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0155 - Die Teufelsuhr

0155 - Die Teufelsuhr

Titel: 0155 - Die Teufelsuhr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie sich kennengelernt, bei einer Filmpremiere, auf die ihn ein Bekannter geschleppt hatte.
    Sofort war er von Nadine Berger fasziniert gewesen. Diese Frau stellte für ihn alles in den Schatten. Er hatte schon viele Mädchen gehabt, vom Callgirl bis zur Millionärstochter, aber so etwas wie Nadine war noch nicht dabeigewesen.
    Himmel, war das eine Frau!
    Und er war Nadine auch sympathisch gewesen. Kein Wunder, denn der 35jährige Antiquitätenhändler war ein gutaussehender Mann. Die Frauen liefen dem Schwarzhaarigen regelrecht nach, er hatte keine Mühe, und wenn er sein Playboylächeln aufsetzte, dann war schon meistens alles klar.
    Und jetzt die Verlobung.
    Ein tiefer Einschnitt in seinem Leben. Er mußte seine Devise ändern, früher hatte er schnell mit den Mädchen geschlafen, und jetzt war Nadine da.
    Don war ehrlich gegen sich selbst. Er wußte nicht, ob er ihr treu bleiben würde, im Moment jedenfalls kam für ihn keine andere in Frage.
    Die Straße führte bergauf. Und noch immer schüttete es wie aus Eimern. Braune Fluten spülten dem Wagen entgegen. Der Regen hatte die lehmigen Hänge ausgewaschen, das Wasser auf die Straße getragen, wo es hinabgewirbelt wurde und dem einsamen Fahrer entgegenschäumte.
    Die Wischer fuhren in der stärksten Stufe über die Scheibe.
    Trotzdem konnten sie die Wassermassen kaum schaffen. Bald hatte der Fahrer die höchste Stelle der Straße erreicht. An der linken Seite ging es in die Tiefe. Dort war die Straße leider nicht besonders gut abgesichert, nur ein paar Grenzpfähle, das war alles.
    Das Meer wirkte wie eine wogende dunkelgraue Fläche. Nur hin und wieder schäumte der Kamm einer Welle auf, ansonsten rollten die grauen Wellen der Küste zu.
    Die Cardigan Bay war für ihre Stürme und Wildheit bekannt.
    Zahlreiche Schiffe waren bereits an den Klippen zerschellt.
    Eine weitere Kurve. Mitchell nahm sie vorsichtig, da der Straßenbelag mit einer Schlammschicht überzogen war. Er war sonst ein flotterer Fahrer, doch hier mußte er sich den Verhältnissen anpassen, sonst landete er zwischen den Klippen. Vor ihm lag das Dorf.
    Er atmete auf, als er die Häuser von Miltonburry sah. Hier und da brannte ein einsames Licht. Die Bauten verschwanden im grauen, dichten Regenschleier.
    Mitchell hatte das Dorf schnell erreicht, durchfuhr es, und die vier Räder schleuderten hohe Wasserfontänen nach allen Seiten weg, wenn sie durch die großen Pfützen rollten. Mitchell war froh, endlich nach Hause zukommen. Er schlidderte förmlich mit seinem Jaguar in die Kurven hinein, das Aquaplaning machte seinem Wagen zu schaffen, die Reifen rutschten wie auf Schmierseife über den Belag. Don Mitchell beugte sich am Lenkrad etwas vor und schaute schräg durch die breite Frontscheibe. Er suchte sein Haus und wollte sehen, ob hinter den Fenstern noch Licht brannte. Der Regen machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Don Mitchell sah nur die graue Wand.
    Im Kofferraum rumpelten die flachen Weinkisten gegeneinander, wenn er die Kurven nahm. An das Geräusch hatte er sich inzwischen gewöhnt, und die Flaschen waren gut verpackt. Noch zwei Kurven, dann hatte er es hinter sich. Die erste schaffte er gut, ging dann in die zweite hinein, folgte mit seinen Blicken den Lichtspeeren der Scheinwerfer und riß plötzlich die Augen weit auf, während er gleichzeitig auf die Bremse trat. Vor ihm auf der Straße standen drei Kinder! Das Licht der Scheinwerfer hatte sie getroffen, und Don Mitchell sah sie trotz des Regens ziemlich deutlich. Wie Denkmäler standen sie nebeneinander und wandten ihm den Rücken zu.
    Nur drei Schritte von den Kindern entfernt brachte er seinen Jaguar zum stehen.
    Mitchell schluckte. Er wischte sich über die Stirn und fühlte den kalten Schweiß. Das war wirklich ein Hammer. Drei Kinder mitten im strömenden Regen und nahe bei seinem Haus. Wo kamen sie her? Und was suchten sie in der Nacht auf dem einsamen Weg, dazu bei strömendem Regen?
    Don schüttelte den Kopf. Die Kinder gingen auch nicht weg, obwohl sie den Wagen gehört haben mußten.
    Sie blieben stehen und rührten sich nicht.
    Er drückte auf die Hupe.
    Das Horn tutete sein Signal hinaus in die Nacht, aber die Kinder reagierten nicht.
    »Verdammt!« schimpfte Mitchell. Er hatte eingesehen, daß er so nicht weiterkam. Jetzt mußte er doch tatsächlich aussteigen und wurde noch klatschnaß.
    Noch einmal betätigte er die Hupe. Als sich wiederum nichts tat, war er es leid.
    Don Mitchell stieß die Fahrertür auf und

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