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0156 - Myxins Entführung

0156 - Myxins Entführung

Titel: 0156 - Myxins Entführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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rutschte ich mehr den Hang hinunter, als daß ich ging.
    Dann sahen wir die Steine vor uns.
    Und Dr. Tod sowie die anderen.
    Aber ich hatte im Moment nur Augen für Solo Morasso, der Desteros und jetzt mein Schwert in der Hand hielt und sich über die am Boden liegende Kara beugte.
    An seinen Absichten bestand kein Zweifel.
    Er wollte Kara töten!
    Und niemand war da, der ihr helfen konnte.
    »Halt!« brüllte ich. »Nicht!« Es war ein automatischer Reflex, nicht einmal vom Gehirn gesteuert und auch, bevor Asmodina irgendetwas sagen konnte.
    Das Wunder geschah.
    Morasso schlug tatsächlich nicht zu. Stattdessen hielt er inne, drehte sich um und schaute uns entgegen.
    Selbst auf diese Entfernung hin erkannte ich, wie groß seine Augen wurden, als er sah, wen Asmodina da mit sich führte.
    Seinen Todfeind!
    »Sinclair! John Sinclair!« Er heulte meinen Namen fast und konnte es kaum fassen, mich in der Gewalt Asmodinas zu sehen. Das war es, was er sich immer gewünscht hatte.
    Vergessen war Kara. Er ließ sie einfach liegen, darauf hoffend, daß Vampiro-del-mar und Lupina schon auf sie achtgaben.
    Aber die Werwölfin hatte nur Augen für mich. Mit dieser Feindin verband mich eine besondere Beziehung. Ich hatte mich mal in sie verliebt, nachdem ich durch ein Serum, das Marvin Mondo hergestellt hatte, ebenfalls zu einem Werwolf geworden war und mich in Lupina verliebt und sogar mit anderen Werwölfen um sie gekämpft hatte. Zum Glück war noch alles glimpflich abgelaufen, aber die Erinnerung blieb doch. [8]
    Lupina fauchte, und ihre gelben Raubtieraugen in dem schönen Gesicht schienen Blitze zu schleudern.
    Morasso kam heran.
    Zwei Schritte vor mir stoppte er seinen Lauf und starrte mich an. Asmodina ließ ihn gewähren, sie wußte um unsere Feindschaft. Auch die vier Todesengel hatten Platz geschaffen, so daß es zwischen mir und Solo Morasso keine Barriere gab.
    Er sah aus wie immer, sein Gesicht wirkte wie geschnitzt, und das eisgraue Haar war kurz geschnitten. Er atmete schwer, die Nasenflügel vibrierten, in seinem Innern mußte eine Hölle toben. Die Pupillen wirkten wie kleine Knöpfe, dunkel und kalt.
    Als der Blick des Mannes auf den feurigen Ring um meinen Hals fiel, da grinste Dr. Tod.
    Er kannte wohl die Wirkung, denn ich sah an seinem Hals einen in die Haut eingegrabenen Abdruck ebensolch eines Ringes. Asmodina mußte ihn, für was auch immer; bestraft haben.
    Doch jetzt dachten weder Dr. Tod noch Asmodina an eine Feindschaft. Ein anderes Ereignis war eingetreten.
    Sie hatten mich, ihren Todfeind, gefangen!
    »Er kann sich nicht rühren!« flüsterte Dr. Tod. »Verdammt, er kann sich nicht rühren…«
    Solo Morasso war völlig außer sich. Er schaute Asmodina an und dann mich. So hatte ich ihn noch nie erlebt. Dann trat ein noch härterer Glanz in seine Augen.
    »Wer soll ihn töten?«
    Nach diesen Worten herrschte eine nahezu bedrückende Stille. Und seltsamerweise verspürte ich keine Angst. Ich wußte den Grund nicht, aber es war so.
    Vielleicht half mir auch mein Kreuz dabei, denn ich merkte, wie es reagierte.
    Deutlich spürte ich die Wärme auf der Brust. Das Kruzifix entfachte Aktivitäten, womit ich gar nicht gerechnet hatte und auch den Grund nicht kannte.
    Seltsam, sehr seltsam…
    Irgendetwas war hier im Gange. Kräfte wurden freigelegt, und mich ergriff eine regelrechte Spannung. Ja, ich war gespannt darauf, wie es weiterging.
    Dr. Tods Stimme unterbrach die Schweigepause. Er zeigte mit dem Finger auf Asmodina.
    »Du hast Myxin, den du immer haben wolltest. Ich habe dafür gesorgt. Deshalb kannst du mir John Sinclair überlassen. Es wäre nur mehr als gerecht.«
    »Gerecht?« höhnte die Teufelstochter. »Ich weiß nicht, was gerecht ist. Tut mir leid.«
    Dr. Tod zitterte vor Wut. »Willst du wieder dein Spiel aufziehen?« keuchte er. »Denk daran, wir sind Partner.« Er schaute Asmodina an, die im Gegensatz zu ihm sehr hochmütig blickte.
    »Partner?«
    Das lief ja gut, sogar sehr gut, und ich wollte weiß Gott nicht mehr nur länger den Zuschauer spielen, sondern handelte. Bevor Asmodina oder Solo Morasso reagieren konnten, sprang ich vor und packte mir Dr. Tod. Es war ein gedankenschneller Griff, mit dem Morasso nicht gerechnet hatte und dem er auch nichts entgegenzusetzen hatte.
    Plötzlich stand ich hinter ihm, umklammerte seinen Körper und bog ihn so nach vorn, daß ich die Hände gegen sein Genick pressen konnte. Sofort zog ich mich mit ihm zurück.
    »Das war's wohl!« rief

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