
    »Und woher hatte er sie?«
    »Das weiß ich nicht. McDaven ist Geschäftsmann, der verrät seine Quellen nicht.«
    »Erzählen Sie bitte von vorn.«
    Sarah Goldwyn berichtete. Ihre Stimme klang schon wieder normal. Sie machte auch nicht viel Gerede, sondern sprach frei von der Leber weg, und ich hörte aufmerksam zu. Auch Lady Sarah hatte die Nashornmenschen gesehen. Allerdings wußte sie ebensowenig wie ich, woher diese Wesen stammten und welch eine genaue Funktion sie erfüllten. »Dann bin ich noch verfolgt worden«, erklärte sie. »Ein weinroter Toyota hatte sich hinter unseren Wagen gesetzt. Der Kerl hatte doch tatsächlich die Frechheit, mich fast bis zum Ziel zu behelligen.«
    »Haben Sie gesehen, wie er aussah?«
    »Ja, zum Schluß. Ein südländischer Typ. Mit einem Schnauzbart und ziemlich dunkler Haut…«
    »Ah so…«
    Irgend etwas machte in meinem Gehirn »Klick«. Aber es rastete nicht ganz ein. Da fehlte noch was. Wieso Schnauzbart und dunkelhäutiger Typ? Hatte ich nicht vorhin einen Mann aus dem Lift steigen sehen, auf den die Beschreibung paßte? Ein überraschter Ruf riß mich aus meinen Gedanken. »Was ist?«
    Lady Sarah saß auf der Sesselkante und hatte eine Hand gegen die Lippen gepreßt. Als sie anfing zu sprechen, nahm sie die Finger fort. »Wissen Sie was, John?«
    »Nein!«
    »Man hat mir meine Tasche gestohlen. Verdammt noch mal, die ist verschwunden.« Das war wirklich ein Hammer. »Und mit ihr die Figur«, flüsterte Lady Sarah.
    »Nun mal langsam, Mrs. Goldwyn. Überlegen Sie in aller Ruhe, wann Sie die Tasche zuletzt noch besaßen.«
    »Als ich hier reinstolperte.«
    »Sie hatten die Tasche also noch, als Sie die Halle betraten.«
    »Ja, dann bin ich umgefallen.«
    »Und?«
    »Nichts und! Dieser komische Nebel, der wie ranzige Butter roch, hatte mich eingelullt. Hach, ich ärgere mich darüber. Habe mich so reinlegen lassen.«
    »Augenblick mal«, sagte ich und stand auf. Ich wollte die Kollegen fragen. Vielleicht hatte einer von ihnen die Tasche an sich genommen. Aber dann müßte noch der Qualm zu sehen sein, der aus ihr gedrungen war. Ich stellte meine Fragen, erhielt jedoch nur negative Antworten. Da war wirklich nichts zu machen. Es hatte auch niemand gesehen, daß irgendeiner die Tasche an sich nahm.
    Als ich zu Lady Sarah zurückging, fiel mir wieder der Kerl mit dem Schnauzbart ein. Ihn hatte die Horror-Oma im Wagen gesehen, mir war solch ein Typ auf

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