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0154 - Der Schädelberg

0154 - Der Schädelberg

Titel: 0154 - Der Schädelberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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Menschen gewesen, sondern Schergen des Teufels!
    Vielleicht handelte es sich auch nur um einen einzelnen Aggressor? Um diesen Todesdämon?
    Zamorra erinnerte sich nicht, in den vergilbten Schriften über Zartas von einem solchen gelesen zu haben.
    »Wer ist der Todesdämon?«
    Gor knirschte mit den Zähnen. Das war seine einzige Antwort.
    Zamorra bohrte weiter: »Welche Rolle spieltest du eigentlich, Gor? Gewiß warst du kein Bewohner der Stadt.«
    Auch darauf gab es keine Antwort. Gor schwieg sich aus, und als Zamorra seine finstere Miene sah, zog er es vor, auf weitere Fragen zu verzichten.
    Schweigend gingen sie weiter. Der schmale Felsgrad erweiterte sich. Rechter Hand zog sich abermals eine steile Geröllhalde hin.
    »Einst war dieses Land fruchtbar, und jetzt ist es nur noch Wüste!« knurrte Gor. Gewiß nur, um sich auf andere Gedanken zu bringen. »Es ist die Hitze der Hölle, die das Land verdorren läßt.«
    Zamorra biß die Zähne zusammen. Er zwang sich dazu, nichts zu sagen, und sah lieber nach Desprez. Der Portier war am Ende seiner Kräfte.
    »Wann - wann machen wir eine Pause?« keuchte er. »Ich - ich kann nicht mehr! Männer, werdet ihr denn nicht müde?«
    Gor winkte ab.
    »Es ist nicht mehr weit. Das mußt du schaffen, Adrian.« Er drehte sich nicht einmal nach ihm um.
    Adrian Desprez versuchte es. Aber die Beine knickten unter ihm weg. Beinahe wäre er die Geröllhalde hinuntergestürzt, hätte ihn Zamorra nicht aufgefangen.
    Gor sah ein, daß es wirklich keinen Zweck hatte. Er reichte Zamorra seinen Schild. Dann ergriff er den Arm des Zusammengebrochenen und lud sich den Mann auf die Schultern. Dabei erschien es, als wäre der Portier federleicht.
    Ein weiterer Beweis für die übermenschlichen Kräfte, die in dem Hünen wohnten. Denn Adrian Desprez wog mindestens achtzig Kilo. Er war kein Schwächling, obwohl er den Strapazen nicht gewachsen war.
    Auch Zamorra fühlte die Schwäche. Die Hitze machte ihm zu schaffen. Außerdem quälte ihn der Durst. Nur verstand er sich zu beherrschen. Er besaß noch genügend Reserven.
    Gor stampfte mit seiner Last davon. Adrian Desprez behinderte ihn überhaupt nicht.
    Es war wirklich nicht mehr weit. Der Weg wurde abschüssig. Die Geröllhalde ging über in einen felsigen Abhang. Der Berg schwang in einem Halbkreis herum und bildete einen weiten Talkessel. Von hier aus waren die Zinnen von Zartas nicht mehr zu sehen. Wie weit waren sie überhaupt davon entfernt?
    Zamorra erkannte die Öffnungen von Höhlen, die wie Schwalbennester überall an den aufragenden Felsen klebten. Stufen hatten einst hinaufgeführt, mühsam in das Gestein gearbeitet. Die Stufen waren verwittert. Die oberste Höhle war nur noch auf dem Weg zu erreichen, den die drei entlangkamen.
    Mit dem Schwert deutete Gor nach vorn.
    »Das ist unser Ziel, mein Freund!«
    Ja, es war die Höhle am höchsten Punkt. Ihr Eingang war am größten. Der Weg führte bis dicht davor. Doch dann gab es eine Lücke von mindestens zwei Metern. Sie würden die Lücke überspringen müssen. Jeder Fehltritt brachte ihnen den Tod, denn die Talsohle befand sich etwa hundert Meter weiter unterhalb.
    Zamorra spürte einen Kloß im Hals. Er war kein Feigling, aber vor dem entscheidenden Sprung hatte er Angst.
    Gor zögerte keinen Augenblick. Er ging auf den Abgrund zu. Wo nun die Lücke klaffte, hatte es früher auch diesen Felsgrat gegeben. Irgendwann war er hinuntergebrochen.
    Gor erreichte sein Ziel. Ohne Anlauf sprang er.
    Trotz seiner Last erreichte er sicher die andere Seite.
    Jetzt war Zamorra an der Reihe. Im Höhleneingang blieb Gor stehen und drehte den Kopf.
    »Worauf wartest du, Freund aus einer anderen Welt?«
    Professor Zamorra nahm allen Mut zusammen. Er nahm etwas Anlauf, sprintete los und stieß sich ab. Sekundenbruchteile schwebte er über dem gähnenden Abgrund. Wie ein Magnet schien es ihn hinunterzuziehen. Dann war es geschafft.
    »Eine Mutprobe besonderer Art!« knurrte er. Gor grinste nur anzüglich.
    Als er die Höhle betrat, schien er seine Last völlig vergessen zu haben.
    »He, kann ich wohl wieder runter?« meldete sich Desprez. Unterwegs war er eingeschlafen - der Schlaf eines Erschöpften. Jetzt schien er sich erholt zu haben.
    Gor ließ ihn einfach fallen. Unsanft kam Adrian Desprez am Boden auf. Er beschwerte sich über die rüde Behandlung. »Das war das letzte Mal, daß ich mich von diesem rohen Klotz tragen ließ. Lieber gehe ich auf dem Zahnfleisch«
    Er erhob sich. Zamorra schlug

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