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0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger

Titel: 0153 - Sie nannten sich Löwen und Tiger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sie nannten sich Löwen und Tiger
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Frau«, murmelte ich und dachte an Flora Hudson.
    Kurz vor unserem Ziel wäre es noch fast schiefgegangen. Auf der Straße scherte ein Laster aus, dessen Fahrer in seiner Kabine unser Signal nicht hatte hören können. Ich riss das Steuer nach links und wieder nach rechts. Der Wagen schleuderte, ein paar Frauen auf dem Bürgersteig schrien auf und sprangen zur Seite. Um eine Haaresbreite steuerte ich den Jaguar am Kühler des Lastwagens vorbei.
    »Das war ziemlich knapp«, meinte Phil lakonisch. Ich holte tief Luft, verlangsamte das Tempo und bog in die Auffahrt ein, wo bereits ein Streifenwagen und die schwarze Limousine der Mordkommission standen.
    Wir stürmten ins Haus, in dem es von Detectives nur so wimmelte.
    »Wo?«, fragte ich nur, und einer von den Beamten wies nach oben.
    Wir liefen die Treppe hinauf, und dann standen wir in Margrets Zimmer. Es gab eine Anzahl von Beamten, die ich schon lange kannte: Lieutenant Crosswing, der Leiter der Mordkommission vier, Dr. Hellmann, Sergeant Green, Sergeant Mostart. Ich sah sie alle nicht. Ich starrte auf Margret, die friedlich, als ob sie schliefe, in ihrem breiten Bett lag. Sie trug einen seegrünen Pyjama, der über der Brust mit Blut getränkt war.
    Noch steckte das Messer in der Wunde. Es war eines der feststehenden Klappmesser, wie man sie in jedem Store kaufen kann. Der Mörder hatte es nicht für nötig gehalten, es herauszuziehen und mitzunehmen.
    Ich bin im Allgemeinen nicht sentimental. Mord ist eine Angelegenheit, mit der wir in unserem Beruf zu oft zu tun haben, aber in diesem besonderen Fall ging er mir besonders an die Nerven., Ich hatte Mrs. Hudson versprochen, auf Margret achtzugeben, soweit es in meiner Macht stehe. Außerdem hatte ich, trotz aller Verderbtheit, das Mädchen gemocht und noch eine Chance gesehen, sie wieder auf den rechten Weg zu bekommen.
    Gewaltsam schüttelte ich diese Regung ab und wendete mich Crosswing zu, der zusammen mit dem Arzt am Tisch stand.
    »Hallo, Cotton. Eine üble Sache ist das. Wie der Doktor festgestellt hat, wurde das Mädchen um halb zwei Uhr ermordet.«
    »Ich kann mich auch um eine halbe Stunde irren«, warf der Arzt ein, »aber ich glaube ziemlich sicher zu sein.«
    »Um halb eins gingen wir beide hier weg«, sagte Phil, »und um dieselbe Zeit hatte sich Miss Hudson in ihr Zimmer zurückgezogen.«
    »Es stimmt also, dass Sie hier waren?«, fragte der Lieutenant. »Beverly hat es von Mrs. Hudson gehört, die wir allerdings noch nicht sprechen konnten. Der Arzt ist bei ihr. Es soll ihr ziemlich schlecht gehen.« , Das konnte ich mir vorstellen.
    »Und wo sind der Sohn und Marcia Hudson?«, fragte ich.
    »In ihren Zimmern. Wir haben sie kurz vernommen, aber beide haben nichts gehört oder gesehen. Sie haben auch keinerlei Verdacht.«
    »Und wo ist die Pflegerin?«, fragte ich erneut.
    Plötzlich war mir ihre Drohung eingefallen, dass sie Margret eines Tages noch umbringen werde.
    »Bei Mrs. Hudson.«
    Sergeant Mostard, der mit seinen Fingerabdruck-Utensilien beschäftigt gewesen war, kam herüber.
    »Nichts«, sagte er. »Der Kerl muss Handschuhe getragen haben.«
    »Da Sie, Cotton, ja die Leute kennen, können Sie uns vielleicht einen Fingerzeig geben«, meinte der Lieutenant.
    »Nicht nur einen, sondern eine ganze Menge«, sagte ich, ging hinüber und streckte die Hand nach dem linken Arm des toten Mädchens aus.
    Es kostete mich Überwindung, den kurzen Ärmel des Schlafanzuges hinaufzustreifen.
    »Da haben Sie schon das erste Indiz.«
    »Dass mich der Teufel hole«, knurrte Crosswing. »Ist das nicht das Zeichen der Tiger-Gang?«
    »Das ist es! Aber ich kann Ihnen vielleicht noch mehr Hinweise geben. Wenn Sie hier nichts mehr zu tun haben, werde ich Sie ins Hauptquartier begleiten, und dort können wir in Ruhe überlegen.«
    »Okay.«
    Die Träger kamen, um die Tote abzuholen. Dr. Heilmann zog vorsichtig mit Gummihandschuhen das Messer aus der Wunde und übergab es Sergeant Green, der es behutsam einpackte.
    Ich trat ans Fenster. Es war mir unmöglich, zuzusehen, wie Margrets Leiche aus dem Bett gehoben und hinuntergetragen wurde.
    »Haben Sie das Personal vernommen?«, fragte ich.
    »Ja, aber die beiden Mädchen wissen nichts. Die Kleine, die sie gefunden hat, ist gänzlich aufgelöst, und die farbige Hausangestellte behauptet, sie habe sich um nichts gekümmert und fast keinen Kontakt mit der Ermordeten gehabt. Sie wohnt auch nicht im Haus, sondern dort hinten über der Garage.«
    Wieder trat ich ans

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