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0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

Titel: 0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie nannten sich Löwen und Tiger
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nichts zu beobachten. Es war eine Dinnerparty ohne jede Besonderheit. Das Essen war ebenso gut wie die Weine, und dann kehrten wir in das andere Zimmer zurück.
    ***
    Die Nacht war warm und die beiden Türen zur Terrasse hinaus waren weit geöffnet. Grillen zirpten, und der Mond tauchte die Büsche, Hecken und Wege in weißes Licht. Es gab Kaffee und wieder Drinks. Die Stimmung stieg. Margrets Lachen wurde lauter, und ihre Wangen röteten sich. Sie schien tatsächlich in Forrester vernarrt zu sein.
    Marcia war zu Bob hinübergegangen, der zu meinem Erstaunen anfing, so etwas wie Leben zu zeigen. Valgas widmete sich Mrs. Hudson, aber es schien mir, als ob er die hübsche Pflegerin, die hinter deren Sessel stand, nicht aus den Augen ließ. Dann verabschiedete sich die Hausfrau. Sie bat ihre Gäste, sich nicht stören zu lassen, und verließ am Arm der Schwester das Zimmer.
    In der Tür meinte sie:
    »Wenn Sie mich ins Bett gebracht haben, Viola, so gehen sie ruhig wieder zu den anderen. Sollte ich etwas brauchen, so klingele ich.«
    Wenig später war auch Lloyd Hudson verschwunden, und kurz danach kam Viola zurück. Jetzt wurde es vergnügt und nach einer Weile sah ich, wie Margret mit Forrester am Arm auf der Terrasse verschwand.
    Es dauerte nicht lange, bis ihre Cousine Marcia mit Bob denselben Weg nahm, und schließlich verdrückte sich auch Valgas mit der hübschen Schwester. Phil und ich waren allein übrig geblieben. Wir machten es uns bequem, tranken und harrten der Dinge, die da kommen sollten.
    Als erstes Paar erschienen der Mexikaner und die Pflegerin erneut auf der Bildfläche. Ich sah sie bereits, als sie die Treppe vom Garten zur Terrasse heraufkamen. Ich war überrascht. Valgas hatte den Arm um die Taille des Mädchens gelegt, während sie den Kopf an seine Schulter lehnte. Als sie dann ins Zimmer traten, war von einem Verliebtsein nichts mehr zu bemerken. Sie unterhielten sich wie zwei zufällige Bekannte.
    Phil sah mich bedeutungsvoll an. Auch er hatte die gleiche Beobachtung gemacht. Dieser Valgas schien ein außerordentlich vielseitiger Herr zu sein.
    »Sie gestatten, dass ich mich verabschiede. Leider habe ich noch eine geschäftliche Besprechung«, sagte er mit einer kleinen, steifen Verneigung gegen Viola. »Bitte, bestellen Sie den Damen meine Empfehlung. Es war ein reizender Abend.«-Für uns hatte er nur ein freundliches Kopfnicken übrig.
    Während Phil sich der hübschen Krankenschwester widmete, fielen mir die beiden Pärchen ein, die sich immer noch im Garten herumtrieben. Da ich nun einmal versprochen hatte, Margrets Kindermädchen zu spielen, wollte ich nicht, dass sie Dummheiten machte, solange ich anwesend war. Ich traute Mister Forrester in dieser Beziehung nicht über den Weg. So verzog auch ich mich in Richtung Garten. Auf der Terrasse musste ich einen Augenblick stehen bleiben, um mich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Dann ging ich die Treppe hinunter und schlenderte aufs Geratewohl weiter.
    Die ersten, die ich mit gelinder Überraschung bemerkte, waren Marcia und Bob. Sie saßen dicht nebeneinander auf einer Bank, und er hielt ihre Hand, die er verliebt küsste. Ich hatte mich also wieder einmal getäuscht. Es war klar, dass die beiden dieses Spiel nicht zum ersten Mal spielten. Bob Hudson war in seine nette Cousine verliebt, und diese hatte sich nicht, wie Margret behauptete, an den Vater, sondern an den Sohn herangemacht.
    Ich machte einen Bogen um die zwei und schlich weiter, wie eine Katze auf Mäusejagd. Es dauerte eine Weile, bis ich Margret und Forrester zu Gesicht bekam. Sie standen unter .einem Baum dicht neben der Hecke und unterhielten sich. Er sagte etwas, was ich nicht verstand, und dann kam Margrets unterdrückte, aber wütende Stimme.
    »Lassen Sie mich augenblicklich los, Sie Lump, oder ich schreie.«
    Ich beeilte mich, um der peinlichen Situation durch mein Erscheinen ein Ende zu machen, aber schon hörte ich das unmissverständliche Klatschen einer Ohrfeige. Ich sah, wie das Mädchen sich losriss, und dann lief sie, ohne mich zu beachten, den Weg zum Haus hinauf. Forrester blieb noch eine halbe Minute wie angewurzelt stehen. Gerade lugte der Mond durch die Wolken und zeigte mir das verdatterte Gesicht des schönen Schauspielers, der sich unwillkürlich die Wange hielt, auf der der Schlag gelandet war.
    Dann schlenderte er, betont lässig, ebenfalls dem Haus zu.
    Ich stand regungslos im Schatten und ließ ihn vorüber.
    Knackte da nicht ein Ast? War da nicht ein

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