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0158 - Der Panthermann

0158 - Der Panthermann

Titel: 0158 - Der Panthermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Blutverlust…
    Irgend etwas an der Sache war nicht nur faul, sondern oberfaul.
    ***
    Es war schon später Nachmittag, als in Nicole endlich wieder das erwachte, was sie ganz privat als »liebestötende Arbeitswut« bezeichnete. Die vergangenen Stunden waren schön gewesen. Nach dem Überfall des Panthermannes war es gewesen, als habe man ihnen ein zweites Leben geschenkt.
    »Wolltest du nicht ein wenig beim Kommissar vorstellig werden und nach ähnlichen Fällen fragen?« erkundigte sie sich und ließ ihren Finger über Zamorras Oberarm wandern. Der Professor öffnete zögernd ein Auge und sah zur Zimmerdecke empor.
    »Leider kann ich es nicht leugnen«, murmelte er faul wie ein satter Löwe in der Mittagssonne. »Aber kann dieser ungläubige Kommissar nicht viel bequemer hierher kommen und uns unterrichten?«
    Nicole fuhr auf. »Und uns hier so sehen?«
    Zamorra richtete sich jetzt ebenfalls halb auf, streckte die Hand aus und zog das Prachtexemplar bezaubernder Weiblichkeit an sich. Ihre Lippen fanden sich für ein paar Sekunden, dann löste er sich wieder von ihr. »Na und?« fragte er. »Bist nicht zumindest du äußerst sehenswert?«
    Nicole sah an sich herunter. »Hm, aber nicht für x-beliebige Kommissare…«
    »Schön«, brummte Zamorra und schwang sich aus dem breiten Hotelbett mit den ausreichend bequemen Federn. »Wenn also der Prophet nicht zum Berg kommen darf, muß wohl der Berg zum Propheten eilen, oder wie hieß der seltsame Spruch?«
    Auch Nicole erhob sich jetzt seufzend und reckte ihren verführerischen schlanken Körper, um dann nach den überall verstreuten Kleinigkeiten zu suchen, die ihre Schönheit nur noch unterstreichen konnten. Andächtig und auch etwas bedauernd sah Zamorra zu, wie Stück um Stück ihres aufreizenden Körpers unter Kleidungsstücken verschwand.
    »He, du!« weckte sie ihn schließlich aus seiner Andacht. »Willst du dich nicht auch landfein machen?«
    Seufzend ergab sich Zamorra in sein Schicksal. »Daß du mich auch immer an die unangenehmen Dinge im Leben erinnern mußt«, murmelte er und hüllte sich in legere Freizeitkleidung. Seinen Sonntagsanzug, den der Panther teilweise in Streifen geschnitten hatte, konnte er getrost vergessen. Aber in Jeans und T-Shirt sah auch ein Professor Zamorra immer noch würdevoll aus.
    Fand zumindest Nicole.
    Sie verließen das Zimmer und klopften bei Alfred von Truygen an. Der Student lag bäuchlings auf seinem Bett und war in ein Buch vertieft. »Ah«, brummte er. »Haben Sie sich endlich zu neuen Aktivitäten durchgerungen? Sie wollen dem Kommissar einen Besuch abstatten, ja?«
    Zamorra nickte.
    »Schön, fahren wir also.« Alfred sah auf die Uhr. »Hoffentlich hat er nicht schon Feierabend gemacht.«
    Wenig später rollte der Cadillac los und arbeitete sich durch die schmalen Straßen Lüneburgs in Richtung auf die Polizeiwache. Ein aufmerksames Augenpaar registrierte die Abfahrt der drei Menschen und des Hundes, und der Besitzer dieses Augenpaares wunderte sich nur, warum sie so lange gezögert hatten. Aber die Gedanken Professor Zamorras zu lesen, war auch ihm unmöglich…
    ***
    »Ähnliche Fälle?« Hans Westkamp schüttelte den Kopf. »Nein, zumindest nicht in unserem Bezirk. Ich müßte davon wissen.«
    Zamorra hob die Brauen. »Das erstaunt mich«, erklärteer. »Tatsächlich keine Fälle? Dabei heißt es, daß der… Mörder schon seit einigen Wochen hier sein Unwesen treibt.«
    »Wer sagt das?« fragte Westkamp schnell.
    »Die Leute in Rettmer«, wich Zamorra aus, »und ich glaube kaum, daß diese Angabe falsch ist. Wenn die Dorfleute aber behaupten, der Mörder sei schon länger hier aktiv, dann…«
    »Dann müßte es Unterlagen geben.« Westkamp erhob sich hinter seinem Schreibtisch. »Die gibt es aber nicht. Interessieren würde mich tatsächlich einmal, wer eben diese Leute sind, die hier Gerüchteküche spielen wollen. Vielleicht ist der Mörder unter ihnen zu finden…«
    Zamorra schüttelte entschieden den Kopf. Ihm war gerade eine Idee durch den Kopf gegangen.
    »Wer weiß, was die Leute unter in der Nähe verstehen. Ein Texaner zum Beispiel würde eine Stelle, die sich ein paar hundert Meilen von ihm entfernt befindet, noch als in der Nähe bezeichnen.«
    »Was wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?« fragte Westkamp mit gerunzelter Stirn.
    »Es gibt doch bestimmt eine übergeordnete Verwaltungsstelle, in der Fälle aus verschiedenen Bezirken registriert werden«, tastete sich Zamorra bedächtig vor.
    »Die

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